Author: | Helene Lubenik | ISBN: | 9783990700815 |
Publisher: | Morawa Lesezirkel | Publication: | December 29, 2017 |
Imprint: | Morawa Lesezirkel | Language: | German |
Author: | Helene Lubenik |
ISBN: | 9783990700815 |
Publisher: | Morawa Lesezirkel |
Publication: | December 29, 2017 |
Imprint: | Morawa Lesezirkel |
Language: | German |
Der Jakobsweg hat mich in seinen Bann gezogen und wie es scheint, lässt er mich nicht mehr los. Weder der Wunsch, im Norden Spaniens zu wandern, noch dort die Einsamkeit zu suchen oder die zahlreichen kulturellen Sehenswürdigkeiten zu erleben treiben mich dorthin, es ist eine unbeschreibliche Sehnsucht, die mich leitet, mich nun schon zum zweiten und mit Sicherheit nicht zum letzten Mal auf diesen alten französischen Königsweg zu begeben, auf dem schon unzählige Menschen vor mir mit ihren vielen kleinen Pilgerschritten unterwegs waren und wo jeder dieser Schritte unsichtbare Spuren hinterlässt. In meinem Pilgertagebuch erzähle ich von diesem täglich wiederkehrenden 'Sich-auf-den-Weg-machen', der Monotonie des tage- und wochenlangen Unterwegs-Seins, der Überwindung gesundheitlicher und wetterbedingter Probleme, den vielen kleinen Wundern der Natur, den berührenden Begegnungen mit Menschen aus aller Welt quer durch alle Nationen, von vielen besinnlichen aber auch geselligen Erlebnissen und natürlich auch von kulturellen Eindrücken. Wie unendlich viele Wassertropfen aus unterschiedlichsten Quellen unaufhaltsam dem Meer zustreben, um dort ihr vorläufiges Ziel zu erreichen, zu verdunsten und erneut in diesen ewigen Kreislauf des Wassers einzutreten, so erscheint mir auch ein wenig der Pilgerstrom, der seinem Ziel, Santiago de Compostela entgegenstrebt. Es muss wohl ein vergleichbarer Kreislauf sein, der auch von mir Besitz ergriffen hat und obwohl ich in meinem normalen Leben keine Wandertouren mache, bin ich von diesem meinem Sternenweg unentrinnbar angezogen, vergleichbar mit dem Wassertropfen, der sich seiner Bestimmung auch nicht entziehen kann und werde ich mich wohl immer wieder auf den Weg machen, solange mich meine Füße tragen können. Damit schließt sich der Kreis, denn wie schon ein spanisches Sprichwort sagt,'pilgern heißt, mit den Füßen beten' und vielleicht ist es ja genau diese Demut, die uns in unserem Alltag oftmals ganz unbemerkt verloren gegangen ist.
Als doppelter Löwe, also sowohl im Sternzeichen, als auch im Aszendeten, habe ich als realitätsbezogener Familienmensch in meinen ersten 60 Lebensjahren nicht im Entferntesten daran gedacht, jemals in meinem Leben den Jakobsweg gehen zu wollen. Doch durch meine persönlichen Lebensumstände fühlte ich mich eines Tages plötzlich geschickt, gesendet, es war wie eine Vision, die mich überrollt hat, der ich folgen musste und die ich mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht einmal vorstellen konnte. Erstaunlicherweise war diese 'Sendung' aber mit meinem ersten camino offenbar nicht erfüllt. Vielmehr habe ich mich ein zweites Mal auf diesen Weg gemacht und bin nach wie vor, wie von einer unsichtbaren Macht gelenkt, voller Sehnsucht, diesen uralten Fußspuren immer wieder und wieder zu folgen. Ohne dieses Phänomen wirklich zu verstehen, drängt irgend etwas in mir, erneut aufzubrechen und mich ein weiteres Mal auf den Weg zu machen. Obwohl es dort nichts Schillerndes, auf den ersten Blick Spektakuläres zu erfahren gibt. Der camino ist sehr oft sehr einsam, mühsam und eintönig, aber nur von außen betrachtet, denn man lernt, auf die leisen Töne zu horchen und vorwärtskommend durch die eigenen kleinen Schritte erlebe ich wunschlose innere Zufriedenheit und demütige Dankbarkeit, fühle mich als kleines Menschenkind in meinem Universum behütet und geborgen und werde wohl nicht damit aufhören, mich wieder und wieder auf meinen Weg zu machen.
