Pommerles letztes Schuljahr

Band 7 der Pommerle-Reihe

Fiction & Literature, Classics, Kids, Teen, General Fiction, Fiction
Cover of the book Pommerles letztes Schuljahr by Magda Trott, epubli
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Magda Trott ISBN: 9783746730950
Publisher: epubli Publication: June 6, 2018
Imprint: Language: German
Author: Magda Trott
ISBN: 9783746730950
Publisher: epubli
Publication: June 6, 2018
Imprint:
Language: German

Die Turmuhr schlug gerade acht, als Pommerle das Hirschberger Gymnasium betrat. Mit lauten Zurufen wurde sie von den Klassenkameradinnen, die vollzählig zur Stelle waren, empfangen. "Pommerle wäre beinahe zu spät gekommen! – Das ist doch sonst nicht deine Sache!" Das sechzehnjährige blonde Mädchen mit den blitzenden Blauaugen und dem vollen, rotwangigen Gesicht lachte. "Ich komme nicht zu spät. Montag früh beginnt der Unterricht erst zehn Minuten nach acht." Mit diesen Worten schlenderte Pommerle zu ihrem Platz. Dort lag ein kleines Sträußchen Herbstastern. "Einer deiner Verehrer", rief ihr übermütig die schlanke Grete zu. Pommerle sah sich im Kreise um. Am Katheder standen die sechs Schüler; sie nahmen keinerlei Notiz von ihren Kameradinnen. Sie waren eifrig in ein Gespräch vertieft. "Heißen Dank dem, der mich mit den Blumen erfreute", rief Pommerle hinüber, "ein zweitesmal wird es mich nicht erfreuen. Es geht auf Ultimo, und ihr habt alle wenig Geld. Laßt es also in Zukunft sein!" Die Jünglinge schienen nichts zu hören. Nur das Gesicht des einen färbte sich dunkelrot. "Seht euch doch den Wilhelm an, wie er jetzt erröten kann!" rief die übermütige Karin Rauke. Der Geneckte drehte den Mitschülerinnen den Rücken zu, aber die Mädchen brachen trotzdem in lautes Lachen aus. Nur Pommerle winkte abwehrend mit der Hand. Sie wollte nicht, daß einer ihrer Mitschüler beschämt werde. "Ja, du hast es gut", meinte Ilse Torlege, "bald findest du einen Bonbon unter deinem Pult, bald sind es Blumen. – Du hast eben keine Feinde, nur Freunde!" "Das wäre schlimm", gab Pommerle zurück. "Ein Mensch, der keine Feinde hat, hat auch kein Mark in den Knochen. Das ist ein Kriecher, und ich bin kein Kriecher. – ›Viel Feind – viel Ehr‹, sagt, ich glaube, Goethe!" "Bei dir ist es immer Goethe, Pommerle! Ein anderer Dichter sagt doch auch mal was!" "Ach ja, Goethe", klang es kleinlaut von Pommerles Lippen. "Heute müßt ihr mir einen großen Liebesdienst erweisen. Ich habe das Gedicht …

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Die Turmuhr schlug gerade acht, als Pommerle das Hirschberger Gymnasium betrat. Mit lauten Zurufen wurde sie von den Klassenkameradinnen, die vollzählig zur Stelle waren, empfangen. "Pommerle wäre beinahe zu spät gekommen! – Das ist doch sonst nicht deine Sache!" Das sechzehnjährige blonde Mädchen mit den blitzenden Blauaugen und dem vollen, rotwangigen Gesicht lachte. "Ich komme nicht zu spät. Montag früh beginnt der Unterricht erst zehn Minuten nach acht." Mit diesen Worten schlenderte Pommerle zu ihrem Platz. Dort lag ein kleines Sträußchen Herbstastern. "Einer deiner Verehrer", rief ihr übermütig die schlanke Grete zu. Pommerle sah sich im Kreise um. Am Katheder standen die sechs Schüler; sie nahmen keinerlei Notiz von ihren Kameradinnen. Sie waren eifrig in ein Gespräch vertieft. "Heißen Dank dem, der mich mit den Blumen erfreute", rief Pommerle hinüber, "ein zweitesmal wird es mich nicht erfreuen. Es geht auf Ultimo, und ihr habt alle wenig Geld. Laßt es also in Zukunft sein!" Die Jünglinge schienen nichts zu hören. Nur das Gesicht des einen färbte sich dunkelrot. "Seht euch doch den Wilhelm an, wie er jetzt erröten kann!" rief die übermütige Karin Rauke. Der Geneckte drehte den Mitschülerinnen den Rücken zu, aber die Mädchen brachen trotzdem in lautes Lachen aus. Nur Pommerle winkte abwehrend mit der Hand. Sie wollte nicht, daß einer ihrer Mitschüler beschämt werde. "Ja, du hast es gut", meinte Ilse Torlege, "bald findest du einen Bonbon unter deinem Pult, bald sind es Blumen. – Du hast eben keine Feinde, nur Freunde!" "Das wäre schlimm", gab Pommerle zurück. "Ein Mensch, der keine Feinde hat, hat auch kein Mark in den Knochen. Das ist ein Kriecher, und ich bin kein Kriecher. – ›Viel Feind – viel Ehr‹, sagt, ich glaube, Goethe!" "Bei dir ist es immer Goethe, Pommerle! Ein anderer Dichter sagt doch auch mal was!" "Ach ja, Goethe", klang es kleinlaut von Pommerles Lippen. "Heute müßt ihr mir einen großen Liebesdienst erweisen. Ich habe das Gedicht …

More books from epubli

Cover of the book Airbrushkurs für Anfänger by Magda Trott
Cover of the book Journey to Creating Harmony Within by Magda Trott
Cover of the book Außendienst 2014 B2Basics by Magda Trott
Cover of the book Zugspitz? Grodaus! by Magda Trott
Cover of the book Who Can Make Me Happy? by Magda Trott
Cover of the book Heute bei uns zu Haus by Magda Trott
Cover of the book Unsere Träume... by Magda Trott
Cover of the book Von Shitstorms, Cybermobbing und Verbraucher-Verdummung by Magda Trott
Cover of the book Das Gesicht im Dunkel (Illustriert) by Magda Trott
Cover of the book Ach du liebes Geld! by Magda Trott
Cover of the book Die Liebe ist voller Erotik und Leidenschaft by Magda Trott
Cover of the book Verkaufsstrategie 2.0 by Magda Trott
Cover of the book Zukunftssichere Architektur by Magda Trott
Cover of the book Das Geheimnis des Erfolges by Magda Trott
Cover of the book Pelle by Magda Trott
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy