Author: | Patricia Vandenberg | ISBN: | 9783959791403 |
Publisher: | Kelter Media | Publication: | August 25, 2015 |
Imprint: | Language: | German |
Author: | Patricia Vandenberg |
ISBN: | 9783959791403 |
Publisher: | Kelter Media |
Publication: | August 25, 2015 |
Imprint: | |
Language: | German |
Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht. Dr. Norden betrachtete den jungen Patienten mit großer Besorgnis. Das Fieber war auf fast vierzig gestiegen, das Herz jagte, rote Flecken zeichneten sich auf den hageren Wangen ab. Patrick van Dreesen war innerhalb eines Vierteljahres wieder einmal schwer krank. Dr. Norden begriff das nicht. Patrick war organisch gesund. Er hatte ihn immer wieder untersucht. Er war nur unerhört anfällig für jede Erkältung. Anscheinend hatte er nicht die mindeste Widerstandskraft, und Dr. Norden kam zu der Überzeugung, dass dies psychisch bedingt sein müsste. Ihm war lästig, dass Frau van Dreesen ihm dauernd auf die Finger schaute. "Würden Sie mich bitte mit Ihrem Sohn ein paar Minuten allein lassen, gnädige Frau?", fragte er höflich. "Was fehlt ihm denn? Sie müssen es doch feststellen können", sagte sie im weinerlichen Ton. Eigentlich sprach sie nie anders, und Dr. Norden war schon zu der Überzeugung gelangt, dass Patrick der labile Sohn einer sehr labilen Mutter war. Deshalb wollte er auch mit dem jungen Mann allein sprechen. Hier konnte er es nicht, das sah und fühlte er. "Der Zustand Ihres Sohnes ist ernst", sagte er. "Ich muss ihn in die Klinik bringen. Wir müssen herausfinden, ob ein Infektionsherd im Körper vorhanden ist." Sie schlug die Hände vors Gesicht. "Ich will ihn nicht verlieren, ihn nicht auch!", schluchzte sie, und da horchte er auf. "Dann müssen Sie auch einwilligen, dass er gründlichst klinisch untersucht wird", sagte er. "Sie müssen einwilligen, gnädige Frau", sagte eine heisere Stimme von der Tür her. Dort stand eine alte Frau, klein, verhutzelt, irgendwie rührend in ihrer ganzen Erscheinung mit dem schwarzen Kleid und der weißen Schürze.
Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht. Dr. Norden betrachtete den jungen Patienten mit großer Besorgnis. Das Fieber war auf fast vierzig gestiegen, das Herz jagte, rote Flecken zeichneten sich auf den hageren Wangen ab. Patrick van Dreesen war innerhalb eines Vierteljahres wieder einmal schwer krank. Dr. Norden begriff das nicht. Patrick war organisch gesund. Er hatte ihn immer wieder untersucht. Er war nur unerhört anfällig für jede Erkältung. Anscheinend hatte er nicht die mindeste Widerstandskraft, und Dr. Norden kam zu der Überzeugung, dass dies psychisch bedingt sein müsste. Ihm war lästig, dass Frau van Dreesen ihm dauernd auf die Finger schaute. "Würden Sie mich bitte mit Ihrem Sohn ein paar Minuten allein lassen, gnädige Frau?", fragte er höflich. "Was fehlt ihm denn? Sie müssen es doch feststellen können", sagte sie im weinerlichen Ton. Eigentlich sprach sie nie anders, und Dr. Norden war schon zu der Überzeugung gelangt, dass Patrick der labile Sohn einer sehr labilen Mutter war. Deshalb wollte er auch mit dem jungen Mann allein sprechen. Hier konnte er es nicht, das sah und fühlte er. "Der Zustand Ihres Sohnes ist ernst", sagte er. "Ich muss ihn in die Klinik bringen. Wir müssen herausfinden, ob ein Infektionsherd im Körper vorhanden ist." Sie schlug die Hände vors Gesicht. "Ich will ihn nicht verlieren, ihn nicht auch!", schluchzte sie, und da horchte er auf. "Dann müssen Sie auch einwilligen, dass er gründlichst klinisch untersucht wird", sagte er. "Sie müssen einwilligen, gnädige Frau", sagte eine heisere Stimme von der Tür her. Dort stand eine alte Frau, klein, verhutzelt, irgendwie rührend in ihrer ganzen Erscheinung mit dem schwarzen Kleid und der weißen Schürze.