Krankheitskonstruktionen und Krankheitstreiberei

Die Renaissance der soziologischen Psychiatriekritik

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Sociology, Marriage & Family
Cover of the book Krankheitskonstruktionen und Krankheitstreiberei by , Springer Fachmedien Wiesbaden
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: ISBN: 9783531187846
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden Publication: August 27, 2013
Imprint: Springer VS Language: German
Author:
ISBN: 9783531187846
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
Publication: August 27, 2013
Imprint: Springer VS
Language: German

Die Psychiatrie gehörte einmal zu den prominentesten Zielen soziologischer Kritik: Die Subjektivierung und Verkörperlichung von Interaktionsproblemen als objektive „Krankheitszustände“ konnte aus soziologischer Perspektive lange nur als simplistische Verkürzung komplexer sozialer Prozesse auffallen. Diese Kritik ist seit den achtziger Jahren eingeschlafen: Einerseits erlebte die Kritische Thematisierung, auf der sie stand, einen Niedergang, andererseits solidifizierte sich die somatische Psychiatrie zunehmend. Vor allem im Kernland der psychiatrischen Selbstverständlichkeit, den Vereinigten Staaten, bröckelt diese Solidität. Nicht nur hat eine wiedererwachende Soziologie neue Popularität gewonnen und eine Reihe neuer Klassiker produziert, die Medikalisierung als pragmatischen Prozess der Zuschreibung von Krankheitsrollen untersucht, ohne mit dieser Thematisierung weiter weitläufige Herrschaftskritik zu verbinden. Seit Mitte der neunziger Jahre sind zudem zunehmend kritische Stellungnahmen innerhalb der Psychiatrie aufgekommen, die von den angeblichen wissenschaftlichen Nachweisen somatischer Krankheitszustände, ihren gehirn- und hormonzentrierten Ätiologien und dem Sinn der medikamentzentrierten Reaktionen auf sie nicht mehr überzeugt sind. Der vorliegende Band greift mit Originalbeiträgen nordamerikanischer, britischer und israelischer AutorInnen diese etablierte Herausforderung somatisch-psychiatrischer Selbstverständlichkeiten auf. Sie verbindet diese mit deutschsprachigen Originalbeiträgen, in denen Krankheitszuschreibungen wieder soziologisch als Elemente in komplexen Prozessen der Aushandlung sozialer Realität verstanden werden. Damit sucht sie einen neuerlichen Ausweg aus der vereinfachenden, aber auch vor allem im Alltag weit verbreiteten Position, es handele sich um die Erkenntnis von „wahrer Krankheit“. ​

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Die Psychiatrie gehörte einmal zu den prominentesten Zielen soziologischer Kritik: Die Subjektivierung und Verkörperlichung von Interaktionsproblemen als objektive „Krankheitszustände“ konnte aus soziologischer Perspektive lange nur als simplistische Verkürzung komplexer sozialer Prozesse auffallen. Diese Kritik ist seit den achtziger Jahren eingeschlafen: Einerseits erlebte die Kritische Thematisierung, auf der sie stand, einen Niedergang, andererseits solidifizierte sich die somatische Psychiatrie zunehmend. Vor allem im Kernland der psychiatrischen Selbstverständlichkeit, den Vereinigten Staaten, bröckelt diese Solidität. Nicht nur hat eine wiedererwachende Soziologie neue Popularität gewonnen und eine Reihe neuer Klassiker produziert, die Medikalisierung als pragmatischen Prozess der Zuschreibung von Krankheitsrollen untersucht, ohne mit dieser Thematisierung weiter weitläufige Herrschaftskritik zu verbinden. Seit Mitte der neunziger Jahre sind zudem zunehmend kritische Stellungnahmen innerhalb der Psychiatrie aufgekommen, die von den angeblichen wissenschaftlichen Nachweisen somatischer Krankheitszustände, ihren gehirn- und hormonzentrierten Ätiologien und dem Sinn der medikamentzentrierten Reaktionen auf sie nicht mehr überzeugt sind. Der vorliegende Band greift mit Originalbeiträgen nordamerikanischer, britischer und israelischer AutorInnen diese etablierte Herausforderung somatisch-psychiatrischer Selbstverständlichkeiten auf. Sie verbindet diese mit deutschsprachigen Originalbeiträgen, in denen Krankheitszuschreibungen wieder soziologisch als Elemente in komplexen Prozessen der Aushandlung sozialer Realität verstanden werden. Damit sucht sie einen neuerlichen Ausweg aus der vereinfachenden, aber auch vor allem im Alltag weit verbreiteten Position, es handele sich um die Erkenntnis von „wahrer Krankheit“. ​

More books from Springer Fachmedien Wiesbaden

Cover of the book Der Anti-Stress-Trainer für Lehrer by
Cover of the book Mentoring im Talent Management by
Cover of the book Innere Sicherheit nach 9/11 by
Cover of the book Das Personal in der Weiterbildung by
Cover of the book Forschungsfeld Gastronomie by
Cover of the book Unterbrochene Karrieren by
Cover of the book Erfolgsfaktor Corporate Identity by
Cover of the book Erfolgreiche Kundenansprache nach Plan by
Cover of the book Kompaktkurs Finite Elemente für Einsteiger by
Cover of the book Grüne Markenführung by
Cover of the book Erfolgreich führen im Ehrenamt by
Cover of the book Lost Brands - vom Aufstieg und Niedergang starker Marken by
Cover of the book Persönlichkeitspsychologie by
Cover of the book Wirtschaftswissenschaftliche Glücksforschung by
Cover of the book Standortmarketing in der Wirtschaftsförderung by
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy