Staatslehre und Staatsbeschreibung bei Niccolò Machiavelli

Machiavelli als humanistischer Geschichtsschreiber - 'Istorie fiorentine'

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Staatslehre und Staatsbeschreibung bei Niccolò Machiavelli by Robert Griebsch, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Robert Griebsch ISBN: 9783640375431
Publisher: GRIN Verlag Publication: July 16, 2009
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Robert Griebsch
ISBN: 9783640375431
Publisher: GRIN Verlag
Publication: July 16, 2009
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Staatslehre und Staatsbeschreibung in der Frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Niccolò Machiavelli, einer der bedeutendsten Staatsphilosophen der Neuzeit, war nicht nur Florentinischer Politiker und Philosoph, Dichter und Komödienschreiber, er war auch Geschichtsschreiber. Ziel der Arbeit ist es, zu versuchen, den Zusammenhang zwischen Machiavelli als politischen Denker und seiner Istorie fiorentine (Geschichte von Florenz) herzustellen. Die Geschichtsschreibung zu Zeiten Machiavellis war geprägt vom humanistischen Geschichtsinteresse. Beeinflusst von der klassischen Historiographie war die Geschichte an sich für die Humanisten etwas Nebensächliches. Machiavellis Schrift über die Geschichte von Florenz war für ihn etwas Einzigartiges unter seinen Werken, war er doch eigentlich mehr politischer Denker als Geschichtsschreiber. Doch die Istorie fiorentine, Machiavellis drittgrößtes Werk nach Il Principe (Der Fürst) und den Discorsi sopra la prima Deca di Tito Livio (Abhandlungen über die ersten zehn Bücher des Titus Livius), zeigt ebenso deutlich Machiavellis politisches Denken. Dennoch hat die Istorie fiorentine heftige Kontroversen ausgelöst. Während die Anhänger Machiavellis in diesem Werk die Begründung der modernen Historiographie sehen, charakterisieren es seine Kritiker als ausführliche Darstellung der Vorschriften und Regeln, wie Machiavelli sie bereits in den Discorsi und im Il principe dargestellt hatte. Eine dritte Meinung der Machiavelli-Analysten sieht in der Geschichte von Florenz den letzten Teil in der Entwicklung des Machiavellistischen Denkens. Die Geschichte von Florenz bedient sich am Material aus Chroniken oder älteren Abhandlungen über die Stadtgeschichte und ist somit kein Originalwerk im eigentlichen Sinne. Anstatt kulturelle Aspekte (oder Verdienste) der Stadt in den Vordergrund zu stellen, wie es andere Darstellungen über Florenz am Ende des 15. Jahrhunderts taten, beschrieb Machiavelli die Krise und den Verfall von Florenz. Machiavelli war demnach also der Begründer einer politischen Geschichtsschreibung. Der 'Realist' Machiavelli schrieb fern von Illusionen und Idealen und zählt heute zu einem der wichtigsten politischen Denker dieser Epoche, seine Schriften stehen am Anfang einer Entwicklung, 'in der sich die politische Theorie von der Theologie und Ethik emanzipiert.'

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Staatslehre und Staatsbeschreibung in der Frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Niccolò Machiavelli, einer der bedeutendsten Staatsphilosophen der Neuzeit, war nicht nur Florentinischer Politiker und Philosoph, Dichter und Komödienschreiber, er war auch Geschichtsschreiber. Ziel der Arbeit ist es, zu versuchen, den Zusammenhang zwischen Machiavelli als politischen Denker und seiner Istorie fiorentine (Geschichte von Florenz) herzustellen. Die Geschichtsschreibung zu Zeiten Machiavellis war geprägt vom humanistischen Geschichtsinteresse. Beeinflusst von der klassischen Historiographie war die Geschichte an sich für die Humanisten etwas Nebensächliches. Machiavellis Schrift über die Geschichte von Florenz war für ihn etwas Einzigartiges unter seinen Werken, war er doch eigentlich mehr politischer Denker als Geschichtsschreiber. Doch die Istorie fiorentine, Machiavellis drittgrößtes Werk nach Il Principe (Der Fürst) und den Discorsi sopra la prima Deca di Tito Livio (Abhandlungen über die ersten zehn Bücher des Titus Livius), zeigt ebenso deutlich Machiavellis politisches Denken. Dennoch hat die Istorie fiorentine heftige Kontroversen ausgelöst. Während die Anhänger Machiavellis in diesem Werk die Begründung der modernen Historiographie sehen, charakterisieren es seine Kritiker als ausführliche Darstellung der Vorschriften und Regeln, wie Machiavelli sie bereits in den Discorsi und im Il principe dargestellt hatte. Eine dritte Meinung der Machiavelli-Analysten sieht in der Geschichte von Florenz den letzten Teil in der Entwicklung des Machiavellistischen Denkens. Die Geschichte von Florenz bedient sich am Material aus Chroniken oder älteren Abhandlungen über die Stadtgeschichte und ist somit kein Originalwerk im eigentlichen Sinne. Anstatt kulturelle Aspekte (oder Verdienste) der Stadt in den Vordergrund zu stellen, wie es andere Darstellungen über Florenz am Ende des 15. Jahrhunderts taten, beschrieb Machiavelli die Krise und den Verfall von Florenz. Machiavelli war demnach also der Begründer einer politischen Geschichtsschreibung. Der 'Realist' Machiavelli schrieb fern von Illusionen und Idealen und zählt heute zu einem der wichtigsten politischen Denker dieser Epoche, seine Schriften stehen am Anfang einer Entwicklung, 'in der sich die politische Theorie von der Theologie und Ethik emanzipiert.'

More books from GRIN Verlag

Cover of the book 'Verfassungsfragen sind Machtfragen' by Robert Griebsch
Cover of the book Reisezeit - Betrachtungen eines Zwischenraums by Robert Griebsch
Cover of the book Is it more accurate to speak of the collapse or the destruction of the Weimar Republic by Robert Griebsch
Cover of the book Besteuerung in der Insolvenz by Robert Griebsch
Cover of the book Inaction Inertia by Robert Griebsch
Cover of the book Polen und Deutschland nach dem Versailler Vertrag by Robert Griebsch
Cover of the book Neocharismatische Führung und simulationsorientierte Personalauswahl by Robert Griebsch
Cover of the book Vietnam War coverage on U.S. television newscasts by Robert Griebsch
Cover of the book 'The Conquest of the Air' - Fliegermythos und Flugmetaphorik in der Kultur der Moderne by Robert Griebsch
Cover of the book Agrarstrukturen in Niederschlesien bzw. Polen im Kontext der Transformation by Robert Griebsch
Cover of the book The Role of Huck's and Tom's Practical Jokes in Mark Twain's 'Huckleberry Finn' by Robert Griebsch
Cover of the book Leistungsmotivation im Sport anhand einer Basketballtrainingsgruppe by Robert Griebsch
Cover of the book Die soziale Lerntheorie Julian B. Rotters im Vergleich zu Albert Bandura by Robert Griebsch
Cover of the book Die Grundlage für Vertrauen by Robert Griebsch
Cover of the book Typen konversationeller Implikaturen und deren Bildung by Robert Griebsch
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy