Die Augen des ewigen Bruders. Eine Legende

Inspiriert von den heiligen indischen Texten der Bhagavad-Gita erzählt Stefan Zweig von der Erleuchtung Viratas

Fiction & Literature, Classics, Historical
Cover of the book Die Augen des ewigen Bruders. Eine Legende by Stefan Zweig, e-artnow
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Stefan Zweig ISBN: 9788087664582
Publisher: e-artnow Publication: January 1, 2013
Imprint: Language: German
Author: Stefan Zweig
ISBN: 9788087664582
Publisher: e-artnow
Publication: January 1, 2013
Imprint:
Language: German

Stefan Zweigs Erzählung eines ungewöhnlichen Lebens nimmt den Leser ins alte Indien mit und gewährt uns einen Einblick in das Leben des Viratas. Aus dem Buch: Dieses ist die Geschichte Viratas, den sein Volk rühmte mit den vier Namen der Tugend, von dem aber nicht geschrieben ist in den Chroniken der Herrscher noch in den Büchern der Weisen und dessen Andenken die Menschen vergaßen. In den Jahren, ehe noch der erhabene Buddha auf Erden weilte und die Erleuchtung der Erkenntnis eingoß in seine Diener, lebte im Land der Birwagher bei einem König Rajputas ein Edler, Virata, den sie den Blitz des Schwertes nannten, weil er ein Krieger war, kühn vor allen andern, und ein Jäger, dessen Pfeile nie fehlten, dessen Lanze nie sich vergeblich schwang und dessen Arm niederfiel wie ein Donner über den Schwung seines Schwertes. Seine Stirne war hell, aufrecht standen seine Augen vor der Frage der Menschen: nie ward seine Hand gekrümmt gesehen zum bösen Knollen der Faust, nie seine Stimme gehört im Schreie des Zorns. Er diente als ein Treuer dem Könige, und seine Sklaven dienten ihm in Ehrfurcht, denn keiner war als rechtlicher gekannt an den fünf Strömungen des Flusses: vor seinem Hause beugten sich die Frommen, wenn sie vorübergingen, und die Kinder lächelten in den Stern seines Auges, wo sie ihn erblickten. Es geschah aber, daß Unheil fiel über den König, dem er diente. Seines Weibes Bruder, den er zum Verwalter gesetzt über die Hälfte seines Reiches, gelüstete es nach der Gänze, und er hatte heimlich die besten Krieger des Königs mit Geschenken verlockt, daß sie ihm dienten. Und er hatte die Priester beredet, daß sie nächstens die heiligen Reiher des Sees ihm brachten, die ein Zeichen der Herrschaft waren seit tausend und tausend Jahren in dem Geschlecht der Birwagher. Elefanten und Reiher rüstete der Feindliche im Felde, sammelte die Unzufriedenen der Berge zu einem Kriegsheer und zog drohend gegen die Stadt.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Stefan Zweigs Erzählung eines ungewöhnlichen Lebens nimmt den Leser ins alte Indien mit und gewährt uns einen Einblick in das Leben des Viratas. Aus dem Buch: Dieses ist die Geschichte Viratas, den sein Volk rühmte mit den vier Namen der Tugend, von dem aber nicht geschrieben ist in den Chroniken der Herrscher noch in den Büchern der Weisen und dessen Andenken die Menschen vergaßen. In den Jahren, ehe noch der erhabene Buddha auf Erden weilte und die Erleuchtung der Erkenntnis eingoß in seine Diener, lebte im Land der Birwagher bei einem König Rajputas ein Edler, Virata, den sie den Blitz des Schwertes nannten, weil er ein Krieger war, kühn vor allen andern, und ein Jäger, dessen Pfeile nie fehlten, dessen Lanze nie sich vergeblich schwang und dessen Arm niederfiel wie ein Donner über den Schwung seines Schwertes. Seine Stirne war hell, aufrecht standen seine Augen vor der Frage der Menschen: nie ward seine Hand gekrümmt gesehen zum bösen Knollen der Faust, nie seine Stimme gehört im Schreie des Zorns. Er diente als ein Treuer dem Könige, und seine Sklaven dienten ihm in Ehrfurcht, denn keiner war als rechtlicher gekannt an den fünf Strömungen des Flusses: vor seinem Hause beugten sich die Frommen, wenn sie vorübergingen, und die Kinder lächelten in den Stern seines Auges, wo sie ihn erblickten. Es geschah aber, daß Unheil fiel über den König, dem er diente. Seines Weibes Bruder, den er zum Verwalter gesetzt über die Hälfte seines Reiches, gelüstete es nach der Gänze, und er hatte heimlich die besten Krieger des Königs mit Geschenken verlockt, daß sie ihm dienten. Und er hatte die Priester beredet, daß sie nächstens die heiligen Reiher des Sees ihm brachten, die ein Zeichen der Herrschaft waren seit tausend und tausend Jahren in dem Geschlecht der Birwagher. Elefanten und Reiher rüstete der Feindliche im Felde, sammelte die Unzufriedenen der Berge zu einem Kriegsheer und zog drohend gegen die Stadt.

More books from e-artnow

Cover of the book Hans Georg Portner (Historischer Roman) by Stefan Zweig
Cover of the book La guerra de los mundos (texto completo, con índice activo) by Stefan Zweig
Cover of the book Anna Karenina by Stefan Zweig
Cover of the book Aeneis: Ein Klassiker der römischen Antike by Stefan Zweig
Cover of the book Brief einer Unbekannten by Stefan Zweig
Cover of the book La abadía de Northanger by Stefan Zweig
Cover of the book The Complete Clayhanger Family Novels (Clayhanger + Hilda Lessways + These Twain + The Roll Call) by Stefan Zweig
Cover of the book Der Kampf um Wien by Stefan Zweig
Cover of the book The Men Behind the Legacy - Signers of the Declaration of Independence: Complete Biographies, Speeches, Articles & Historical Records by Stefan Zweig
Cover of the book HEARTS OF THREE (Action Thriller) by Stefan Zweig
Cover of the book Tutu (Illustrierte Ausgabe) by Stefan Zweig
Cover of the book Uncle Tom's Cabin + The Key to Uncle Tom's Cabin (Presenting the Original Facts and Documents Upon Which the Story Is Founded) by Stefan Zweig
Cover of the book The Greatest British Classics Ever Written by Stefan Zweig
Cover of the book Der ewige Satiriker als Dichter - Gesammelte Gedichte in einem Band by Stefan Zweig
Cover of the book Die Wassernixe by Stefan Zweig
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy