Wirtschaftswunder oder historischer Zufall? Entmythologisierende Erklärungsansätze der westdeutschen Nachkriegsprosperität

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science
Cover of the book Wirtschaftswunder oder historischer Zufall? Entmythologisierende Erklärungsansätze der westdeutschen Nachkriegsprosperität by Daniel Pontzen, GRIN Verlag
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Author: Daniel Pontzen ISBN: 9783638383493
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 3, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Daniel Pontzen
ISBN: 9783638383493
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 3, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: Die deutsche Wirtschaft zwischen 1949 und 1989, 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Eine Vielzahl scheinbarer Gewissheiten umranken jene Diskussion: So wird die Nachkriegsprosperität vielerorts etwa als rein bundesdeutsches Phänomen wahrgenommen - noch dazu als eines, das der wiedergewonnenen Arbeitsfreude der deutschen Bevölkerung geschuldet sei. Einer weiteren landläufigen Ansicht zufolge gilt das 'Wirtschaftswunder' als Resultat der Sozialen Marktwirtschaft - und dem ausnehmend liberalen Laissez-Faire ihres Architekten Ludwig Erhard. Zuletzt sehen nicht wenige im Ölschock von 1973 die zentrale Ursache dafür, dass die Nachkriegsprosperität ein Ende fand. Zu zeigen, dass diese durchaus populären Ansichten einer realen Grundlage entbehren und somit als große Irrtümer eingestuft werden müssen, ist eine der zentralen Aufgaben der vorliegenden Arbeit. Erste sich mit diesem Themenkomplex beschäftigende wirtschaftswissenschaftliche Arbeiten standen indes keineswegs in allzu direktem Widerspruch zu solchen Überzeugungen: Zumindest rückten sie die Bedeutung der scheinbar besonders marktwirtschaftlichen Wirtschaftspolitik im 'Modell Deutschland' ins Zentrum ihrer Betrachtung. In der Folge publizierte Erklärungsversuche konzentrierten sich auf andere Faktoren; etwa situationsspezifische Ausgangsbedingungen nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Immerhin erkennen diese Theorien die Tatsache an, dass 'Wirtschaftswunder und Wirtschaftswachstum [...] an historisch einmalige Voraussetzungen geknüpft' waren und relativieren somit die Erklärungskraft o.g. Ansichten, sie vernachlässigen indes noch häufig - aufgrund eines auf Westdeutschland begrenzten Bezugsrahmen - parallel stattfindende internationale Entwicklungen. Erst später publizierte Arbeiten erkennen an, dass es sich bei der Nachkriegsprosperität um 'eine den westeuropäischen Ländern gemeinsame Erfahrung' handelt. Taugt also der Begriff des 'Wunders'? Timmermann stellt angesichts der in den 1950er Jahren herrschenden Voraussetzungen sogar 'die Frage, ob der großartige Erfolg der sozialen Marktwirtschaft nicht nur ein 'historischer Zufall' [Hervorhebung im Original]'6 war - und eben nicht fruchtbare Folgeerscheinung eben dieser Politik. Zweites Ziel dieser Arbeit ist es, jene spezifischen Bedingungen herauszuarbeiten, die die Phase langanhaltender, exorbitanter Prosperität ermöglicht bzw. bewirkt haben. In diesem Zusammenhang sollen die einflussreichsten Erklärungsversuche beleuchtet werden, die zum Teil in Ergänzung, zum Teil - wie angedeutet - in Widerspruch zueinander stehen. [...]

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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: Die deutsche Wirtschaft zwischen 1949 und 1989, 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Eine Vielzahl scheinbarer Gewissheiten umranken jene Diskussion: So wird die Nachkriegsprosperität vielerorts etwa als rein bundesdeutsches Phänomen wahrgenommen - noch dazu als eines, das der wiedergewonnenen Arbeitsfreude der deutschen Bevölkerung geschuldet sei. Einer weiteren landläufigen Ansicht zufolge gilt das 'Wirtschaftswunder' als Resultat der Sozialen Marktwirtschaft - und dem ausnehmend liberalen Laissez-Faire ihres Architekten Ludwig Erhard. Zuletzt sehen nicht wenige im Ölschock von 1973 die zentrale Ursache dafür, dass die Nachkriegsprosperität ein Ende fand. Zu zeigen, dass diese durchaus populären Ansichten einer realen Grundlage entbehren und somit als große Irrtümer eingestuft werden müssen, ist eine der zentralen Aufgaben der vorliegenden Arbeit. Erste sich mit diesem Themenkomplex beschäftigende wirtschaftswissenschaftliche Arbeiten standen indes keineswegs in allzu direktem Widerspruch zu solchen Überzeugungen: Zumindest rückten sie die Bedeutung der scheinbar besonders marktwirtschaftlichen Wirtschaftspolitik im 'Modell Deutschland' ins Zentrum ihrer Betrachtung. In der Folge publizierte Erklärungsversuche konzentrierten sich auf andere Faktoren; etwa situationsspezifische Ausgangsbedingungen nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Immerhin erkennen diese Theorien die Tatsache an, dass 'Wirtschaftswunder und Wirtschaftswachstum [...] an historisch einmalige Voraussetzungen geknüpft' waren und relativieren somit die Erklärungskraft o.g. Ansichten, sie vernachlässigen indes noch häufig - aufgrund eines auf Westdeutschland begrenzten Bezugsrahmen - parallel stattfindende internationale Entwicklungen. Erst später publizierte Arbeiten erkennen an, dass es sich bei der Nachkriegsprosperität um 'eine den westeuropäischen Ländern gemeinsame Erfahrung' handelt. Taugt also der Begriff des 'Wunders'? Timmermann stellt angesichts der in den 1950er Jahren herrschenden Voraussetzungen sogar 'die Frage, ob der großartige Erfolg der sozialen Marktwirtschaft nicht nur ein 'historischer Zufall' [Hervorhebung im Original]'6 war - und eben nicht fruchtbare Folgeerscheinung eben dieser Politik. Zweites Ziel dieser Arbeit ist es, jene spezifischen Bedingungen herauszuarbeiten, die die Phase langanhaltender, exorbitanter Prosperität ermöglicht bzw. bewirkt haben. In diesem Zusammenhang sollen die einflussreichsten Erklärungsversuche beleuchtet werden, die zum Teil in Ergänzung, zum Teil - wie angedeutet - in Widerspruch zueinander stehen. [...]

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