Zur Erstveröffentlichung schrieb ein Gerichtspräsident über diesen historischen Roman, in dem es um kriminelle Aktivitäten in den höchsten Kreisen geht: Bisher habe ich jedes Ersuchen, zu Romanen mit kriminalistischem Einschlag ein Vorwort zu schreiben, grundsätzlich abgelehnt. Heute bin ich zum ersten - und wohl auch zum letzten Mal diesem Prinzip untreu geworden. In dem mir vorliegenden Roman "Bankhaus Reichenbach", der derart mit Spannung geladen ist, dass er selbst mich alten Kriminalisten schon nach den ersten fünfzig Seiten völlig in seinen Bann zog - in diesem Roman wird mit erstaunlichem Einfühlungsvermögen ein Indizienbeweis ad absurdum geführt. - Ich stehe nun selbstverständlich nicht auf dem Standpunkt, dass wir ohne den Indizienbeweis auskommen können. Aber es ist erschütternd, zu sehen, wie selbst bei gewissenhaftester Prüfung durch sämtliche Instanzen Unschuldige als überführt gelten können. Dieser ausgezeichnete Roman übertrifft - mag man auch zu Einzelheiten verschiedene Stellung nehmen - die üblichen Kriminalromane nicht nur durch die Originalität der Spannungslösung, sondern vor allem durch die meisterhafte Menschenschilderung. Die vier Menschen, um die es in diesem Buche geht, sind so echt und so ergreifend geschildert, dass der Roman auch dann Anspruch auf Beachtung hätte, wenn man den Kriminalfall aus ihm entfernte. - Und darin sehe ich das Besondere. Denn meist sind die handelnden Personen in Kriminalromanen nur ad hoc konstruierte Figuren, während der Kriminalfall das Primäre ist. Hier hingegen wird zunächst einmal das Interesse für die Menschen erweckt, sodass der Kriminalfall vor allem der Personen wegen interessiert, die in ihn verwickelt werden. Damit verliert das Buch auch den gefährlichen Charakter eines Tendenzromanes. Es ist ein Menschheitsbuch im besten Sinne, das uns alle angeht. Was hier sich abspielt, kann bei einer tückischen Verknüpfung von Umständen in ähnlicher Weise morgen jedem von uns passieren. Dr. Finkelnburg Geheimer Ober-Justizrat Präsident des Strafvollzuges
Zur Erstveröffentlichung schrieb ein Gerichtspräsident über diesen historischen Roman, in dem es um kriminelle Aktivitäten in den höchsten Kreisen geht: Bisher habe ich jedes Ersuchen, zu Romanen mit kriminalistischem Einschlag ein Vorwort zu schreiben, grundsätzlich abgelehnt. Heute bin ich zum ersten - und wohl auch zum letzten Mal diesem Prinzip untreu geworden. In dem mir vorliegenden Roman "Bankhaus Reichenbach", der derart mit Spannung geladen ist, dass er selbst mich alten Kriminalisten schon nach den ersten fünfzig Seiten völlig in seinen Bann zog - in diesem Roman wird mit erstaunlichem Einfühlungsvermögen ein Indizienbeweis ad absurdum geführt. - Ich stehe nun selbstverständlich nicht auf dem Standpunkt, dass wir ohne den Indizienbeweis auskommen können. Aber es ist erschütternd, zu sehen, wie selbst bei gewissenhaftester Prüfung durch sämtliche Instanzen Unschuldige als überführt gelten können. Dieser ausgezeichnete Roman übertrifft - mag man auch zu Einzelheiten verschiedene Stellung nehmen - die üblichen Kriminalromane nicht nur durch die Originalität der Spannungslösung, sondern vor allem durch die meisterhafte Menschenschilderung. Die vier Menschen, um die es in diesem Buche geht, sind so echt und so ergreifend geschildert, dass der Roman auch dann Anspruch auf Beachtung hätte, wenn man den Kriminalfall aus ihm entfernte. - Und darin sehe ich das Besondere. Denn meist sind die handelnden Personen in Kriminalromanen nur ad hoc konstruierte Figuren, während der Kriminalfall das Primäre ist. Hier hingegen wird zunächst einmal das Interesse für die Menschen erweckt, sodass der Kriminalfall vor allem der Personen wegen interessiert, die in ihn verwickelt werden. Damit verliert das Buch auch den gefährlichen Charakter eines Tendenzromanes. Es ist ein Menschheitsbuch im besten Sinne, das uns alle angeht. Was hier sich abspielt, kann bei einer tückischen Verknüpfung von Umständen in ähnlicher Weise morgen jedem von uns passieren. Dr. Finkelnburg Geheimer Ober-Justizrat Präsident des Strafvollzuges