Nur ein Versuch - Die Schrift und ihre Schöpfung

Die Schrift und ihre Schöpfung

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy, History, Criticism, & Surveys
Cover of the book Nur ein Versuch - Die Schrift und ihre Schöpfung by Hauke Reher, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Hauke Reher ISBN: 9783638022811
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 10, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Hauke Reher
ISBN: 9783638022811
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 10, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Epochenübergreifende Abhandlungen, Note: 1,0, Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg) (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Derridas Grammatologie als Medienphilosophie , 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Vorwort Philosophie wurde seit jeher in schriftlicher Form überliefert. Auch die Weisheiten des Schriftverweigerers Sokrates liegen uns heute in Buchform vor. Nach der Verbindung dieser zwei Bereiche, Schrift und Philosophie, wurde jedoch nie gefragt. Selbst mit dem erneuten Aufkommen der Sprachphilosophie zur Jahrhundertwende geriet die Schrift nicht explizit ins Blickfeld. Auch wenn Größen wie Husserl einräumten schreibend zu denken. Von der Sprachontologie bis zur Diskurstheorie bildeten sich Schulen im Bezugsfeld der Sprachphilosophie heraus, doch die Schrift ging immer in dem Begriff Sprache unter. Schrift schien lediglich ein selbstverständliches Mittel zum Zweck zu sein. Diese Konzeption basiert auf dem Glauben an einen übergeordneten logos, dem die gesprochen Sprache am Nächsten zu sein scheint. Die Schrift weist jedoch auf philosophische Probleme selbst hin. Bereits die Ambigiutät von Wörtern sollte das Schreiben zu einem Gegenstand philosophischen Interesses machen. Die unendliche Auslegbarkeit macht Fortschritt und Erkenntnis erst möglich. Die Wahrheit, so Gadamer in Wahrheit und Methode, ist gebunden an die Behandlungsweise eines Themengebiets. Die Schrift wurde immer als das überliefernde Medium angesehen. Für Derrida setzt sich Schrift jedoch aus mehr als bloß aus Buchstaben und Piktogrammen zusammen. Die Welt und alles in ihr Vor-gehende konstituiert sich anhand von Zeichen. Das gesamte Zeichensystem versteht Derrida als ein Schriftsystem. Die Physik der (An-)Zeichen war die Schöpfung des Begriffs 'Metaphysik'. Die Schrift, in all ihren Formen, inauguriert und be-dingt den geistigen Prozess. Das Netz der Zeichen ist das Ursprünglichste, ohne auf einen Ursprung festlegbar zu sein. Von diesem Geflecht ist die Philosophie genau so abhängig, wie jede andere Wissenschaft auch. Leben heißt nichts anderes als Zeichen zu setzen. Die Möglichkeit der weiteren Auslegung von Zeichen markiert die Geburtstunde des Fortschritts, wie wir ihn heute erleben. Die Schrift ist weder starr noch fixiert, sondern entwickelt sich mit der Welt gleichermaßen. Die Grammatologie ist ein Versuch, die Schrift von alten Dogmen zu befreien. Die Schrift, der Prozess des Schreibens, sowie die begriffliche Verwendung, sollen die ihnen gebührende Stellung erhalten. Dies erfordert eine neue, modifizierte Wissenschaft von der Schrift. Philosophie soll als ein Prozess des Zeichensetzens demaskiert werden.