Die Finanzierung des Ersten Weltkrieges und Hyperinflation 1914 - 1923

Nonfiction, History, Germany
Cover of the book Die Finanzierung des Ersten Weltkrieges und Hyperinflation 1914 - 1923 by Sibylle Leichtl, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Sibylle Leichtl ISBN: 9783638154291
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 16, 2002
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Sibylle Leichtl
ISBN: 9783638154291
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 16, 2002
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Geo- und Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: PS.: Einführung in die Wirtschafts- und Sozialgeschichte: Deutsche Wirtschaftsgeschichte 1914 - 1945/48, Sprache: Deutsch, Abstract: Der erste Weltkrieg (1914-1918) stellte in militärischer Hinsicht einen Wendepunkt in der Geschichte dar. Durch den immensen technischen Fortschritt wurde das Kriegsgebiet über die Schützengräben hinaus ausgedehnt. Erstmals hatte so auch die Zivilbevölkerung der am Krieg beteiligten Staaten unter den Kampfhandlungen zu leiden. Dies waren jedoch nicht die einzigen Auswirkungen des 'totalen Krieges'. Vielmehr stellte die Finanzierung des Ersten Weltkrieges mit all seinen technischen Neuerungen eine bis dahin nicht gekannte Belastung für die gesamte deutsche Volkswirtschaft dar. Um die Mobilmachung finanzieren zu können, wurden im Jahr 1914 die bestehenden Finanzgesetze reformiert. Damit wurde bereits der Grundstein für die Inflation in der Zeit von 1918 bis 1923 gelegt. Die Annahme der deutschen Reichsregierung, der Krieg würde kurz und siegreich sein, hatte zur Folge, dass kein langfristiger Kosten- und Finanzierungsplan für diesen Krieg erarbeitet wurde. Vielmehr wurden durch weitere Änderungen der Finanz- und Steuergesetze sowie durch die Gründung von Darlehenskassen die bestehenden Vorschriften zur Deckung des Geldumlaufs langsam ausgehöhlt. Allein die Ausgabe von insgesamt neun Kriegsanleihen kann als erfolgreiche Finanzierungsmaßnahme gewertet werden. Den wachsenden Finanzbedarf des Reiches (Kriegsproduktion, Tilgung und Verzinsung der Schulden) jedoch konnte keine der genannten Maßnahmen nachhaltig stillen. Auch Matthias' Erzbergers grundlegende, nach Kriegsende auf den Weg gebrachte Steuerreform konnte die finanzielle Misere nicht mehr verhindern. Diese Steuerreform führte jedoch dazu, dass sich erstmalig das Abhängigkeitsverhältnis von Bund und Ländern umkehrte. Zusammen mit den horrenden Reparations- zahlungen, den Gebietsverlusten und der Demontage der Industrieanlagen bedeutete der uneingeschränkte Rückgriff auf die Notenpresse während der Kriegszeit, eine desaströse Finanzsituation nach Kriegsende. Der unaufhaltsame Geldwertverfall, der 1923 in der Hyperinflation gipfelte, konnte nur durch eine grundlegende Erneuerung des gesamten Währungssystems erreicht werden. Mit der 1923 gegründeten Rentenbank gelang schließlich das 'Wunder der Rentenmark'.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Geo- und Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: PS.: Einführung in die Wirtschafts- und Sozialgeschichte: Deutsche Wirtschaftsgeschichte 1914 - 1945/48, Sprache: Deutsch, Abstract: Der erste Weltkrieg (1914-1918) stellte in militärischer Hinsicht einen Wendepunkt in der Geschichte dar. Durch den immensen technischen Fortschritt wurde das Kriegsgebiet über die Schützengräben hinaus ausgedehnt. Erstmals hatte so auch die Zivilbevölkerung der am Krieg beteiligten Staaten unter den Kampfhandlungen zu leiden. Dies waren jedoch nicht die einzigen Auswirkungen des 'totalen Krieges'. Vielmehr stellte die Finanzierung des Ersten Weltkrieges mit all seinen technischen Neuerungen eine bis dahin nicht gekannte Belastung für die gesamte deutsche Volkswirtschaft dar. Um die Mobilmachung finanzieren zu können, wurden im Jahr 1914 die bestehenden Finanzgesetze reformiert. Damit wurde bereits der Grundstein für die Inflation in der Zeit von 1918 bis 1923 gelegt. Die Annahme der deutschen Reichsregierung, der Krieg würde kurz und siegreich sein, hatte zur Folge, dass kein langfristiger Kosten- und Finanzierungsplan für diesen Krieg erarbeitet wurde. Vielmehr wurden durch weitere Änderungen der Finanz- und Steuergesetze sowie durch die Gründung von Darlehenskassen die bestehenden Vorschriften zur Deckung des Geldumlaufs langsam ausgehöhlt. Allein die Ausgabe von insgesamt neun Kriegsanleihen kann als erfolgreiche Finanzierungsmaßnahme gewertet werden. Den wachsenden Finanzbedarf des Reiches (Kriegsproduktion, Tilgung und Verzinsung der Schulden) jedoch konnte keine der genannten Maßnahmen nachhaltig stillen. Auch Matthias' Erzbergers grundlegende, nach Kriegsende auf den Weg gebrachte Steuerreform konnte die finanzielle Misere nicht mehr verhindern. Diese Steuerreform führte jedoch dazu, dass sich erstmalig das Abhängigkeitsverhältnis von Bund und Ländern umkehrte. Zusammen mit den horrenden Reparations- zahlungen, den Gebietsverlusten und der Demontage der Industrieanlagen bedeutete der uneingeschränkte Rückgriff auf die Notenpresse während der Kriegszeit, eine desaströse Finanzsituation nach Kriegsende. Der unaufhaltsame Geldwertverfall, der 1923 in der Hyperinflation gipfelte, konnte nur durch eine grundlegende Erneuerung des gesamten Währungssystems erreicht werden. Mit der 1923 gegründeten Rentenbank gelang schließlich das 'Wunder der Rentenmark'.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Wandel der Arbeitswelt: Von der Industrie- zur Wissensgesellschaft. Schlüsselqualifikationen in der dualen Berufsausbildung by Sibylle Leichtl
Cover of the book Arbeitsangebotsverhalten von Haushalten by Sibylle Leichtl
Cover of the book Didaktische Möglichkeiten einer erfolgreichen Werteerziehung by Sibylle Leichtl
Cover of the book Meinungsführerschaft und Meinungsbildung. Wer sind die Meinungsführer und was zeichnet sie aus? by Sibylle Leichtl
Cover of the book Eine Wette zwischen Gott und dem Teufel - Das Buch Ijob im Vergleich zu Goethes 'Faust' by Sibylle Leichtl
Cover of the book Information, Communication and Technologies (ICT) and its Implication for Education Management Information Systems (EMIS) in Tanzania by Sibylle Leichtl
Cover of the book Soziologische Gegenwartsdiagnosen - Thesen Zygmunt Baumans im Kontext der Postmoderne by Sibylle Leichtl
Cover of the book Strafrechtliche Zurückgewinnungshilfe und privatrechtliche Anspruchsdurchsetzung Straftatgeschädigter by Sibylle Leichtl
Cover of the book Verhältnis von GATT und SPS by Sibylle Leichtl
Cover of the book Quellenkritik zu 'An mein Volk' von Friedrich Wilhelm III. by Sibylle Leichtl
Cover of the book Das radikale Böse bei Kant by Sibylle Leichtl
Cover of the book Der verführte Jesus by Sibylle Leichtl
Cover of the book Change Management - Veränderungsprozess einer sozialen Einrichtung by Sibylle Leichtl
Cover of the book Burnout. Betriebliche Gesundheitsförderung für burnout-gefährdete Mitarbeiter in der Pflege by Sibylle Leichtl
Cover of the book Darstellung des ersten und zweiten Philippstones unter biografischen und historischen Aspekten by Sibylle Leichtl
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy