Die Religion der Wikinger. Mythen und Heldensagen und ihr historischer Ursprung

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Die Religion der Wikinger. Mythen und Heldensagen und ihr historischer Ursprung by Annalena Schäfer, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Annalena Schäfer ISBN: 9783668365582
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 19, 2016
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Annalena Schäfer
ISBN: 9783668365582
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 19, 2016
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Universität Siegen (Mittelalterliche Geschichte), Veranstaltung: Kompaktseminar: Die Wikinger, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit soll die Ursprünge von germanischen Mythen und Heldenepen ausfindig machen und einen Einblick in das Verhältnis von antiken und mittelalterlichen Dichtern geben, die historische Personen und Ereignisse mit kulturellen und religiösen Vorstellungen vereinten. Die Entstehung der nordischen Mythen und Sagen erstreckt sich sowohl geographisch als auch zeitlich über ein weites Feld. Das erste, nachweisbare schriftliche Zeugnis über Glaube und Zeremonie der germanischen Stämme ist der Bericht des römischen Historikers Tacitus aus dem 1. Jahrhundert nach Chr., allerdings reiste Tacitus nicht selbst zu den erwähnten Stämmen, sondern gab als Außenstehender wahrscheinlich nur das wieder, was er von Reisenden gehört hatte. Bei den meisten germanischen Stämmen begann die Ära der Schriftlichkeit mit der Bekehrung zum Christentum. Zwar gab es bei Angelsachsen und Skandinaviern der vorchristlichen Ära ein Runen-Alphabet, das dazu benutzt wurde, verhältnismäßig kurze Texte in Stein, Holz, Knochen oder Metall zu gravieren, lange literarische Texte in Form von Handschriften sind jedoch erst das Ergebnis christlich-lateinischer Bildung. Im 9. Jahrhundert wurde Island von einem Skandinavier entdeckt und in der Folgezeit in weiten Teilen von Norwegen aus besiedelt. Allerdings verstanden die Isländer offensichtlich die Mythen ihrer Vorfahren schon damals als Teil ihrer Geschichte und damit ihrer Identität, den es zu pflegen galt. Im Mittelalter brachte Island dann eine Literatur hervor, die in Menge und Qualität mit nichts in der übrigen mittelalterlichen Welt zu vergleichen ist. Wohl bereits im 12. Jahrhundert begannen die Gelehrten der Insel alte Mythen in Form sog. Götterlieder mündlich wie schriftlich zu sammeln oder sogar im vermeintlich alten Stil nachzudichten. Eine danach zusammengestellte Pergamenthandschrift von etwa 1270 ist erhalten geblieben. Der Inhalt dieser Handschrift, des 'Codex Regius' ('Königliche Handschrift'), ist gemeinhin als die 'Götter- oder Heldenlieder der älteren Edda' bzw. 'Lieder-Edda' berühmt geworden. Im 12. Jahrhundert vollzog sich ausgehend von den Gelehrten französischer Schulen ein Wechsel im Umgang mit der antiken Mythologie der Griechen und Römer, deren Überlieferungen zumindest vorurteilsfreier gepflegt wurden. Die Nachkommen der Kelten und Germanen hatten allerdings schon früher dem Erbe der Mythen des Nordens interessierter gegenüber gestanden, was übrigens nicht gegen die Festigkeit ihres christlichen Glaubens spricht.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Universität Siegen (Mittelalterliche Geschichte), Veranstaltung: Kompaktseminar: Die Wikinger, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit soll die Ursprünge von germanischen Mythen und Heldenepen ausfindig machen und einen Einblick in das Verhältnis von antiken und mittelalterlichen Dichtern geben, die historische Personen und Ereignisse mit kulturellen und religiösen Vorstellungen vereinten. Die Entstehung der nordischen Mythen und Sagen erstreckt sich sowohl geographisch als auch zeitlich über ein weites Feld. Das erste, nachweisbare schriftliche Zeugnis über Glaube und Zeremonie der germanischen Stämme ist der Bericht des römischen Historikers Tacitus aus dem 1. Jahrhundert nach Chr., allerdings reiste Tacitus nicht selbst zu den erwähnten Stämmen, sondern gab als Außenstehender wahrscheinlich nur das wieder, was er von Reisenden gehört hatte. Bei den meisten germanischen Stämmen begann die Ära der Schriftlichkeit mit der Bekehrung zum Christentum. Zwar gab es bei Angelsachsen und Skandinaviern der vorchristlichen Ära ein Runen-Alphabet, das dazu benutzt wurde, verhältnismäßig kurze Texte in Stein, Holz, Knochen oder Metall zu gravieren, lange literarische Texte in Form von Handschriften sind jedoch erst das Ergebnis christlich-lateinischer Bildung. Im 9. Jahrhundert wurde Island von einem Skandinavier entdeckt und in der Folgezeit in weiten Teilen von Norwegen aus besiedelt. Allerdings verstanden die Isländer offensichtlich die Mythen ihrer Vorfahren schon damals als Teil ihrer Geschichte und damit ihrer Identität, den es zu pflegen galt. Im Mittelalter brachte Island dann eine Literatur hervor, die in Menge und Qualität mit nichts in der übrigen mittelalterlichen Welt zu vergleichen ist. Wohl bereits im 12. Jahrhundert begannen die Gelehrten der Insel alte Mythen in Form sog. Götterlieder mündlich wie schriftlich zu sammeln oder sogar im vermeintlich alten Stil nachzudichten. Eine danach zusammengestellte Pergamenthandschrift von etwa 1270 ist erhalten geblieben. Der Inhalt dieser Handschrift, des 'Codex Regius' ('Königliche Handschrift'), ist gemeinhin als die 'Götter- oder Heldenlieder der älteren Edda' bzw. 'Lieder-Edda' berühmt geworden. Im 12. Jahrhundert vollzog sich ausgehend von den Gelehrten französischer Schulen ein Wechsel im Umgang mit der antiken Mythologie der Griechen und Römer, deren Überlieferungen zumindest vorurteilsfreier gepflegt wurden. Die Nachkommen der Kelten und Germanen hatten allerdings schon früher dem Erbe der Mythen des Nordens interessierter gegenüber gestanden, was übrigens nicht gegen die Festigkeit ihres christlichen Glaubens spricht.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Der Gegendarstellungsanspruch - Ein Vergleich von Bild und Tagesspiegel by Annalena Schäfer
Cover of the book Das projizierte Selbstbild gesundheitlich belasteter und gesundheitlich unbelasteter junger Erwachsener. Eine inhaltsanalytische Auwertung projektiver Narrative by Annalena Schäfer
Cover of the book Die Entwicklungen und Grundlagen des chinesischen Nationalismus vor 1945 by Annalena Schäfer
Cover of the book Die soziale Identität des Schülers als Resultat der Außenleitung in der modernen Leistungsgesellschaft by Annalena Schäfer
Cover of the book Ein Gemisch aus Märchen, Politik und Christentum by Annalena Schäfer
Cover of the book Die Berufung des Kyros by Annalena Schäfer
Cover of the book Familiale Zeitpolitik by Annalena Schäfer
Cover of the book Zwischen Karussell und Kreisel by Annalena Schäfer
Cover of the book Das Verhältnis von Strafrecht, Kriminologie und Kriminalpolitik am Beispiel des § 238 StGB (Nachstellung) by Annalena Schäfer
Cover of the book Die Ethnographische Beobachtung by Annalena Schäfer
Cover of the book Der Entwurf 1962 als Grundlage des geltenden Rechts und seiner Reform - Raub, Erpressung und räuberischer Angriff auf den Kraftfahrer by Annalena Schäfer
Cover of the book Die exegenetischen und hermeneutischen Elemente von Lukas 10, 35-40 by Annalena Schäfer
Cover of the book Juden in den USA und ihr Verhältnis zu Israel by Annalena Schäfer
Cover of the book Der Opferanwalt. Reformen des Opferschutzes, Definitionen und Berufsmethodik by Annalena Schäfer
Cover of the book Bevölkerungsgeographische Problemstellung: Problematik der Tragfähigkeit, Aspekte der Ökologie und Demographie by Annalena Schäfer
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy