Author: | Jan Fischer | ISBN: | 9783638631822 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | April 6, 2007 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Jan Fischer |
ISBN: | 9783638631822 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | April 6, 2007 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 2,7, Universität Regensburg, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das griechische Wort ethnos ist die Wurzel der verschiedenen Ausdrücke, die das Phänomen Ethnizität in verschiedenen Sprachen, in verschiedenen Kontexten eingrenzen. Im Griechi-schen als Gegensatz zu genos, das auf verwandtschaftliche Verhältnisse zielt, bezeichnet ethnos eher an kulturellen Faktoren orientiert die nicht-griechischen Staaten ausserhalb der polis. Dieser hier schon angedeutete Gegensatz von verwandtschaftlichen und kulturellen Un-terschieden wird bis heute diskutiert, wenn es darum geht, Ethnizität in verwandtschaftliche oder kulturelle Zusammenhänge zu rücken. Die ethymologischen Wurzeln können dabei viel-leicht als Inspiration, aber wohl nicht als schlagkräftiges Argument zur Bestimmung von Eth-nizität gesehen werden, denn dann müssten einige Worte nachträglich in ihrer Bedeutung kor-rigiert werden, weil ursprünglich etwas Anderes gemeint war. In den einschlägigen Kultur-kreisen, zwar nicht grob, anfangs aber doch unterschiedlich konnotiert, stilisiert sichEthnizität heute als ein Phänomen in den Wissenschaften, dass sehr weit und realtiv beliebig definiert werden kann. Im Französischen eher als Bezeichnung für sogenannte primitive Kulturen ausserhalb Frankreichs im anthropologischen Sinne verwendet, entwickelte sich im anglopho-nen Raum, vor allem in den USA als Einwanderungsland, ein territorial nach innen gerichte-tes Verständnis von Ethnizität, das zuerst auf die weissen Einwanderergruppen dort verwen-det wurde. Aber spätestens mit dem sogenannten Ethnic Revival in den sechziger und siebzi-ger Jahren wurde Ethnizität ein populäres Konzept für die gesamte Gesellschaft. Ein Blick auf die Sowjetunion bringt nichts anderes zutage was nicht zu vermuten wäre, nämlich einen sehr isolierten Blick auf das Phänomen und einen Begriff etnos, der angesichts der Nationalitäten-politik in der Sowjetunion, die auch durch diesen Begriff geprägt war, als sehr willkürlich er-scheint. Im deutschsprachigen Raum ist durch die spezielle Problematik der Auswirkungen des Nationalsozialismus eine sehr unstabile Semantik ethnischer Begriffe entstanden. Der an-gelsächsische Begriff hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten also durchgesetzt.
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 2,7, Universität Regensburg, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das griechische Wort ethnos ist die Wurzel der verschiedenen Ausdrücke, die das Phänomen Ethnizität in verschiedenen Sprachen, in verschiedenen Kontexten eingrenzen. Im Griechi-schen als Gegensatz zu genos, das auf verwandtschaftliche Verhältnisse zielt, bezeichnet ethnos eher an kulturellen Faktoren orientiert die nicht-griechischen Staaten ausserhalb der polis. Dieser hier schon angedeutete Gegensatz von verwandtschaftlichen und kulturellen Un-terschieden wird bis heute diskutiert, wenn es darum geht, Ethnizität in verwandtschaftliche oder kulturelle Zusammenhänge zu rücken. Die ethymologischen Wurzeln können dabei viel-leicht als Inspiration, aber wohl nicht als schlagkräftiges Argument zur Bestimmung von Eth-nizität gesehen werden, denn dann müssten einige Worte nachträglich in ihrer Bedeutung kor-rigiert werden, weil ursprünglich etwas Anderes gemeint war. In den einschlägigen Kultur-kreisen, zwar nicht grob, anfangs aber doch unterschiedlich konnotiert, stilisiert sichEthnizität heute als ein Phänomen in den Wissenschaften, dass sehr weit und realtiv beliebig definiert werden kann. Im Französischen eher als Bezeichnung für sogenannte primitive Kulturen ausserhalb Frankreichs im anthropologischen Sinne verwendet, entwickelte sich im anglopho-nen Raum, vor allem in den USA als Einwanderungsland, ein territorial nach innen gerichte-tes Verständnis von Ethnizität, das zuerst auf die weissen Einwanderergruppen dort verwen-det wurde. Aber spätestens mit dem sogenannten Ethnic Revival in den sechziger und siebzi-ger Jahren wurde Ethnizität ein populäres Konzept für die gesamte Gesellschaft. Ein Blick auf die Sowjetunion bringt nichts anderes zutage was nicht zu vermuten wäre, nämlich einen sehr isolierten Blick auf das Phänomen und einen Begriff etnos, der angesichts der Nationalitäten-politik in der Sowjetunion, die auch durch diesen Begriff geprägt war, als sehr willkürlich er-scheint. Im deutschsprachigen Raum ist durch die spezielle Problematik der Auswirkungen des Nationalsozialismus eine sehr unstabile Semantik ethnischer Begriffe entstanden. Der an-gelsächsische Begriff hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten also durchgesetzt.