Der Jakobsweg hat mich in seinen Bann gezogen und wie es scheint, lässt er mich nicht mehr los. Weder der Wunsch, im Norden Spaniens zu wandern, noch dort die Einsamkeit zu suchen oder die zahlreichen kulturellen Sehenswürdigkeiten zu erleben treiben mich dorthin, es ist eine unbeschreibliche Sehnsucht, die mich leitet, mich nun schon zum zweiten und mit Sicherheit nicht zum letzten Mal auf diesen alten französischen Königsweg zu begeben, auf dem schon unzählige Menschen vor mir mit ihren vielen kleinen Pilgerschritten unterwegs waren und wo jeder dieser Schritte unsichtbare Spuren hinterlässt. In meinem Pilgertagebuch erzähle ich von diesem täglich wiederkehrenden 'Sich-auf-den-Weg-machen', der Monotonie des tage- und wochenlangen Unterwegs-Seins, der Überwindung gesundheitlicher und wetterbedingter Probleme, den vielen kleinen Wundern der Natur, den berührenden Begegnungen mit Menschen aus aller Welt quer durch alle Nationen, von vielen besinnlichen aber auch geselligen Erlebnissen und natürlich auch von kulturellen Eindrücken. Wie unendlich viele Wassertropfen aus unterschiedlichsten Quellen unaufhaltsam dem Meer zustreben, um dort ihr vorläufiges Ziel zu erreichen, zu verdunsten und erneut in diesen ewigen Kreislauf des Wassers einzutreten, so erscheint mir auch ein wenig der Pilgerstrom, der seinem Ziel, Santiago de Compostela entgegenstrebt. Es muss wohl ein vergleichbarer Kreislauf sein, der auch von mir Besitz ergriffen hat und obwohl ich in meinem normalen Leben keine Wandertouren mache, bin ich von diesem meinem Sternenweg unentrinnbar angezogen, vergleichbar mit dem Wassertropfen, der sich seiner Bestimmung auch nicht entziehen kann und werde ich mich wohl immer wieder auf den Weg machen, solange mich meine Füße tragen können. Damit schließt sich der Kreis, denn wie schon ein spanisches Sprichwort sagt,'pilgern heißt, mit den Füßen beten' und vielleicht ist es ja genau diese Demut, die uns in unserem Alltag oftmals ganz unbemerkt verloren gegangen ist.
Als doppelter Löwe, also sowohl im Sternzeichen, als auch im Aszendeten, habe ich als realitätsbezogener Familienmensch in meinen ersten 60 Lebensjahren nicht im Entferntesten daran gedacht, jemals in meinem Leben den Jakobsweg gehen zu wollen. Doch durch meine persönlichen Lebensumstände fühlte ich mich eines Tages plötzlich geschickt, gesendet, es war wie eine Vision, die mich überrollt hat, der ich folgen musste und die ich mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht einmal vorstellen konnte. Erstaunlicherweise war diese 'Sendung' aber mit meinem ersten camino offenbar nicht erfüllt. Vielmehr habe ich mich ein zweites Mal auf diesen Weg gemacht und bin nach wie vor, wie von einer unsichtbaren Macht gelenkt, voller Sehnsucht, diesen uralten Fußspuren immer wieder und wieder zu folgen. Ohne dieses Phänomen wirklich zu verstehen, drängt irgend etwas in mir, erneut aufzubrechen und mich ein weiteres Mal auf den Weg zu machen. Obwohl es dort nichts Schillerndes, auf den ersten Blick Spektakuläres zu erfahren gibt. Der camino ist sehr oft sehr einsam, mühsam und eintönig, aber nur von außen betrachtet, denn man lernt, auf die leisen Töne zu horchen und vorwärtskommend durch die eigenen kleinen Schritte erlebe ich wunschlose innere Zufriedenheit und demütige Dankbarkeit, fühle mich als kleines Menschenkind in meinem Universum behütet und geborgen und werde wohl nicht damit aufhören, mich wieder und wieder auf meinen Weg zu machen.