Zum ewigen Frieden: Ein philosophischer Entwurf

Nonfiction, Religion & Spirituality, New Age, History, Fiction & Literature
Cover of the book Zum ewigen Frieden: Ein philosophischer Entwurf by Immanuel Kant, Library of Alexandria
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Immanuel Kant ISBN: 9781465516176
Publisher: Library of Alexandria Publication: March 8, 2015
Imprint: Language: German
Author: Immanuel Kant
ISBN: 9781465516176
Publisher: Library of Alexandria
Publication: March 8, 2015
Imprint:
Language: German
Ein Staat ist nämlich nicht (wie etwa der Boden, auf dem er seinen Sitz hat) eine Haabe (patrimonium). Er ist eine Gesellschaft von Menschen, über die Niemand anders, als er selbst, zu gebieten und zu disponiren hat. Ihn aber, der selbst als Stamm seine eigene Wurzel hatte, als Pfropfreis einem andern Staate einzuverleiben, heißt seine Existenz, als einer moralischen Person, aufheben, und aus der letzteren eine Sache machen, und widerspricht also der Idee des ursprünglichen Vertrags, ohne die sich kein Recht über ein Volk denken läßt[1]. In welche Gefahr das Vorurtheil dieser Erwerbungsart Europa, denn die andern Welttheile haben nie davon gewußt, in unsern bis auf die neuesten Zeiten gebracht habe, daß sich nämlich auch Staaten einander heurathen könnten, ist jedermann bekannt, theils als eine neue Art von Industrie, sich auch ohne Aufwand von Kräften durch Familienbündnisse übermächtig zu machen, theils auch auf solche Art den Länderbesitz zu erweitern. — Auch die Verdingung der Truppen eines Staats an einen andern, gegen einen nicht gemeinschaftlichen Feind, ist dahin zu zählen; denn die Unterthanen werden dabey als nach Belieben zu handhabende Sachen gebraucht und verbraucht.
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Ein Staat ist nämlich nicht (wie etwa der Boden, auf dem er seinen Sitz hat) eine Haabe (patrimonium). Er ist eine Gesellschaft von Menschen, über die Niemand anders, als er selbst, zu gebieten und zu disponiren hat. Ihn aber, der selbst als Stamm seine eigene Wurzel hatte, als Pfropfreis einem andern Staate einzuverleiben, heißt seine Existenz, als einer moralischen Person, aufheben, und aus der letzteren eine Sache machen, und widerspricht also der Idee des ursprünglichen Vertrags, ohne die sich kein Recht über ein Volk denken läßt[1]. In welche Gefahr das Vorurtheil dieser Erwerbungsart Europa, denn die andern Welttheile haben nie davon gewußt, in unsern bis auf die neuesten Zeiten gebracht habe, daß sich nämlich auch Staaten einander heurathen könnten, ist jedermann bekannt, theils als eine neue Art von Industrie, sich auch ohne Aufwand von Kräften durch Familienbündnisse übermächtig zu machen, theils auch auf solche Art den Länderbesitz zu erweitern. — Auch die Verdingung der Truppen eines Staats an einen andern, gegen einen nicht gemeinschaftlichen Feind, ist dahin zu zählen; denn die Unterthanen werden dabey als nach Belieben zu handhabende Sachen gebraucht und verbraucht.

More books from Library of Alexandria

Cover of the book Petits écrits philosophiques et religieux by Immanuel Kant
Cover of the book Devil Stories: An Anthology by Immanuel Kant
Cover of the book A Short History of Australia by Immanuel Kant
Cover of the book Mad: A Story of Dust and Ashes by Immanuel Kant
Cover of the book King Edward III by Immanuel Kant
Cover of the book Recherches sur les substances radioactives by Immanuel Kant
Cover of the book Traffics and Discoveries by Immanuel Kant
Cover of the book Letters From Rome on the Council by Immanuel Kant
Cover of the book Battle-Pieces and Aspects of The War by Immanuel Kant
Cover of the book Washington's Masonic Correspondence As Found Among The Washington Papers in The Library of Congress by Immanuel Kant
Cover of the book The Fighting Chance by Immanuel Kant
Cover of the book Winterslow: Essays and Characters Written There by Immanuel Kant
Cover of the book The War of The Axe: Adventures in South Africa by Immanuel Kant
Cover of the book English Wayfaring Life in the Middle Ages (XIVth Century) by Immanuel Kant
Cover of the book The Law and Lawyers of Pickwick: A Lecture by Immanuel Kant
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy