Herrschaftliche Legitimierung im frühmittelalterlichen Bayern auf der Grundlage der Lex Baiuvariorum

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Herrschaftliche Legitimierung im frühmittelalterlichen Bayern auf der Grundlage der Lex Baiuvariorum by Sebastian Rosche, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Sebastian Rosche ISBN: 9783640572090
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 23, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Sebastian Rosche
ISBN: 9783640572090
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 23, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Den Ausgangspunkt für die folgende Untersuchung bildet die Lex Baiuvariorum, eine Schrift des Rechts aus dem frühmittelalterlichen Bayern. Eingeteilt in drei große Abschnitte beschäftigt sie sich unter anderem mit dem Verhältnis von rex und dux im bayrischen Herzogtum. Dazu überliefert Titulus III, 1 folgendes: Dux vero qui praeest in populo, ille semper de genere Agilolfingarum fuit et debet esse, quia sic reges antecessores nostri concesserunt eis; qui de genere illorum fidelis regi erant et prudens, ipsum constituebant ducem ad regendum populum illum. Es existiert im bayrischen Recht demnach ein verbindlicher Passus, der dem Genus Agilolfingarum einen erbrechtlichen Anspruch auf das Amt des Herzogs in Bayern garantiert. Die Geschichtsbücher erzählen uns, daß mit der Absetzung Tassilos III. als Herzog auf dem Hoftag von Ingelheim (788), initiiert durch König Karl den Großen, die Herrschaft der Agilolfinger über Bayern endet. Betrachtet man aber die Überlieferungsgeschichte der Handschriften der Lex Baiuvariorum, fällt auf, daß die ältesten uns erhaltenen Codices aus dem 9. Jahrhundert stammen, also aus einer Zeit nach 788. Trotzdem überliefern die meisten dieser Handschriften weiterhin den Herrschaftsanspruch der Agilolfinger in der oben zitierten Form. Warum dieser Abschnitt auch weiterhin tradiert und nicht aus der Lex Baiuvariorum rasiert wurde, läßt sich heute nicht mehr gänzlich ermitteln. Es scheint allerdings möglich, das nachfolgende Herrscher die Legitimität ihrer eigenen Führung über Bayern zusätzlich durch eine verwandtschaftliche Beziehung zum Geschlecht der Agilolfinger und somit auch durch die Lex Baiuvariorum begründen wollten und auch konnten. Mit dieser Arbeit will ich versuchen, mögliche genealogische Verbindungen zwischen den Agilolfingern und ihren Nachfolgern darzustellen. Dabei konzentriere ich mich auf das Verhältnis der Agilolfinger zu den Karolingern, auf den familiären Hintergrund der in Bayern als gräfliche Statthalter eingesetzten Gerolde und die Herkunft der ab 893 in Bayern regierenden Luitpoldinger.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Den Ausgangspunkt für die folgende Untersuchung bildet die Lex Baiuvariorum, eine Schrift des Rechts aus dem frühmittelalterlichen Bayern. Eingeteilt in drei große Abschnitte beschäftigt sie sich unter anderem mit dem Verhältnis von rex und dux im bayrischen Herzogtum. Dazu überliefert Titulus III, 1 folgendes: Dux vero qui praeest in populo, ille semper de genere Agilolfingarum fuit et debet esse, quia sic reges antecessores nostri concesserunt eis; qui de genere illorum fidelis regi erant et prudens, ipsum constituebant ducem ad regendum populum illum. Es existiert im bayrischen Recht demnach ein verbindlicher Passus, der dem Genus Agilolfingarum einen erbrechtlichen Anspruch auf das Amt des Herzogs in Bayern garantiert. Die Geschichtsbücher erzählen uns, daß mit der Absetzung Tassilos III. als Herzog auf dem Hoftag von Ingelheim (788), initiiert durch König Karl den Großen, die Herrschaft der Agilolfinger über Bayern endet. Betrachtet man aber die Überlieferungsgeschichte der Handschriften der Lex Baiuvariorum, fällt auf, daß die ältesten uns erhaltenen Codices aus dem 9. Jahrhundert stammen, also aus einer Zeit nach 788. Trotzdem überliefern die meisten dieser Handschriften weiterhin den Herrschaftsanspruch der Agilolfinger in der oben zitierten Form. Warum dieser Abschnitt auch weiterhin tradiert und nicht aus der Lex Baiuvariorum rasiert wurde, läßt sich heute nicht mehr gänzlich ermitteln. Es scheint allerdings möglich, das nachfolgende Herrscher die Legitimität ihrer eigenen Führung über Bayern zusätzlich durch eine verwandtschaftliche Beziehung zum Geschlecht der Agilolfinger und somit auch durch die Lex Baiuvariorum begründen wollten und auch konnten. Mit dieser Arbeit will ich versuchen, mögliche genealogische Verbindungen zwischen den Agilolfingern und ihren Nachfolgern darzustellen. Dabei konzentriere ich mich auf das Verhältnis der Agilolfinger zu den Karolingern, auf den familiären Hintergrund der in Bayern als gräfliche Statthalter eingesetzten Gerolde und die Herkunft der ab 893 in Bayern regierenden Luitpoldinger.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Chancen und Risiken der Privatisierung von öffentlichen Gütern, dargestellt am Beispiel von Public Private Partnership by Sebastian Rosche
Cover of the book Kontakt- und Soziolinguistik der spanischen Kreolsprache Papiamentu by Sebastian Rosche
Cover of the book Gefährdung der Weltmeere - Eine Unterrichtsstunde im Fach Geographie, Klassenstufe 9 by Sebastian Rosche
Cover of the book Hochschulzugang in Frankreich by Sebastian Rosche
Cover of the book Exegese von Mk 10,13-16: Die Segnung der Kinder by Sebastian Rosche
Cover of the book Hooliganismus im Fußballsport - Entstehung, Merkmale und Lösungsansätze by Sebastian Rosche
Cover of the book Vergleich von Onlineshops in der Kategorie Sportnahrung by Sebastian Rosche
Cover of the book Mitarbeitermotivation durch Führungsinstrumente. Konzeptionelle Gestaltung und Anforderungen an Führungskräfte by Sebastian Rosche
Cover of the book IPv6 - Das neue Internetprotokoll by Sebastian Rosche
Cover of the book Aktuelle Methoden, Werkzeuge und Tendenzen in der Angebotsbearbeitung in der Investitionsgüterindustrie by Sebastian Rosche
Cover of the book Untersuchung der Wirksamkeit von Lob durch Führungskräfte im Hinblick auf Produktivität und Arbeitszufriedenheit by Sebastian Rosche
Cover of the book Review of Fook, Y. C and Sidhu, K. G. 'Leadership characteristics of an excellent principal in Malaysia' by Sebastian Rosche
Cover of the book Geschlechtsspezifische Sozialisation by Sebastian Rosche
Cover of the book Die Menschenrechtsentwicklung in Simbabwe seit der Unabhängigkeit by Sebastian Rosche
Cover of the book Sollten Vermögenspreise in der geldpolitschen Strategie oder der Zielformulierung der Europäischen Zentralbank eine Rolle spielen? by Sebastian Rosche
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy