Ogier Ghiselin de Busbeck und die 'Barbaren': Zur Wahrnehmung von Fremdheit bei Kulturkontakten zwischen Europa und dem Osmanischen Reich

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Ogier Ghiselin de Busbeck und die 'Barbaren': Zur Wahrnehmung von Fremdheit bei Kulturkontakten zwischen Europa und dem Osmanischen Reich by Britta Wehen, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Britta Wehen ISBN: 9783640140978
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 19, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Britta Wehen
ISBN: 9783640140978
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 19, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Institut für Geschichte), 39 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Fremdheit ist [...] kein Spezifikum unserer Zeit, [...] [sondern] eine menschliche Elementarerfahrung.' Diese grundlegende menschliche Erfahrung wurde in der Frühen Neuzeit insbesondere zwischen Europa und dem osmanischen Reich gemacht - ein größerer Kontrast als jener zwischen der christlichen und der muslimischen Welt ist immerhin auch kaum vorstellbar. Besonders im 16. Jahrhundert wurde dieser Kontrast deutlich: Das Osmanische Reich expandierte westwärts und stand 1529 vor den Toren Wiens. Die heranrückenden Türken3 wurden als Bedrohung für die gesamte christliche (gleichzusetzen mit der westlichen) Welt proklamiert: Das Motiv der sogenannten 'Türkenangst' bzw. 'Türkenabwehr' wurde somit für viele christliche Menschen zum dominierenden Wahrnehmungsmuster der Muslime. Infolge des osmanisch-habsburgischen Krieges entwickelten sich schließlich längere diplomatische Kontakte, durch die es zu einem intensiveren Kontakt zwischen beiden Kulturen und einer Konfrontation des Eigenen mit dem Anderen kam. Fremde Sitten bzw. fremdes Verhalten bauten kulturelle Grenzen auf, die überwunden werden mussten. Besonders gut nachvollziehen lässt sich dies anhand von Selbstzeugnissen, die Aussagen über das Phänomen Fremdheitserfahrung enthalten. Die überwiegende Zahl der Selbstzeugnisse ist jedoch in Bezug auf die Fremdwahrnehmung entscheidend durch die bereits angesprochene Türkenangst geprägt. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei der Wahrnehmung von Fremdheit immer auch um eine kulturelle Konstruktion handelt (siehe Kapitel 1.2), die nicht immer mit den subjektiven Erfahrungen bzw. Wahrnehmungen übereinstimmen muss. Ein Selbstzeugnis, das nicht so entscheidend durch die Wahrnehmungsperspektive 'Türkenangst' beeinflusst ist, könnte die traditionellen Vorstellungsbilder dekonstruieren und einen eher unbelasteten Blick auf die Fremdheitswahrnehmung bieten. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Institut für Geschichte), 39 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Fremdheit ist [...] kein Spezifikum unserer Zeit, [...] [sondern] eine menschliche Elementarerfahrung.' Diese grundlegende menschliche Erfahrung wurde in der Frühen Neuzeit insbesondere zwischen Europa und dem osmanischen Reich gemacht - ein größerer Kontrast als jener zwischen der christlichen und der muslimischen Welt ist immerhin auch kaum vorstellbar. Besonders im 16. Jahrhundert wurde dieser Kontrast deutlich: Das Osmanische Reich expandierte westwärts und stand 1529 vor den Toren Wiens. Die heranrückenden Türken3 wurden als Bedrohung für die gesamte christliche (gleichzusetzen mit der westlichen) Welt proklamiert: Das Motiv der sogenannten 'Türkenangst' bzw. 'Türkenabwehr' wurde somit für viele christliche Menschen zum dominierenden Wahrnehmungsmuster der Muslime. Infolge des osmanisch-habsburgischen Krieges entwickelten sich schließlich längere diplomatische Kontakte, durch die es zu einem intensiveren Kontakt zwischen beiden Kulturen und einer Konfrontation des Eigenen mit dem Anderen kam. Fremde Sitten bzw. fremdes Verhalten bauten kulturelle Grenzen auf, die überwunden werden mussten. Besonders gut nachvollziehen lässt sich dies anhand von Selbstzeugnissen, die Aussagen über das Phänomen Fremdheitserfahrung enthalten. Die überwiegende Zahl der Selbstzeugnisse ist jedoch in Bezug auf die Fremdwahrnehmung entscheidend durch die bereits angesprochene Türkenangst geprägt. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei der Wahrnehmung von Fremdheit immer auch um eine kulturelle Konstruktion handelt (siehe Kapitel 1.2), die nicht immer mit den subjektiven Erfahrungen bzw. Wahrnehmungen übereinstimmen muss. Ein Selbstzeugnis, das nicht so entscheidend durch die Wahrnehmungsperspektive 'Türkenangst' beeinflusst ist, könnte die traditionellen Vorstellungsbilder dekonstruieren und einen eher unbelasteten Blick auf die Fremdheitswahrnehmung bieten. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Das alphabetische Ordnungsprinzip - Vorbereitung auf die Arbeit mit dem Wörterbuch (Prüfungslehrprobe) by Britta Wehen
Cover of the book Qualitative und quantitative Forschungsmethoden. Ein Vergleich am Beispiel der Befragung by Britta Wehen
Cover of the book Verfahren zur Erfassungen der Regulationserfordernisse in der Arbeitstätigkeit (VERA) by Britta Wehen
Cover of the book Urban farming in Detroit by Britta Wehen
Cover of the book Praxis und Methoden der Erziehungspartnerschaft im Heim by Britta Wehen
Cover of the book Mit Pod- und Vodcasts neue Wege in der Bildungswissenschaft beschreiten by Britta Wehen
Cover of the book China as an Optimum Currency Area - Something to learn for the European Monetary Union? by Britta Wehen
Cover of the book Rechtsfragen der Welthandelsorganisation - Die 'Cuban Rum Controversy' by Britta Wehen
Cover of the book Altersgemischtes Lernen - Schulanfang auf neuen Wegen by Britta Wehen
Cover of the book Mary Wollstonecraft - Reisebriefe aus Südskandinavien by Britta Wehen
Cover of the book Top-Manager, Top-Vergütung - Top-Leistung? by Britta Wehen
Cover of the book Jenseitsvorstellungen des Alten Ägypten by Britta Wehen
Cover of the book Wesen und Funktion expliziter Bilanzierungshilfen by Britta Wehen
Cover of the book Die Urnenfelder-Kultur in der Schweiz by Britta Wehen
Cover of the book Markenwechsel als Konsequenz erfolgreicher Unternehmensstrategien by Britta Wehen
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy