Wann gilt eine Selbsttötung als Unfall oder Unfallfolge? Versicherungsrechtliche Untersuchung

Nonfiction, Reference & Language, Law, Labour & Employment
Cover of the book Wann gilt eine Selbsttötung als Unfall oder Unfallfolge? Versicherungsrechtliche Untersuchung by Elin Reiter, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Elin Reiter ISBN: 9783668251182
Publisher: GRIN Verlag Publication: July 1, 2016
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Elin Reiter
ISBN: 9783668251182
Publisher: GRIN Verlag
Publication: July 1, 2016
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Arbeitsrecht, , Sprache: Deutsch, Abstract: Verstirbt ein in der gesetzlichen Unfallversicherung Versicherter, so stellt sich die Frage, ob seine Hinterbliebenen Ansprüche gegen den Träger der Unfallversicherung haben. Gemäß § 63 I 2 SGB VII besteht ein Anspruch auf Leistungen nur, wenn der Tod infolge eines Versicherungsfalls eingetreten ist. Indem 'der Tod infolge eines Versicherungsfalls' Voraussetzung für die Leistungsansprüche der Hinterbliebenen ist, kann die Selbsttötung eines Versicherten, dessen Entschluss zur Selbsttötung von der versicherten Gefahr unabhängig gewesen ist, keine Ansprüche entstehen lassen. Haben jedoch betriebliche Umstände den Entschluss des Versicherten zur Selbsttötung erst hervorgerufen, so sind folgerichtig Ansprüche der Hinterbliebenen in Betracht zu ziehen. Nach § 63 I 2 SGB VII muss der Tod, um Leistungsansprüche auslösen zu können, rechtlich wesentliche Folge des Versicherungsfalls sein. Hiervon kann zum einen der Tod als Primärschaden, zum anderen auch der Tod als mittelbare Unfallfolge umfasst sein. Im Hinblick auf Selbsttötungen bedeutet dies, dass eine Selbsttötung Hinterbliebenenansprüche begründen kann, wenn sie als Arbeitsunfall i.S.d. § 8 I SGB VII zu werten ist oder eine rechtlich wesentliche Folge eines vorherigen Versicherungsfalls darstellt. Im Folgenden wird zunächst untersucht, ob die Selbsttötung das Tatbestandsmerkmal des Unfalls i.S.d. § 8 I 2 SGB VII erfüllt und somit auch einen Arbeitsunfall darstellen kann. Anschließend wird erörtert, unter welchen Umständen die Selbsttötung als eine rechtlich wesentliche Folge eines Arbeitsunfalls bzw. einer Berufskrankheit zu werten ist. Diesbezüglich wird untersucht, welche Voraussetzungen ein isoliertes psychisches Trauma erfüllen muss, um als Arbeitsunfall anerkannt zu werden. Im Anschluss erfolgt eine kritische Darstellung der Entwicklung derjenigen Anforderungen, die die Rechtsprechung im Rahmen der haftungsausfüllenden Kausalität an die seelische Beeinträchtigung des Suizidanten gestellt hat. Abschließend wird auf den rechtlichen Umgang mit Beweisschwierigkeiten eingegangen, die sich im Falle von Selbsttötungen nicht selten ergeben. Untersucht wird, ob § 63 II SGB VII auch auf Selbsttötungen anzuwenden ist. Zudem wird dargelegt, inwiefern bei ungeklärtem Unfallverlauf die Schwierigkeiten der äußerlichen Unterscheidung von Arbeitsunfall und Selbsttötung von Bedeutung sind.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Arbeitsrecht, , Sprache: Deutsch, Abstract: Verstirbt ein in der gesetzlichen Unfallversicherung Versicherter, so stellt sich die Frage, ob seine Hinterbliebenen Ansprüche gegen den Träger der Unfallversicherung haben. Gemäß § 63 I 2 SGB VII besteht ein Anspruch auf Leistungen nur, wenn der Tod infolge eines Versicherungsfalls eingetreten ist. Indem 'der Tod infolge eines Versicherungsfalls' Voraussetzung für die Leistungsansprüche der Hinterbliebenen ist, kann die Selbsttötung eines Versicherten, dessen Entschluss zur Selbsttötung von der versicherten Gefahr unabhängig gewesen ist, keine Ansprüche entstehen lassen. Haben jedoch betriebliche Umstände den Entschluss des Versicherten zur Selbsttötung erst hervorgerufen, so sind folgerichtig Ansprüche der Hinterbliebenen in Betracht zu ziehen. Nach § 63 I 2 SGB VII muss der Tod, um Leistungsansprüche auslösen zu können, rechtlich wesentliche Folge des Versicherungsfalls sein. Hiervon kann zum einen der Tod als Primärschaden, zum anderen auch der Tod als mittelbare Unfallfolge umfasst sein. Im Hinblick auf Selbsttötungen bedeutet dies, dass eine Selbsttötung Hinterbliebenenansprüche begründen kann, wenn sie als Arbeitsunfall i.S.d. § 8 I SGB VII zu werten ist oder eine rechtlich wesentliche Folge eines vorherigen Versicherungsfalls darstellt. Im Folgenden wird zunächst untersucht, ob die Selbsttötung das Tatbestandsmerkmal des Unfalls i.S.d. § 8 I 2 SGB VII erfüllt und somit auch einen Arbeitsunfall darstellen kann. Anschließend wird erörtert, unter welchen Umständen die Selbsttötung als eine rechtlich wesentliche Folge eines Arbeitsunfalls bzw. einer Berufskrankheit zu werten ist. Diesbezüglich wird untersucht, welche Voraussetzungen ein isoliertes psychisches Trauma erfüllen muss, um als Arbeitsunfall anerkannt zu werden. Im Anschluss erfolgt eine kritische Darstellung der Entwicklung derjenigen Anforderungen, die die Rechtsprechung im Rahmen der haftungsausfüllenden Kausalität an die seelische Beeinträchtigung des Suizidanten gestellt hat. Abschließend wird auf den rechtlichen Umgang mit Beweisschwierigkeiten eingegangen, die sich im Falle von Selbsttötungen nicht selten ergeben. Untersucht wird, ob § 63 II SGB VII auch auf Selbsttötungen anzuwenden ist. Zudem wird dargelegt, inwiefern bei ungeklärtem Unfallverlauf die Schwierigkeiten der äußerlichen Unterscheidung von Arbeitsunfall und Selbsttötung von Bedeutung sind.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Capital Asset Prices: A Theory of Market Equilibrium under the Conditions of Risk by Elin Reiter
Cover of the book Gegenwärtige Entwicklungen in wissenschaftlichen Netzwerken by Elin Reiter
Cover of the book Astrid Lindgren - ein Beispiel für eine erfolgreiche Sozialisation? by Elin Reiter
Cover of the book Eine kurze geschichtliche Zusammenfassung der Beziehungen zwischen Albanern und Österreichern by Elin Reiter
Cover of the book Sokrates als ironischer Lehrer. Kurzbiografie, Sokratische Dialektik, Ironie und Mäeutik by Elin Reiter
Cover of the book Der Erwerb weiterer Sprachen by Elin Reiter
Cover of the book Mediation - Definition, Einsatzgebiete und Fallbeispiel by Elin Reiter
Cover of the book Kooperatives Verhalten in Spielshows. Eine Analyse auf Basis von Golden Balls by Elin Reiter
Cover of the book Chinesische Arbeitskräfte im Ersten Weltkrieg by Elin Reiter
Cover of the book Computing Semantic Relatedness by Elin Reiter
Cover of the book Das Burnout-Syndrom im Lehrberuf by Elin Reiter
Cover of the book Wahrnehmungen und Beobachtungen der Organisation, Institution und Interaktionen der Eingangshalle des allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien - Universitätskliniken by Elin Reiter
Cover of the book Aspektuelle Verbalperiphrasen im Spanischen by Elin Reiter
Cover of the book Marktprognose im Doppel- und Reihenhausbau by Elin Reiter
Cover of the book Ausgewählte Auswirkungen der Einführung des Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB) auf Private Equity Fonds in Deutschland by Elin Reiter
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy