Das Schachbrett der Macht

Die Handlungsspielräume eines sowjetischen Funktionärs unter Stalin am Beispiel des Generalsekretärs des Komsomol Aleksandr Kosarev (1929-1938)

Nonfiction, History, Modern, 20th Century
Cover of the book Das Schachbrett der Macht by Peter Kaiser, Andreas Umland, ibidem
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Author: Peter Kaiser, Andreas Umland ISBN: 9783838270524
Publisher: ibidem Publication: March 1, 2017
Imprint: ibidem Language: German
Author: Peter Kaiser, Andreas Umland
ISBN: 9783838270524
Publisher: ibidem
Publication: March 1, 2017
Imprint: ibidem
Language: German

Am späten Abend des 22. Februar 1939 verkündeten drei Richter des Militärkollegiums des Obersten Gerichtes der UdSSR mit müden Stimmen und ausdruckslosen Gesichtern ihr Urteil: Todesstrafe mit sofortigem Vollzug. Der Mann, der vor ihnen stand, durch wochenlange Tortur gebrochen, mental ausgelaugt und physisch am Ende, wirkte wie gelähmt. Er fand kaum Worte, um zu protestieren, um gegen die Ungerechtigkeit aufzubegehren, die ihm hier und jetzt widerfuhr, als er von kräftigen Bewachern fortgeschleppt wurde. Wenige Stunden später, es war bereits der 23., wurde er in einem finsteren Loch ohne Fenster erschossen. So endete der Lebensweg von Aleksandr Kosarev, einem heute weitgehend vergessenen sowjetischen Politiker der Vorkriegszeit, einem Helden der damaligen Jugend, die ihn in ihren Liedern verehrte und seinem Beispiel nachzueifern trachtete. Beinahe zehn Jahre lang leitete er den kommunistischen Jugendverband (Komsomol), ein einzigartiger Mensch an der Spitze einer einzigartigen Organisation. Dieses Buch versucht nicht nur, seinem Lebensweg nachzuspüren und seine Persönlichkeit aus dem Dunkel der ehemals geheimen Archive ans Licht der Öffentlichkeit herauszuzerren. Es ist darüber hinaus eine Studie über Macht und Handlungsspielräume, über epochenspezifische Möglichkeitsbestimmungen, über perspektivische Variabilität und Kontingenz eines Politikerlebens, über die sozialen, kulturellen und politischen Kontexte, in die Aleksandr Kosarev verstrickt war. Lenin und Stalin, Trockij und Zinov’ev, Maksim Gor’kij und Samuil Maršak, Lazar‘ Kaganovič und Vjačeslav Molotov, Lavrentij Berija und Nikolaj Ežov – sie alle begleiteten Kosarev auf seinem Weg an die Spitze der Machtpyramide, und sie sind genauso handelnde Personen dieses Buches wie zahllose andere Akteure, deren Namen längst verblichen sind. Die verlockende Aussicht, von der Figur eines Bauern zu der des Königs aufzusteigen, ließ Kosarev mitunter die Tatsache vergessen, dass das Schachbrett der Macht ein gefährliches Minenfeld war, auf dem eine Karriere in Sekundenschnelle für immer in die Brüche gehen konnte. Sein politisches Leben wurde zu einem unablässigen Kampf um Einfluss und Autorität. Wer mehr darüber erfahren will, muss dieses Buch lesen.

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Am späten Abend des 22. Februar 1939 verkündeten drei Richter des Militärkollegiums des Obersten Gerichtes der UdSSR mit müden Stimmen und ausdruckslosen Gesichtern ihr Urteil: Todesstrafe mit sofortigem Vollzug. Der Mann, der vor ihnen stand, durch wochenlange Tortur gebrochen, mental ausgelaugt und physisch am Ende, wirkte wie gelähmt. Er fand kaum Worte, um zu protestieren, um gegen die Ungerechtigkeit aufzubegehren, die ihm hier und jetzt widerfuhr, als er von kräftigen Bewachern fortgeschleppt wurde. Wenige Stunden später, es war bereits der 23., wurde er in einem finsteren Loch ohne Fenster erschossen. So endete der Lebensweg von Aleksandr Kosarev, einem heute weitgehend vergessenen sowjetischen Politiker der Vorkriegszeit, einem Helden der damaligen Jugend, die ihn in ihren Liedern verehrte und seinem Beispiel nachzueifern trachtete. Beinahe zehn Jahre lang leitete er den kommunistischen Jugendverband (Komsomol), ein einzigartiger Mensch an der Spitze einer einzigartigen Organisation. Dieses Buch versucht nicht nur, seinem Lebensweg nachzuspüren und seine Persönlichkeit aus dem Dunkel der ehemals geheimen Archive ans Licht der Öffentlichkeit herauszuzerren. Es ist darüber hinaus eine Studie über Macht und Handlungsspielräume, über epochenspezifische Möglichkeitsbestimmungen, über perspektivische Variabilität und Kontingenz eines Politikerlebens, über die sozialen, kulturellen und politischen Kontexte, in die Aleksandr Kosarev verstrickt war. Lenin und Stalin, Trockij und Zinov’ev, Maksim Gor’kij und Samuil Maršak, Lazar‘ Kaganovič und Vjačeslav Molotov, Lavrentij Berija und Nikolaj Ežov – sie alle begleiteten Kosarev auf seinem Weg an die Spitze der Machtpyramide, und sie sind genauso handelnde Personen dieses Buches wie zahllose andere Akteure, deren Namen längst verblichen sind. Die verlockende Aussicht, von der Figur eines Bauern zu der des Königs aufzusteigen, ließ Kosarev mitunter die Tatsache vergessen, dass das Schachbrett der Macht ein gefährliches Minenfeld war, auf dem eine Karriere in Sekundenschnelle für immer in die Brüche gehen konnte. Sein politisches Leben wurde zu einem unablässigen Kampf um Einfluss und Autorität. Wer mehr darüber erfahren will, muss dieses Buch lesen.

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