Author: | Andreas Braune | ISBN: | 9783638387385 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | June 14, 2005 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Andreas Braune |
ISBN: | 9783638387385 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | June 14, 2005 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Europa unter Napoleon, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie definiert sich eine Nation selbst? Diese Frage steht seit geraumer Zeit im Raum und kann hier auch nicht endgültig beantwortet werden. Aber eine Herangehensweise ist hier relevant, nämlich, daß sich eine Nation u.a. auch durch die Abgrenzung nach außen, also gegenüber anderen Nationen definiert. Dies setzt aber eine Unabhängigkeit gegenüber anderen Nationen voraus, eine eigene Souveränität also. War dies nicht gegeben, so war es in der Geschichte üblich, sich diese Unabhängigkeit zu erkämpfen. Nun, 1813 gab es bekanntlich keinen deutschen Nationalstaat und es sollte ihn auch für die nächsten 58 Jahre nicht geben. Jedoch scheinen diverse Faktoren, wie etwa der Umgang mit den Befreiungskriegen in der deutschen Geschichtsschreibung, dafür zu sprechen, daß die Befreiungskriege 1813 am Anfang der nationalen Entwicklung Deutschlands im modernen nationalstaatlichem Sinne stehen. In dieser Hausarbeit soll es demnach weniger um die exakte Untersuchung des militärischen Verlaufs der Befreiungskriege gehen, als vielmehr um die Untersuchung der Entwicklungen vor ihrem diplomatischen, politischen und militärischen Hintergrund. Im zweiten Abschnitt soll es dann darum gehen zu untersuchen, wie die Befreiungskriege im Geschichtsbild der Deutschen weiterlebten, wie sie etwa gedeutet, instrumentalisiert, ja sogar mystifiziert wurden. An dieser Stelle tritt die Frage nach der Qualität der bisher erschienenen Forschungsbeiträge auf. Hierbei eröffnet sich eine paradoxe Situation. Einerseits existiert eine Unmenge an Werken, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen, andererseits ist der Großteil dieser Arbeiten für eine objektive Auseinandersetzung mit diesem Thema wertlos. Dafür gibt es mehrere Gründe: Zwar waren die Befreiungskriege bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts hinein ein äußerst beliebtes Feld von Historikern, doch weisen diese Arbeiten einen so national gefärbten Charakter auf, daß sie wenig brauchbar sind. In der BRD schwand dann zunehmend das Interesse an diesem Thema, nicht zuletzt wegen der Aussöhnung mit Frankreich. In der DDR waren die Befreiungskriege nationales Geschichtstum, eingespannt in die sozialistische Geschichtstheorie, deshalb auch wenig brauchbar, bis auf wenige exakte militärgeschichtliche Darstellungen, wie etwa von Helmert und Usczeck. [...]
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Europa unter Napoleon, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie definiert sich eine Nation selbst? Diese Frage steht seit geraumer Zeit im Raum und kann hier auch nicht endgültig beantwortet werden. Aber eine Herangehensweise ist hier relevant, nämlich, daß sich eine Nation u.a. auch durch die Abgrenzung nach außen, also gegenüber anderen Nationen definiert. Dies setzt aber eine Unabhängigkeit gegenüber anderen Nationen voraus, eine eigene Souveränität also. War dies nicht gegeben, so war es in der Geschichte üblich, sich diese Unabhängigkeit zu erkämpfen. Nun, 1813 gab es bekanntlich keinen deutschen Nationalstaat und es sollte ihn auch für die nächsten 58 Jahre nicht geben. Jedoch scheinen diverse Faktoren, wie etwa der Umgang mit den Befreiungskriegen in der deutschen Geschichtsschreibung, dafür zu sprechen, daß die Befreiungskriege 1813 am Anfang der nationalen Entwicklung Deutschlands im modernen nationalstaatlichem Sinne stehen. In dieser Hausarbeit soll es demnach weniger um die exakte Untersuchung des militärischen Verlaufs der Befreiungskriege gehen, als vielmehr um die Untersuchung der Entwicklungen vor ihrem diplomatischen, politischen und militärischen Hintergrund. Im zweiten Abschnitt soll es dann darum gehen zu untersuchen, wie die Befreiungskriege im Geschichtsbild der Deutschen weiterlebten, wie sie etwa gedeutet, instrumentalisiert, ja sogar mystifiziert wurden. An dieser Stelle tritt die Frage nach der Qualität der bisher erschienenen Forschungsbeiträge auf. Hierbei eröffnet sich eine paradoxe Situation. Einerseits existiert eine Unmenge an Werken, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen, andererseits ist der Großteil dieser Arbeiten für eine objektive Auseinandersetzung mit diesem Thema wertlos. Dafür gibt es mehrere Gründe: Zwar waren die Befreiungskriege bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts hinein ein äußerst beliebtes Feld von Historikern, doch weisen diese Arbeiten einen so national gefärbten Charakter auf, daß sie wenig brauchbar sind. In der BRD schwand dann zunehmend das Interesse an diesem Thema, nicht zuletzt wegen der Aussöhnung mit Frankreich. In der DDR waren die Befreiungskriege nationales Geschichtstum, eingespannt in die sozialistische Geschichtstheorie, deshalb auch wenig brauchbar, bis auf wenige exakte militärgeschichtliche Darstellungen, wie etwa von Helmert und Usczeck. [...]