Reputationsmodelle im Rahmen des predatory pricing (Behinderungsmissbrauch, Kampfpreise, Verdrängungspreise)

Business & Finance, Management & Leadership, Industrial Management
Cover of the book Reputationsmodelle im Rahmen des predatory pricing (Behinderungsmissbrauch, Kampfpreise, Verdrängungspreise) by Thomas Grohmann, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Thomas Grohmann ISBN: 9783638268523
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 15, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Thomas Grohmann
ISBN: 9783638268523
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 15, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich VWL - Industrieökonomik, Note: 1,3, Universität Hohenheim (Lehrstuhl für Mikroökonomik insbesondere Industrieökonomik), Veranstaltung: Industrieökonomik-Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Behinderungsmissbrauch beschreibt den Versuch durch Wahl bestimmter Strategien, insbesondere durch Anwendung des sog. Predatory Pricing, Wettbewerber aus einem Markt zu verdrängen bzw. Markteintritte zu verhindern. Dabei bezeichnet Predatory Pricing das Setzen von sog. Kampf- bzw. Verdrängungspreisen. Eine dominante Firma setzt dabei temporär aggressive Preise mit dem ausschließlichen Ziel, Marktanteile zu gewinnen. Die Vertreter der sog. Chicago School (u.a. McGee) vertreten jedoch die Ansicht, dass derartige Verdrängungspreispraktiken irrationale Strategien darstellen. McGees Hauptargumente hierfür sind, dass Verdrängungspreiswettbewerb inkonsistent ist mit kurzfristiger Gewinnmaximierung, es günstigere Strategien wie bspw. Fusionen oder Unternehmenskäufe zur Erzielung einer Monopolstellung gibt, die dominante Firma selbst größere Verluste erleidet als ihr Gegner, die potentiellen Wettbewerber die Drohung von Verdrängungspreiswettbewerb nicht als glaubwürdig empfinden und Preiskampf seitens der dominanten Firma gegenüber bereits bestehenden Firmen keine zukünftigen Markteintritte verhindert. Gegen diese Meinung kam schnell Kritik auf. McGees Argument, dass Verdrängungspreiswettbewerb unprofitabel sei, gründet darauf, dass sich die dominante Firma nur einem einzelnen Wettbewerber gegenübersieht. Wenn jedoch Firmen in mehreren räumlich abgegrenzten Märkten sequentiell oder simultan agieren oder wenn es sich um ein Mehrproduktunternehmen handelt, kann die Firma durchaus Verdrängungspreistechniken in einem Markt anwenden, um andere Wettbewerber abzuschrecken. Dies erscheint intuitiv logisch: Die Firma erwirbt sich einen Ruf, eine Reputation für aggressives Verhalten bei Markteintritt und hält dadurch andere Konkurrenten, aus Angst, die gleiche Reaktion der dominanten Firma zu erfahren, von ihren Eintrittsversuchen ab. Jedoch wurde von Selten in seinem 'Chain-Store Paradoxon' gezeigt, dass dieser Reputationseffekt gerade nicht existiert. Erneut fehlte die Basis für die rationale Anwendung von Verdrängungspreisstrategien. Im Jahr 1982 gelang es jedoch Kreps und Wilson sowie Milgrom und Roberts anhand eines formalen Modells doch die Existenz von Reputationseffekten aufzuzeigen. Sie lieferten damit die Begründung, dass Verdrängungspreistechniken durchaus in der Praxis angewendet werden, da sie nicht, wie ursprünglich angenommen, irrationale Praktiken darstellen, sondern unter bestimmten Bedingungen als rationale, gewinnmaximierende Strategien erscheinen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich VWL - Industrieökonomik, Note: 1,3, Universität Hohenheim (Lehrstuhl für Mikroökonomik insbesondere Industrieökonomik), Veranstaltung: Industrieökonomik-Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Behinderungsmissbrauch beschreibt den Versuch durch Wahl bestimmter Strategien, insbesondere durch Anwendung des sog. Predatory Pricing, Wettbewerber aus einem Markt zu verdrängen bzw. Markteintritte zu verhindern. Dabei bezeichnet