Die Bedeutung des Gewissens für politisches Handeln

Kritische Analyse anhand von Hannah Arendts Gedanken zum zivilen Ungehorsam

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, Politics, History & Theory
Cover of the book Die Bedeutung des Gewissens für politisches Handeln by Julia Müller, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Julia Müller ISBN: 9783656921134
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 17, 2015
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Julia Müller
ISBN: 9783656921134
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 17, 2015
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Politikwissenschaft und Japanologie), Veranstaltung: Theorien der Zivilgesellschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziviler Ungehorsam ist gewissensgeleiteter, bewusster Rechtsbruch, um innerhalb einer verfassungsmäßigen Ordnung gegen bestehende Gesetze oder einzelnes Regierungshandeln zu pro-testieren. Spätestens seit Thoreau ist das Gewissen aus Definitionen des zivilen Ungehorsams nicht mehr wegzudenken. Im Zuge des Kampfes gegen die Rassentrennung und später der Proteste gegen den Vietnamkrieg wurde der Begriff des zivilen Ungehorsams auch außerhalb der wissenschaftlichen Betätigung aktuell. Doch der Begriff, der von verschiedensten Aktionsformen für sich in Anspruch genommen wird, bedarf einer theoretischen Basis, damit man das Phänomen als solches verstehen und von anderen Formen des Widerstandes trennen kann: 'Widerstand kann sich gegen eine äußere wie eine innere Bedrohung richten, er kann gewaltsam oder gewaltlos/gewaltfrei, aktiv oder passiv, zivil oder militärisch sein' (Münkler 1995: 691), schreibt Münkler über die verschiedenen Formen des Widerstandes. Einige Aspekte hiervon treffen auf den zivilen Ungehorsam zu, andere nicht. Verschiedene Theoretiker haben den zivilen Ungehorsam unterschiedlich definiert. Auch Hannah Arendt hat sich im Zuge des Vietnamkrieges mit dem zivilen Ungehorsam auseinander gesetzt. Neben einer eigenen Definition geht es ihr vor allem darum, in ihren Augen falsche Annahmen über den zivilen Ungehorsam zu korrigieren und ihn als geeignetes Heilmittel darzustellen für eine Gesellschaft, in welcher der Geist der Verfassung nicht mehr im Vordergrund steht - konkret bezogen auf Amerika in der späten Mitte des 20. Jahrhunderts. Ihre Kritik an anderen Definitionen des zivilen Ungehorsams richtet sich dabei vor allem gegen das Gewissen als Grundlage. Was bei anderen Autoren ein entscheidendes Merkmal ist, wird also bei Arendt abgelehnt. Es stellt sich die Frage, welche Bedeutung das Gewissen für politisches Handeln hat. Diese leitende Fragestellung wird in dieser Arbeit in drei Schritten bearbeitet.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Politikwissenschaft und Japanologie), Veranstaltung: Theorien der Zivilgesellschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziviler Ungehorsam ist gewissensgeleiteter, bewusster Rechtsbruch, um innerhalb einer verfassungsmäßigen Ordnung gegen bestehende Gesetze oder einzelnes Regierungshandeln zu pro-testieren. Spätestens seit Thoreau ist das Gewissen aus Definitionen des zivilen Ungehorsams nicht mehr wegzudenken. Im Zuge des Kampfes gegen die Rassentrennung und später der Proteste gegen den Vietnamkrieg wurde der Begriff des zivilen Ungehorsams auch außerhalb der wissenschaftlichen Betätigung aktuell. Doch der Begriff, der von verschiedensten Aktionsformen für sich in Anspruch genommen wird, bedarf einer theoretischen Basis, damit man das Phänomen als solches verstehen und von anderen Formen des Widerstandes trennen kann: 'Widerstand kann sich gegen eine äußere wie eine innere Bedrohung richten, er kann gewaltsam oder gewaltlos/gewaltfrei, aktiv oder passiv, zivil oder militärisch sein' (Münkler 1995: 691), schreibt Münkler über die verschiedenen Formen des Widerstandes. Einige Aspekte hiervon treffen auf den zivilen Ungehorsam zu, andere nicht. Verschiedene Theoretiker haben den zivilen Ungehorsam unterschiedlich definiert. Auch Hannah Arendt hat sich im Zuge des Vietnamkrieges mit dem zivilen Ungehorsam auseinander gesetzt. Neben einer eigenen Definition geht es ihr vor allem darum, in ihren Augen falsche Annahmen über den zivilen Ungehorsam zu korrigieren und ihn als geeignetes Heilmittel darzustellen für eine Gesellschaft, in welcher der Geist der Verfassung nicht mehr im Vordergrund steht - konkret bezogen auf Amerika in der späten Mitte des 20. Jahrhunderts. Ihre Kritik an anderen Definitionen des zivilen Ungehorsams richtet sich dabei vor allem gegen das Gewissen als Grundlage. Was bei anderen Autoren ein entscheidendes Merkmal ist, wird also bei Arendt abgelehnt. Es stellt sich die Frage, welche Bedeutung das Gewissen für politisches Handeln hat. Diese leitende Fragestellung wird in dieser Arbeit in drei Schritten bearbeitet.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Factors Influencing Public Participation in Urban Planning Projects. A Case of Nairobi Central Ward by Julia Müller
Cover of the book Auffälliges Verhalten eines im Wohnheim lebenden Menschen mit Behinderung im mittleren bzw. hohen Alter (inkl. Falldarstellung) by Julia Müller
Cover of the book Frühwarnsysteme und Risikomanagement als Aufgabenfelder und Instrumente im Controlling by Julia Müller
Cover of the book Mergers and acquisitions in China (with special focus on the financial industry) by Julia Müller
Cover of the book Kulinarischer Habitus als symbolisches Kapital sozialer Gruppen by Julia Müller
Cover of the book Die ökonomischen und touristischen Effekte von Musikfestivals by Julia Müller
Cover of the book Haben Dinge Nationalcharakter? Zur identitätsstiftenden Wirkung der Dingwelt by Julia Müller
Cover of the book Situiertes Lehren und Lernen im Mathematikunterricht in Bezug auf den Paradigmenwechsel des Sachrechnens by Julia Müller
Cover of the book Das Memelland in der Zwischenkriegszeit by Julia Müller
Cover of the book Der heutige und geplante morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich nach dem GKV-WSG vom 01.04.2007 by Julia Müller
Cover of the book Das Eherecht des Konkordats von 1855 und die Rechtsstellung religiöser Minderheiten by Julia Müller
Cover of the book Mutter-Kind-Bindung und ihr Einfluss auf die partnerschaftlichen Beziehungen im Erwachsenenalter by Julia Müller
Cover of the book Kaiser Wilhelm II - Als Despot geboren oder zum Despoten gemacht? by Julia Müller
Cover of the book A stylistic deconstruction of D.H. Lawrence's 'Piano' by Julia Müller
Cover of the book Massenwahn als soziologisches Phänomen by Julia Müller
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy