Von Jüterbog nach Potsdam ins russische KGB Städtchen Nr.7

Fiction & Literature, Historical
Cover of the book Von Jüterbog nach Potsdam ins russische KGB Städtchen Nr.7 by Niwlag, Niwlag
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Author: Niwlag ISBN: 9781446605769
Publisher: Niwlag Publication: May 1, 2014
Imprint: Language: German
Author: Niwlag
ISBN: 9781446605769
Publisher: Niwlag
Publication: May 1, 2014
Imprint:
Language: German
Wer das Leid und den großen Kummer dieser Generation erleben musste, der wird heute nach den vielen Jahren, die Liebe ganz anders aufnehmen, geben und empfinden. Einmal im Jahr trifft sich die ganze Familie in Potsdam zum Familientag, alle kommen sehr gerne aus ganz Deutschland zu diesem für uns besonderen Tag nach Potsdam. Wir begrüßen alle in der schönen Stadt und nehmen eine kleine Erfrischung zu uns. Unsere Gäste staunen wie Potsdam nach der Wende wieder aufgestanden ist. Das hässliche Grau ist von den Häusern verschwunden, zarte Farben haben die alten Fassaden wie verwandelt. Anschließend machen wir wie in jedem Jahr, den gleichen Spaziergang. Vom Nauener Tor laufen wir hoch zum Belvedere, bewundern die schönen alten, wieder erstandenen Villen, und erfreuen uns den Künsten der Handwerker und Baumeister vieler Epochen. Vor über 25 Jahren haben wir noch davon geträumt, irgendwann einmal durch das russische Städtchen zu wandern, dort herrschte zu dieser Zeit immer noch Gewalt. Auf dem Rückweg machen wir gerne eine Pause. Wir bleiben vor der Villa in der Leistikowstraße 1 stehen, dort lassen wir unsere Gedanken durch die Vergangenheit ziehen. Von hier aus nahm für Gerda und für viele Tausende Menschen das Elend seinen Lauf. Gerda wurde in Jüterbog von den Russen in diese berüchtigte Villa verschleppt, gefoltert und geschlagen, so dass sie hier ihr Kind verlor. Vor dem Haus stehen ganz alte Linden, dort sollte sie aufgehangen werden, schreckliche Gedanken werden wieder wach. In diesem Haus hatte die Smersch, die berüchtigte stalinistische Terrorgruppe ihr Unwesen getrieben. Das sind schreckliche Erinnerungen die aber nur mit der Begegnung wieder heilen können. Von hier aus wurde sie dann nach Moskau geschickt, angeblich wegen Spionage. In den endlosen Verhören hatte man sie klein gemacht. Die Gerda konnte das alles nicht mehr hören, weil man sie immer wieder gefoltert und geschlagen hatte. Die rohe Gewalt herrschte in diesem Haus jeden Tag, Tag und Nacht. Nach zwei Jahren kam sie dann in eine Besserungsanstalt, nicht was sie denken etwa zur Genesung. Sie kam zuerst in ein GULAG, ein Arbeitslager zur Umerziehung, in ein Bergwerk am sibirischen Eismeer. Dort wo kein Baum, kein Strauch mehr wächst, wo die Wölfe zuhause sind, dort hin hatte man sie verfrachtet. Die Wölfe waren nicht nur am Eismeer in der Freiheit, sie waren auch im Lager und hatten sich dort mit dem Hunger, dem Tod und den Wachposten verbündet. Im Gulag herrschten die eigenen Gesetze, es ging nur ums Überleben. Dort man merkte schnell wie gehässig die Menschen sein können, und wie die Kriminellen zusammen halten nur um eine Scheibe Brot oder einen abgetragen Fußlappen zu erhaschen. Der Hunger und der Durst trieb die Menschen in den Wahnsinn.
Nach vielen Jahren kam sie wieder zurück, gezeichnet von dem Erlebten, und bis heute leider nicht ganz geheilt.
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Wer das Leid und den großen Kummer dieser Generation erleben musste, der wird heute nach den vielen Jahren, die Liebe ganz anders aufnehmen, geben und empfinden. Einmal im Jahr trifft sich die ganze Familie in Potsdam zum Familientag, alle kommen sehr gerne aus ganz Deutschland zu diesem für uns besonderen Tag nach Potsdam. Wir begrüßen alle in der schönen Stadt und nehmen eine kleine Erfrischung zu uns. Unsere Gäste staunen wie Potsdam nach der Wende wieder aufgestanden ist. Das hässliche Grau ist von den Häusern verschwunden, zarte Farben haben die alten Fassaden wie verwandelt. Anschließend machen wir wie in jedem Jahr, den gleichen Spaziergang. Vom Nauener Tor laufen wir hoch zum Belvedere, bewundern die schönen alten, wieder erstandenen Villen, und erfreuen uns den Künsten der Handwerker und Baumeister vieler Epochen. Vor über 25 Jahren haben wir noch davon geträumt, irgendwann einmal durch das russische Städtchen zu wandern, dort herrschte zu dieser Zeit immer noch Gewalt. Auf dem Rückweg machen wir gerne eine Pause. Wir bleiben vor der Villa in der Leistikowstraße 1 stehen, dort lassen wir unsere Gedanken durch die Vergangenheit ziehen. Von hier aus nahm für Gerda und für viele Tausende Menschen das Elend seinen Lauf. Gerda wurde in Jüterbog von den Russen in diese berüchtigte Villa verschleppt, gefoltert und geschlagen, so dass sie hier ihr Kind verlor. Vor dem Haus stehen ganz alte Linden, dort sollte sie aufgehangen werden, schreckliche Gedanken werden wieder wach. In diesem Haus hatte die Smersch, die berüchtigte stalinistische Terrorgruppe ihr Unwesen getrieben. Das sind schreckliche Erinnerungen die aber nur mit der Begegnung wieder heilen können. Von hier aus wurde sie dann nach Moskau geschickt, angeblich wegen Spionage. In den endlosen Verhören hatte man sie klein gemacht. Die Gerda konnte das alles nicht mehr hören, weil man sie immer wieder gefoltert und geschlagen hatte. Die rohe Gewalt herrschte in diesem Haus jeden Tag, Tag und Nacht. Nach zwei Jahren kam sie dann in eine Besserungsanstalt, nicht was sie denken etwa zur Genesung. Sie kam zuerst in ein GULAG, ein Arbeitslager zur Umerziehung, in ein Bergwerk am sibirischen Eismeer. Dort wo kein Baum, kein Strauch mehr wächst, wo die Wölfe zuhause sind, dort hin hatte man sie verfrachtet. Die Wölfe waren nicht nur am Eismeer in der Freiheit, sie waren auch im Lager und hatten sich dort mit dem Hunger, dem Tod und den Wachposten verbündet. Im Gulag herrschten die eigenen Gesetze, es ging nur ums Überleben. Dort man merkte schnell wie gehässig die Menschen sein können, und wie die Kriminellen zusammen halten nur um eine Scheibe Brot oder einen abgetragen Fußlappen zu erhaschen. Der Hunger und der Durst trieb die Menschen in den Wahnsinn.
Nach vielen Jahren kam sie wieder zurück, gezeichnet von dem Erlebten, und bis heute leider nicht ganz geheilt.

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