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Epochenübergreifende Abhandlungen, Note: 1,0, Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg) (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Derridas Grammatologie als Medienphilosophie , 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Vorwort Philosophie wurde seit jeher in schriftlicher Form überliefert. Auch die Weisheiten des Schriftverweigerers Sokrates liegen uns heute in Buchform vor. Nach der Verbindung dieser zwei Bereiche, Schrift und Philosophie, wurde jedoch nie gefragt. Selbst mit dem erneuten Aufkommen der Sprachphilosophie zur Jahrhundertwende geriet die Schrift nicht explizit ins Blickfeld. Auch wenn Größen wie Husserl einräumten schreibend zu denken. Von der Sprachontologie bis zur Diskurstheorie bildeten sich Schulen im Bezugsfeld der Sprachphilosophie heraus, doch die Schrift ging immer in dem Begriff Sprache unter. Schrift schien lediglich ein selbstverständliches Mittel zum Zweck zu sein. Diese Konzeption basiert auf dem Glauben an einen übergeordneten logos, dem die gesprochen Sprache am Nächsten zu sein scheint. Die Schrift weist jedoch auf philosophische Probleme selbst hin. Bereits die Ambigiutät von Wörtern sollte das Schreiben zu einem Gegenstand philosophischen Interesses machen. Die unendliche Auslegbarkeit macht Fortschritt und Erkenntnis erst möglich. Die Wahrheit, so Gadamer in Wahrheit und Methode, ist gebunden an die Behandlungsweise eines Themengebiets. Die Schrift wurde immer als das überliefernde Medium angesehen. Für Derrida setzt sich Schrift jedoch aus mehr als bloß aus Buchstaben und Piktogrammen zusammen. Die Welt und alles in ihr Vor-gehende konstituiert sich anhand von Zeichen. Das gesamte Zeichensystem versteht Derrida als ein Schriftsystem. Die Physik der (An-)Zeichen war die Schöpfung des Begriffs 'Metaphysik'. Die Schrift, in all ihren Formen, inauguriert und be-dingt den geistigen Prozess. Das Netz der Zeichen ist das Ursprünglichste, ohne auf einen Ursprung festlegbar zu sein. Von diesem Geflecht ist die Philosophie genau so abhängig, wie jede andere Wissenschaft auch. Leben heißt nichts anderes als Zeichen zu setzen. Die Möglichkeit der weiteren Auslegung von Zeichen markiert die Geburtstunde des Fortschritts, wie wir ihn heute erleben. Die Schrift ist weder starr noch fixiert, sondern entwickelt sich mit der Welt gleichermaßen. Die Grammatologie ist ein Versuch, die Schrift von alten Dogmen zu befreien. Die Schrift, der Prozess des Schreibens, sowie die begriffliche Verwendung, sollen die ihnen gebührende Stellung erhalten. Dies erfordert eine neue, modifizierte Wissenschaft von der Schrift. Philosophie soll als ein Prozess des Zeichensetzens demaskiert werden.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Zugangsformen für den Unterrichtsbeginn: Der (Unterrichts-) Einstieg by Hauke Reher
Cover of the book Burnout. Grundlagen und Prävention im Krankenhaus by Hauke Reher
Cover of the book Pädagogischer Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten auf Grundlage der Individualpsychologie by Hauke Reher
Cover of the book Filmpropaganda im Dritten Reich - 'Triumpf des Willens' und 'Der ewige Jude' by Hauke Reher
Cover of the book Zur Übersetzung des französischen Gérondif in deutschen Urteilsversionen des Europäischen Gerichtshofs by Hauke Reher
Cover of the book Untersuchungen zur externen Sprachgeschichte und gegenwärtigen Situation des Spanischen und Englischen in Gibraltar by Hauke Reher
Cover of the book McTaggarts Irrealitätsbeweis der Zeit by Hauke Reher
Cover of the book Der reflexive Einsatz der literarischen Form des Essays im Ethikunterricht by Hauke Reher
Cover of the book Die Erziehung der weiblichen Jugend im Dritten Reich im Bund Deutscher Mädel by Hauke Reher
Cover of the book Life is a journey - an interpretation of Eudora Welty´s 'A Worn Path' by Hauke Reher
Cover of the book Liebe und Selbstverwirklichung by Hauke Reher
Cover of the book Eigenschaften und Besonderheiten von Empathie by Hauke Reher
Cover of the book Konzepte des Total Quality Managements und deren Umsetzung in der DIN ISO 9000ff. Norm by Hauke Reher
Cover of the book Cash Pooling vor und nach dem Modernisierungs- und Missbrauchsbekämpfungsgesetz (MoMiG) by Hauke Reher
Cover of the book Life in the Fast Lane. An Observational Study in a Bakery by Hauke Reher
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy