Demokratische Legitimation des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) als Instrument der Steuerung und Koordinierung der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science
Cover of the book Demokratische Legitimation des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) als Instrument der Steuerung und Koordinierung der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion by Michaela Sankowsky, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Michaela Sankowsky ISBN: 9783656498995
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 18, 2013
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Michaela Sankowsky
ISBN: 9783656498995
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 18, 2013
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Masterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,5, FernUniversität Hagen, Veranstaltung: Governance, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Beginn der Finanz- und Verschuldungskrise in der EU wächst der Druck auf die europäischen Institutionen, eine geeignete Strategie zur Krisenbewältigung zu entwickeln. Mit den finanziellen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten einiger Euroländer und deren Abwertung durch internationale Ratingagenturen geriet zudem die Stabilität des Euro in Gefahr. Die EU reagierte mit der Ausschüttung von Rettungshilfen an die Krisenländer und verfestigte diese durch die Gründung der Rettungsfonds EFSM und ESM. Damit sollte die Stabilität des Euro sowie die Liquidität der Krisenländer gewährleistet werden. Mit den Hilfskrediten von EFSM und ESM verbunden ist die Verpflichtung zu Strukturanpassungsprogrammen innerhalb der Länder, die Hilfen beantragen. Jedoch wuchs mit Verwirklichung dieser EU-Krisenpolitik und besonders mit Gründung der dauerhaften Institution ESM der Unmut innerhalb der europäischen Bevölkerung über demokratische Defizite bei der Entscheidung über stetig wachsende Rettungspakete und die sich stetig ausweitende Macht Brüsseler Institutionen über finanzielle Entscheidungen innerhalb der Nationalstaaten. Besonders in Ländern, denen die EU hohe öffentliche Einsparungen auferlegte, wurde offener Protest gegen die europäische Politik laut. Ebenso erfreuten sich antieuropäisch eingestellte Parteien und Verbände eines großen Zulaufs seitens der Bevölkerung. Grund für diese Reaktionen war die augenscheinlich fehlende demokratische Legitimation des ESM, auf dessen Gründung und Ausgestaltung die EU-Bürger keinen direkten Einfluss hatten - obwohl er durch Steuergelder finanziert wird. In Deutschland führte die Ratifizierung des ESM sogar zu einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht. Das Gericht wies die Klage ab und gab damit den Weg für eine Ratifizierung frei, betonte jedoch erneut die haushaltspolitische Gesamtverantwortung des Deutschen Bundestags - und zwar auch in Fällen besonderen Handlungsdrucks. Doch die Anwendung von demokratischen Grundsätzen und das Treffen von schnellen, effektiven Entscheidungen schließen sich scheinbar gegenseitig aus. Sind die demokratischen Institutionen und die empfundene 'Langsamkeit' ihrer Verfahren den heutigen finanzpolitischen Herausforderungen noch gewachsen? Um diese Frage zu beantworten ist es nötig, die generellen Governancestrukturen der EU im Hinblick auf ihre demokratische Legitimation zu untersuchen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Masterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,5, FernUniversität Hagen, Veranstaltung: Governance, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Beginn der Finanz- und Verschuldungskrise in der EU wächst der Druck auf die europäischen Institutionen, eine geeignete Strategie zur Krisenbewältigung zu entwickeln. Mit den finanziellen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten einiger Euroländer und deren Abwertung durch internationale Ratingagenturen geriet zudem die Stabilität des Euro in Gefahr. Die EU reagierte mit der Ausschüttung von Rettungshilfen an die Krisenländer und verfestigte diese durch die Gründung der Rettungsfonds EFSM und ESM. Damit sollte die Stabilität des Euro sowie die Liquidität der Krisenländer gewährleistet werden. Mit den Hilfskrediten von EFSM und ESM verbunden ist die Verpflichtung zu Strukturanpassungsprogrammen innerhalb der Länder, die Hilfen beantragen. Jedoch wuchs mit Verwirklichung dieser EU-Krisenpolitik und besonders mit Gründung der dauerhaften Institution ESM der Unmut innerhalb der europäischen Bevölkerung über demokratische Defizite bei der Entscheidung über stetig wachsende Rettungspakete und die sich stetig ausweitende Macht Brüsseler Institutionen über finanzielle Entscheidungen innerhalb der Nationalstaaten. Besonders in Ländern, denen die EU hohe öffentliche Einsparungen auferlegte, wurde offener Protest gegen die europäische Politik laut. Ebenso erfreuten sich antieuropäisch eingestellte Parteien und Verbände eines großen Zulaufs seitens der Bevölkerung. Grund für diese Reaktionen war die augenscheinlich fehlende demokratische Legitimation des ESM, auf dessen Gründung und Ausgestaltung die EU-Bürger keinen direkten Einfluss hatten - obwohl er durch Steuergelder finanziert wird. In Deutschland führte die Ratifizierung des ESM sogar zu einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht. Das Gericht wies die Klage ab und gab damit den Weg für eine Ratifizierung frei, betonte jedoch erneut die haushaltspolitische Gesamtverantwortung des Deutschen Bundestags - und zwar auch in Fällen besonderen Handlungsdrucks. Doch die Anwendung von demokratischen Grundsätzen und das Treffen von schnellen, effektiven Entscheidungen schließen sich scheinbar gegenseitig aus. Sind die demokratischen Institutionen und die empfundene 'Langsamkeit' ihrer Verfahren den heutigen finanzpolitischen Herausforderungen noch gewachsen? Um diese Frage zu beantworten ist es nötig, die generellen Governancestrukturen der EU im Hinblick auf ihre demokratische Legitimation zu untersuchen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Vorbereitung auf die Schule - die ersten Wochen in der Schule by Michaela Sankowsky
Cover of the book Management von Veränderungsprozessen unter Berücksichtigung von Widerstand by Michaela Sankowsky
Cover of the book Währungssysteme: Vor- und Nachteile fester bzw. flexibler Wechselkurse by Michaela Sankowsky
Cover of the book Muster religiöser Orientierung und Integrationspraxis bei jungen Musliminnen by Michaela Sankowsky
Cover of the book Die Finanzierung der GKV über Gesundheitsprämie, Bürgerversicherung, Gesundheitsfonds by Michaela Sankowsky
Cover of the book Einsatzmöglichkeit und Potenzial von Web3D in der Online-Marktforschung unter besonderer Berücksichtigung von Produktkonzepttests by Michaela Sankowsky
Cover of the book Der Kampf Heinrichs IV. gegen Rudolf von Rheinfelden im Spiegel zeitgenössischer Quellen by Michaela Sankowsky
Cover of the book Factors Influencing Poor Performance in Science Subjects in Secondary Schools in Shinyanga Municipality by Michaela Sankowsky
Cover of the book Probleme der betrieblichen Interessenvertretung by Michaela Sankowsky
Cover of the book Kommunikationstraining und Konfliktlösung by Michaela Sankowsky
Cover of the book Auswirkungen von Erwerbslosigkeit auf Familien by Michaela Sankowsky
Cover of the book Historisches Lernen im Sachunterricht by Michaela Sankowsky
Cover of the book Mediensysteme der BRD by Michaela Sankowsky
Cover of the book Postmoderne Identitätskonstruktion und Identitätsstörung in Woody Allens 'Zelig', 'Deconstructing Harry' und 'Melinda and Melinda' by Michaela Sankowsky
Cover of the book Wohnen im Alter by Michaela Sankowsky
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy