Author: | Johannes Steigleder | ISBN: | 9783638329408 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | December 1, 2004 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Johannes Steigleder |
ISBN: | 9783638329408 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | December 1, 2004 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 2,7, Universität Mannheim, Veranstaltung: Hauptseminar, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die 'Dialektik der Aufklärung' fristete lange ein Schattendasein. Das mit dem Untertitel 'Philosophische Fragmente' versehene Buch wurde nach seiner Veröffentlichung 1947 kaum wahrgenommen. Erst in den 1960er Jahren kam es zu einer verstärkten Rezeption, zunächst in Studentenkreisen, dann vor allem in den Gesellschaftswissenschaften. Es konnte lange als das Standardwerk einer Theorie betrachtet werden, die sich selbst als kritisch versteht. Dabei lässt sich die 'Dialektik der Aufklärung' auch als Zeitdiagnose lesen. Entstanden ist sie kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, und die in ihr formulierten Gedanken stehen unter dem Einfluss der Grausamkeiten von Faschismus und Stalinismus. Die vor allem durch die 'Aufklärung' des 18. Jahrhunderts postulierten Ideale einer gerechten, toleranten und freien Welt gerieten unter die Mühlsteine einer Realität, die das millionenfache Morden mit rational angewandter Technik nun schon zum wiederholten Male aufzeigte. Doch ist die 'Dialektik der Aufklärung' deshalb lediglich ein historisches Dokument, dessen Annahmen sich nur auf einen besonderen zeitlichen Rahmen beschränken? Nach Richard Münch gewinnt eine Zeitdiagnose dann an Überzeugungskraft, wenn sie sich im öffentlichen Prozess durch publizistische Verbreitung einer Debatte öffnet, die ihre Annahmen einer Überprüfung zugänglich macht. Daher lässt sich mit Blick auf die 'Dialektik der Aufklärung' festhalten, dass sie erst sehr viel später nach ihrer Veröffentlichung diesen Stellenwert eingeräumt bekam und bis heute nicht an Aktualität eingebüßt zu haben scheint. Dabei ist es wohl die in ihr aufgeworfene Frage nach den Risiken einer zu großen Teilen auf Rationalität basierenden Welt, die ihr diese Bedeutsamkeit für die Gegenwart verleiht.
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 2,7, Universität Mannheim, Veranstaltung: Hauptseminar, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die 'Dialektik der Aufklärung' fristete lange ein Schattendasein. Das mit dem Untertitel 'Philosophische Fragmente' versehene Buch wurde nach seiner Veröffentlichung 1947 kaum wahrgenommen. Erst in den 1960er Jahren kam es zu einer verstärkten Rezeption, zunächst in Studentenkreisen, dann vor allem in den Gesellschaftswissenschaften. Es konnte lange als das Standardwerk einer Theorie betrachtet werden, die sich selbst als kritisch versteht. Dabei lässt sich die 'Dialektik der Aufklärung' auch als Zeitdiagnose lesen. Entstanden ist sie kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, und die in ihr formulierten Gedanken stehen unter dem Einfluss der Grausamkeiten von Faschismus und Stalinismus. Die vor allem durch die 'Aufklärung' des 18. Jahrhunderts postulierten Ideale einer gerechten, toleranten und freien Welt gerieten unter die Mühlsteine einer Realität, die das millionenfache Morden mit rational angewandter Technik nun schon zum wiederholten Male aufzeigte. Doch ist die 'Dialektik der Aufklärung' deshalb lediglich ein historisches Dokument, dessen Annahmen sich nur auf einen besonderen zeitlichen Rahmen beschränken? Nach Richard Münch gewinnt eine Zeitdiagnose dann an Überzeugungskraft, wenn sie sich im öffentlichen Prozess durch publizistische Verbreitung einer Debatte öffnet, die ihre Annahmen einer Überprüfung zugänglich macht. Daher lässt sich mit Blick auf die 'Dialektik der Aufklärung' festhalten, dass sie erst sehr viel später nach ihrer Veröffentlichung diesen Stellenwert eingeräumt bekam und bis heute nicht an Aktualität eingebüßt zu haben scheint. Dabei ist es wohl die in ihr aufgeworfene Frage nach den Risiken einer zu großen Teilen auf Rationalität basierenden Welt, die ihr diese Bedeutsamkeit für die Gegenwart verleiht.