Der Streit um die Neue Wache

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science
Cover of the book Der Streit um die Neue Wache by Helene Heise, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Helene Heise ISBN: 9783638359900
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 22, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Helene Heise
ISBN: 9783638359900
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 22, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: keine, aber positives Feedback, Universität Hamburg (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Grundkurs, 2. Teil (Vergangenheitspolitik - Geschichtspolitik - Erinnerungspolitik), 39 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Am 14. November 1993, dem Volkstrauertag, wurde die Neue Wache unter den Linden als 'Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland' für 'die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft' eingeweiht. Im von Karl Friedrich Schinkel erbauten Nutzbau, der nach Entwürfen Heinrich von Tessenows in den 1930er-Jahren zur Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs umgestaltet worden war und danach der DDR als zentrales Mahnmal für die 'Opfer von Faschismus und Militarismus' gedient hatte, befand sich nun eine auf Lebensgröße 'aufgeblasene'1 Skulptur der Künstlerin Käthe Kollwitz, die 'Mutter mit totem Sohn'. Der Einweihung der Gedenkstätte war ein kurzer, aber heftiger Streit um ihre künstlerische Gestaltung und die Widmung vorausgegangen. Die Debatte um die Neue Wache hatte einmal mehr die Deutung der NSVergangenheit zum Thema, wie dies in den 1980er-Jahren schon in vielen Diskussionen um Geschichte, Erinnerung und Gedenken stattgefunden hatte. Ob in der Diskussion um Helmut Kohls 'Museumsgeschenke', ein zentrales 'Ehrenmal' für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in Bonn, den 8. Mai 1985 oder dem Historikerstreit - immer wieder wurde die Geschichte zum Gegenstand innenpolitischer Auseinandersetzungen. In diesem Fall entzündete sich der Streit sowohl an dem durch die Umgestaltung der Neuen Wache ablesbaren Geschichtsbild wie an der Geschichte des Ortes selbst. Wiederholt wurde in Frage gestellt, ob die Neue Wache wegen der verschiedenen historischen Verwendungen als zentrale Gedenkstätte überhaupt geeignet sei. So hatte das Gebäude bereits vier verschiedenen politischen Systemen als Mahnmal oder Gedenkstätte gedient: Im Kaiserreich war sie Denkmal für die Befreiungskriege gewesen, in der Weimarer Republik Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, in der NS-Zeit wurde sie als 'Reichsehrenma' in politisch- militärische Inszenierungen und Aufmärsche einbezogen und die DDR widmete sie zur zentralen Gedenkstätte für beide Weltkriege und den zum Gründungsmythos der DDR hochstilisierten Anti-Faschistischen Widerstand der NS-Zeit um. Im Folgenden soll der Streit um die Neue Wache von 1993 untersucht werden. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, welches Geschichtsbild die verschiedenen Akteure der Debatte vertreten. Lässt sich dieses auch in den Vorschlägen zur Gestaltung der Neuen Wache ablesen? Und inwiefern kann dieses Geschichtsbild in Geschichtspolitik umgesetzt werden?

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: keine, aber positives Feedback, Universität Hamburg (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Grundkurs, 2. Teil (Vergangenheitspolitik - Geschichtspolitik - Erinnerungspolitik), 39 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Am 14. November 1993, dem Volkstrauertag, wurde die Neue Wache unter den Linden als 'Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland' für 'die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft' eingeweiht. Im von Karl Friedrich Schinkel erbauten Nutzbau, der nach Entwürfen Heinrich von Tessenows in den 1930er-Jahren zur Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs umgestaltet worden war und danach der DDR als zentrales Mahnmal für die 'Opfer von Faschismus und Militarismus' gedient hatte, befand sich nun eine auf Lebensgröße 'aufgeblasene'1 Skulptur der Künstlerin Käthe Kollwitz, die 'Mutter mit totem Sohn'. Der Einweihung der Gedenkstätte war ein kurzer, aber heftiger Streit um ihre künstlerische Gestaltung und die Widmung vorausgegangen. Die Debatte um die Neue Wache hatte einmal mehr die Deutung der NSVergangenheit zum Thema, wie dies in den 1980er-Jahren schon in vielen Diskussionen um Geschichte, Erinnerung und Gedenken stattgefunden hatte. Ob in der Diskussion um Helmut Kohls 'Museumsgeschenke', ein zentrales 'Ehrenmal' für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in Bonn, den 8. Mai 1985 oder dem Historikerstreit - immer wieder wurde die Geschichte zum Gegenstand innenpolitischer Auseinandersetzungen. In diesem Fall entzündete sich der Streit sowohl an dem durch die Umgestaltung der Neuen Wache ablesbaren Geschichtsbild wie an der Geschichte des Ortes selbst. Wiederholt wurde in Frage gestellt, ob die Neue Wache wegen der verschiedenen historischen Verwendungen als zentrale Gedenkstätte überhaupt geeignet sei. So hatte das Gebäude bereits vier verschiedenen politischen Systemen als Mahnmal oder Gedenkstätte gedient: Im Kaiserreich war sie Denkmal für die Befreiungskriege gewesen, in der Weimarer Republik Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, in der NS-Zeit wurde sie als 'Reichsehrenma' in politisch- militärische Inszenierungen und Aufmärsche einbezogen und die DDR widmete sie zur zentralen Gedenkstätte für beide Weltkriege und den zum Gründungsmythos der DDR hochstilisierten Anti-Faschistischen Widerstand der NS-Zeit um. Im Folgenden soll der Streit um die Neue Wache von 1993 untersucht werden. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, welches Geschichtsbild die verschiedenen Akteure der Debatte vertreten. Lässt sich dieses auch in den Vorschlägen zur Gestaltung der Neuen Wache ablesen? Und inwiefern kann dieses Geschichtsbild in Geschichtspolitik umgesetzt werden?

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Entstehung von Quadratfünflingen aus den entsprechenden Vierlingen by Helene Heise
Cover of the book Nähesprachliche phonologisch-graphematische Versprachlichungsstrategien im deutschen, englischen und niederländischen Chat by Helene Heise
Cover of the book Das frühe Christentum und das Römische Reich by Helene Heise
Cover of the book Musik im Alltag des Adels in der frühen Neuzeit. Nur ein Zeitvertreib? by Helene Heise
Cover of the book Der Zusammenhang von Vornamen und sozialen Schichten by Helene Heise
Cover of the book Interdependenz von Armut und Gesundheit/Krankheit by Helene Heise
Cover of the book Fußball als Religion? by Helene Heise
Cover of the book Zur Entwicklung der Astronomie hinsichtlich des Wandels von Weltbild und Selbstverständnis des Menschen by Helene Heise
Cover of the book Ausfüllen eines Stammblattes zu Beginn der Pflegeanamnese (Unterweisung Kauffrau / -mann im Gesundheitswesen) by Helene Heise
Cover of the book Internet- und Onlinespielsucht bei Kindern und Jugendlichen by Helene Heise
Cover of the book Die Schlacht bei Tannenberg by Helene Heise
Cover of the book Die Faschodakrise von 1898 und ihr Einfluss auf die britische Afrikapolitik by Helene Heise
Cover of the book Das Ding und die Erscheinung bei Kant und Hegel by Helene Heise
Cover of the book Gerechtigkeit in der Finanzierung des Gesundheitswesens? by Helene Heise
Cover of the book Einführung von SAP by Helene Heise
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy