Author: | Liska Sehnert, Sylvia Waltking, Claudia Muth, Annette Nauerth | ISBN: | 9783838271675 |
Publisher: | ibidem | Publication: | May 31, 2018 |
Imprint: | ibidem | Language: | German |
Author: | Liska Sehnert, Sylvia Waltking, Claudia Muth, Annette Nauerth |
ISBN: | 9783838271675 |
Publisher: | ibidem |
Publication: | May 31, 2018 |
Imprint: | ibidem |
Language: | German |
Leibliche Sinn-Suche – vor dem Hintergrund der philosophischen Konzepte der Existenzanalyse von Viktor Emil Frankl und Bernhard Waldenfels' responsiver Phänomenologie – ist Gegenstand von Liska Sehnerts und Sylvia Waltkings Analysen. Das „Motiv“ der Leiblichkeit ist zentral in der phänomenologischen Philosophie; ihm wird eine Doppelexistenz als physisch erlebbares und doch nicht greifbares Phänomen zugeschrieben. So besteht durch phänomenologisches Arbeiten die Möglichkeit, vermeintlich Paradoxes – aus konkreten und abstrakten Bereichen – miteinander zu vereinen, d.h. zu leibhaftig Sinnsuchenden zu werden. Sinn wird hierbei als etwas bedingungslos in der Welt Seiendes begriffen, das es beispielsweise in Phasen der Trauer wiederzugewinnen gilt, das jedoch nicht bewusst erzwingbar ist. Der erste Teil des Buches widmet sich mithilfe performativ-phänomenologischer Strategien der experimentellen Annäherung an Responsivität bzw. Waldenfels' erweitertem Antwortbegriff. Die Untersuchung der Konzeptionen von Responsivität der Philosophen Waldenfels, Mersch und Seel kreiert zudem einen alternativen Verantwortungsbegriff, der innovativ mit der Kategorie des Fremden umzugehen weiß. Aus der abstrakten Analyse ist dann konkretes Handeln für die Soziale Arbeit ableitbar, wie beispielsweise – aktuell von besonderer Bedeutung – für die Arbeit mit Geflüchteten. Im zweiten Teil wird mittels qualitativer empirischer Sozialforschung die Eignung der Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor Emil Frankl als tragfähige Basis für ein holistisches Trauerbegleitungsmodell ausgelotet. Frankls existenzanalytische Grundsatzüberlegungen zu bedingungslosem Sinn setzen das gewöhnliche Endziel von üblichen Phasenmodellen in der Trauerbegleitung an den Anfang und können Antwort geben auf die existentiellen Fragen Trauernder. In der Auseinandersetzung mit dem leiblichen Sein und der Sinnsuche des Menschen wendet sich der Band an eine Leserschaft, die sich zum einen wissenschaftstheoretisch mit der phänomenologischen Arbeitsweise vertraut machen möchte. Zum anderen bietet das Buch (herangehenden) Professionellen der Sozialen Arbeit auf praktizierender Ebene Handlungsanregungen. Es möchte eine Hilfestellung für Lernende, aber auch Berufstätige der Sozialen Arbeit sein, deren Handeln permanent unter Ungewissheitsbedingungen steht, und lädt dazu ein, sich auf den Prozess der leibhaftigen Sinn-Suche einzulassen.
Leibliche Sinn-Suche – vor dem Hintergrund der philosophischen Konzepte der Existenzanalyse von Viktor Emil Frankl und Bernhard Waldenfels' responsiver Phänomenologie – ist Gegenstand von Liska Sehnerts und Sylvia Waltkings Analysen. Das „Motiv“ der Leiblichkeit ist zentral in der phänomenologischen Philosophie; ihm wird eine Doppelexistenz als physisch erlebbares und doch nicht greifbares Phänomen zugeschrieben. So besteht durch phänomenologisches Arbeiten die Möglichkeit, vermeintlich Paradoxes – aus konkreten und abstrakten Bereichen – miteinander zu vereinen, d.h. zu leibhaftig Sinnsuchenden zu werden. Sinn wird hierbei als etwas bedingungslos in der Welt Seiendes begriffen, das es beispielsweise in Phasen der Trauer wiederzugewinnen gilt, das jedoch nicht bewusst erzwingbar ist. Der erste Teil des Buches widmet sich mithilfe performativ-phänomenologischer Strategien der experimentellen Annäherung an Responsivität bzw. Waldenfels' erweitertem Antwortbegriff. Die Untersuchung der Konzeptionen von Responsivität der Philosophen Waldenfels, Mersch und Seel kreiert zudem einen alternativen Verantwortungsbegriff, der innovativ mit der Kategorie des Fremden umzugehen weiß. Aus der abstrakten Analyse ist dann konkretes Handeln für die Soziale Arbeit ableitbar, wie beispielsweise – aktuell von besonderer Bedeutung – für die Arbeit mit Geflüchteten. Im zweiten Teil wird mittels qualitativer empirischer Sozialforschung die Eignung der Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor Emil Frankl als tragfähige Basis für ein holistisches Trauerbegleitungsmodell ausgelotet. Frankls existenzanalytische Grundsatzüberlegungen zu bedingungslosem Sinn setzen das gewöhnliche Endziel von üblichen Phasenmodellen in der Trauerbegleitung an den Anfang und können Antwort geben auf die existentiellen Fragen Trauernder. In der Auseinandersetzung mit dem leiblichen Sein und der Sinnsuche des Menschen wendet sich der Band an eine Leserschaft, die sich zum einen wissenschaftstheoretisch mit der phänomenologischen Arbeitsweise vertraut machen möchte. Zum anderen bietet das Buch (herangehenden) Professionellen der Sozialen Arbeit auf praktizierender Ebene Handlungsanregungen. Es möchte eine Hilfestellung für Lernende, aber auch Berufstätige der Sozialen Arbeit sein, deren Handeln permanent unter Ungewissheitsbedingungen steht, und lädt dazu ein, sich auf den Prozess der leibhaftigen Sinn-Suche einzulassen.