Der Harz im 14. Jahrhundert: Der Graf Albrecht von Regenstein ist als "Raubgraf" in aller Munde. Er versucht mit allen Mitteln, seinen Herrschaftsbereich auszudehnen und so viele Burgen wie nur möglich in seinen Besitz zu bekommen. Doch auch der Bischof von Halberstadt will die Vorherrschaft im Harz. Ein heftiger Machtkampf entbrennt ... Aus dem Roman: ... "Er raubt, wo er kann; darum heißt er der Raubgraf." "Wer nennt ihn so? Ihr Städter, sonst niemand. Und ich will das Wort nie wieder hören, Herr von Herrkestorf!", sprach Jutta sehr erregt und fasste mit rascher Bewegung nach dem großen silbernen Kreuz mit einem goldenen Kruzifixus darauf, das sie an einer Goldschnur um den bloßen Hals trug. "Burgen und feste Häuser hat er ringsum zwischen Oker und Bode, als wäre ihm schon der ganze Harzgau untertan, wonach er ja mit aller Gewalt strebt", fuhr der Stiftshauptmann im Zorn fort. "Wir haben sichere Kunde, dass er mit dem Fürsten Bernhard von Ballenstedt auch um die Belehnung mit Burg und Gericht Gersdorf verhandelt." "Das ist mir lieb zu hören", erwiderte die Äbtissin kurz. "Höret mich nur weiter an, achtbare Fürstin!", sprach Herr Willekin. "Im ganzen Reich treten die großen Herren heimlich oder offen zur Unterdrückung der Städte zusammen, die in hohem Ton und Aufgang begriffen sind und dem Adel Abbruch tun, wie die Herren meinen. Wenn sie aber erst die Städte bezwungen haben, dann kommt die Reihe an Euch, an die großen Stifter und die geistlichen Fürsten, nach deren Lehen sie trachten und denen sei ein Recht nach dem anderen nehmen werden." "Unnötige Sorge!", sprach die Äbtissin mit geringschätzigem Ton. "Das wird der Kaiser nicht dulden." ...
Der Harz im 14. Jahrhundert: Der Graf Albrecht von Regenstein ist als "Raubgraf" in aller Munde. Er versucht mit allen Mitteln, seinen Herrschaftsbereich auszudehnen und so viele Burgen wie nur möglich in seinen Besitz zu bekommen. Doch auch der Bischof von Halberstadt will die Vorherrschaft im Harz. Ein heftiger Machtkampf entbrennt ... Aus dem Roman: ... "Er raubt, wo er kann; darum heißt er der Raubgraf." "Wer nennt ihn so? Ihr Städter, sonst niemand. Und ich will das Wort nie wieder hören, Herr von Herrkestorf!", sprach Jutta sehr erregt und fasste mit rascher Bewegung nach dem großen silbernen Kreuz mit einem goldenen Kruzifixus darauf, das sie an einer Goldschnur um den bloßen Hals trug. "Burgen und feste Häuser hat er ringsum zwischen Oker und Bode, als wäre ihm schon der ganze Harzgau untertan, wonach er ja mit aller Gewalt strebt", fuhr der Stiftshauptmann im Zorn fort. "Wir haben sichere Kunde, dass er mit dem Fürsten Bernhard von Ballenstedt auch um die Belehnung mit Burg und Gericht Gersdorf verhandelt." "Das ist mir lieb zu hören", erwiderte die Äbtissin kurz. "Höret mich nur weiter an, achtbare Fürstin!", sprach Herr Willekin. "Im ganzen Reich treten die großen Herren heimlich oder offen zur Unterdrückung der Städte zusammen, die in hohem Ton und Aufgang begriffen sind und dem Adel Abbruch tun, wie die Herren meinen. Wenn sie aber erst die Städte bezwungen haben, dann kommt die Reihe an Euch, an die großen Stifter und die geistlichen Fürsten, nach deren Lehen sie trachten und denen sei ein Recht nach dem anderen nehmen werden." "Unnötige Sorge!", sprach die Äbtissin mit geringschätzigem Ton. "Das wird der Kaiser nicht dulden." ...