Predatory Pricing das Setzen von sog. Kampf- bzw. Verdrängungspreisen. Eine dominante Firma setzt dabei temporär aggressive Preise mit dem ausschließlichen Ziel, Marktanteile zu gewinnen. Die Vertreter der sog. Chicago School (u.a. McGee) vertreten jedoch die Ansicht, dass derartige Verdrängungspreispraktiken irrationale Strategien darstellen. McGees Hauptargumente hierfür sind, dass Verdrängungspreiswettbewerb inkonsistent ist mit kurzfristiger Gewinnmaximierung, es günstigere Strategien wie bspw. Fusionen oder Unternehmenskäufe zur Erzielung einer Monopolstellung gibt, die dominante Firma selbst größere Verluste erleidet als ihr Gegner, die potentiellen Wettbewerber die Drohung von Verdrängungspreiswettbewerb nicht als glaubwürdig empfinden und Preiskampf seitens der dominanten Firma gegenüber bereits bestehenden Firmen keine zukünftigen Markteintritte verhindert. Gegen diese Meinung kam schnell Kritik auf. McGees Argument, dass Verdrängungspreiswettbewerb unprofitabel sei, gründet darauf, dass sich die dominante Firma nur einem einzelnen Wettbewerber gegenübersieht. Wenn jedoch Firmen in mehreren räumlich abgegrenzten Märkten sequentiell oder simultan agieren oder wenn es sich um ein Mehrproduktunternehmen handelt, kann die Firma durchaus Verdrängungspreistechniken in einem Markt anwenden, um andere Wettbewerber abzuschrecken. Dies erscheint intuitiv logisch: Die Firma erwirbt sich einen Ruf, eine Reputation für aggressives Verhalten bei Markteintritt und hält dadurch andere Konkurrenten, aus Angst, die gleiche Reaktion der dominanten Firma zu erfahren, von ihren Eintrittsversuchen ab. Jedoch wurde von Selten in seinem 'Chain-Store Paradoxon' gezeigt, dass dieser Reputationseffekt gerade nicht existiert. Erneut fehlte die Basis für die rationale Anwendung von Verdrängungspreisstrategien. Im Jahr 1982 gelang es jedoch Kreps und Wilson sowie Milgrom und Roberts anhand eines formalen Modells doch die Existenz von Reputationseffekten aufzuzeigen. Sie lieferten damit die Begründung, dass Verdrängungspreistechniken durchaus in der Praxis angewendet werden, da sie nicht, wie ursprünglich angenommen, irrationale Praktiken darstellen, sondern unter bestimmten Bedingungen als rationale, gewinnmaximierende Strategien erscheinen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Ikonographie von Picassos 'Guernica' by Thomas Grohmann
Cover of the book Integration von Hardware und Software im OP-Bereich by Thomas Grohmann
Cover of the book Role of the British Media in Contemporary Politics by Thomas Grohmann
Cover of the book Mediation und Familienmediation. Partner statt Gegner beim Lösen von (familiären) Konflikten by Thomas Grohmann
Cover of the book Conrad and Coppola and the Heart of Darkness Within:The Symbolic Value of Darkness in Heart of Darkness and Apocalypse Now by Thomas Grohmann
Cover of the book Die Entwicklung der Bedeutung des Non Aviation Bereiches im Angebotsportfolio europäischer Hub Flughäfen by Thomas Grohmann
Cover of the book Aufbau und Instrumente von Führungskräftenachwuchsprogrammen by Thomas Grohmann
Cover of the book Bilanzierung von Equity-Beteiligung bei Verlusten nach HGB, IAS und US-GAAP by Thomas Grohmann
Cover of the book Rechtsfragen der anonymen Geburt - Institut neben der Babyklappe by Thomas Grohmann
Cover of the book Fertigungsaufträge by Thomas Grohmann
Cover of the book Sex-selective abortion. Why it should be prohibited by Thomas Grohmann
Cover of the book Aufstieg und Fall der Schill-Partei: Eine Bedingungsanalyse by Thomas Grohmann
Cover of the book Die Aufgabe des Grundsatzes der Tarifeinheit durch das Bundesarbeitsgericht by Thomas Grohmann
Cover of the book Soziale Arbeit als Dienstleistung by Thomas Grohmann
Cover of the book China and the Death Penalty. Historical and Current Developments by Thomas Grohmann
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy