Stellungnahmen zur Euthanasiedebatte: Peter Singer, Helga Kuhse und Christoph Anstötz

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, Special Education
Cover of the book Stellungnahmen zur Euthanasiedebatte: Peter Singer, Helga Kuhse und Christoph Anstötz by Natascha Glisic, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Natascha Glisic ISBN: 9783638274746
Publisher: GRIN Verlag Publication: May 7, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Natascha Glisic
ISBN: 9783638274746
Publisher: GRIN Verlag
Publication: May 7, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: sehr gut, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Pädagogisches Institut), Veranstaltung: Oberseminar: Ethische Fragen in der Sonderpädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Peter Singer hat mit seiner Schrift 'Praktische Ethik' und dem gemeinsam mit Helga Kuhse verfassten Buch 'Should the baby live' heftige Diskussionen in Deutschland ausgelöst. Rainer Hegselmann und Reinhard Merkel fassen die Singersche Auffassung in drei Thesen zusammen: • '1. Das Leben sei nicht heilig oder unantastbar. So sei z.B. unter bestimmten Umständen die Tötung eines schwerstbehinderten Säuglings erlaubt. Ebenso sei es unter bestimmten Umständen moralisch zulässig, eine Person auf deren Verlangen hin zu töten - z.B. dann, wenn sie im Endstadium einer Krebserkrankung einen solchen Wunsch äußere. • 2. Die entscheidenden Gründe dafür, jemandem ein Lebensrecht zuzusprechen, seien abhängig zu machen von der Eigenschaft eine Person zu sein, nicht aber von der Zugehörigkeit zur Gattung Mensch. Es sei auch nicht jeder Angehörige der Gattung homo sapiens in jeder Phase seines Lebens eine Person. • 3. Zwischen einem Leben, das es wert sei gelebt zu werden, und einem Leben, für das dies nicht gelte, könne unterschieden werden.' (Hegselmann/Merkel (Hrsg.): Zur Debatte über Euthanasie, Frankfurt 1992, S. 7) Durch diese Auffassung Singers sahen sich vor allem Behinderte bedroht. Man wírft Singer vor mit seinen Ansichten Tabus anzusprechen (Unantastbarkeit des menschlichen Lebens, Unterscheidung zwischen Person und Nichtperson; Unterscheidung zwischen einem Leben, das wert ist, gelebt zu werden und einem Leben, für das dies nicht gelte), welche in Deutschland seit der sogenannten Euthanasie des Nationalsozialismus nicht mehr oder zumindest nicht öffentlich diskutiert werden. Dieses Aufeinanderprallen einer provokanten Ansicht und einer besonders empfindsamen Bevölkerung hat in Deutschland eine Debatte ausgelöst, welche von Anfang an durch ihre hohe Emotionalität geprägt worden ist. Begonnen hatte die Singer-Debatte im Sommer 1989. Singer erhielt mehrere Einladungen in Europa, darunter auch eine von der 'Lebenshilfe', welche ein Symposium über 'Biotechnologie, Ethik und geistige Behinderung' geplant hatte. Aufgrund heftiger Proteste, vornehmlich von Behindertenorganisationen, fielen jedoch sämtliche Veranstaltungen mit Singer in Deutschland aus oder wurden aufgrund massiver Störungen abgebrochen [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: sehr gut, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Pädagogisches Institut), Veranstaltung: Oberseminar: Ethische Fragen in der Sonderpädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Peter Singer hat mit seiner Schrift 'Praktische Ethik' und dem gemeinsam mit Helga Kuhse verfassten Buch 'Should the baby live' heftige Diskussionen in Deutschland ausgelöst. Rainer Hegselmann und Reinhard Merkel fassen die Singersche Auffassung in drei Thesen zusammen: • '1. Das Leben sei nicht heilig oder unantastbar. So sei z.B. unter bestimmten Umständen die Tötung eines schwerstbehinderten Säuglings erlaubt. Ebenso sei es unter bestimmten Umständen moralisch zulässig, eine Person auf deren Verlangen hin zu töten - z.B. dann, wenn sie im Endstadium einer Krebserkrankung einen solchen Wunsch äußere. • 2. Die entscheidenden Gründe dafür, jemandem ein Lebensrecht zuzusprechen, seien abhängig zu machen von der Eigenschaft eine Person zu sein, nicht aber von der Zugehörigkeit zur Gattung Mensch. Es sei auch nicht jeder Angehörige der Gattung homo sapiens in jeder Phase seines Lebens eine Person. • 3. Zwischen einem Leben, das es wert sei gelebt zu werden, und einem Leben, für das dies nicht gelte, könne unterschieden werden.' (Hegselmann/Merkel (Hrsg.): Zur Debatte über Euthanasie, Frankfurt 1992, S. 7) Durch diese Auffassung Singers sahen sich vor allem Behinderte bedroht. Man wírft Singer vor mit seinen Ansichten Tabus anzusprechen (Unantastbarkeit des menschlichen Lebens, Unterscheidung zwischen Person und Nichtperson; Unterscheidung zwischen einem Leben, das wert ist, gelebt zu werden und einem Leben, für das dies nicht gelte), welche in Deutschland seit der sogenannten Euthanasie des Nationalsozialismus nicht mehr oder zumindest nicht öffentlich diskutiert werden. Dieses Aufeinanderprallen einer provokanten Ansicht und einer besonders empfindsamen Bevölkerung hat in Deutschland eine Debatte ausgelöst, welche von Anfang an durch ihre hohe Emotionalität geprägt worden ist. Begonnen hatte die Singer-Debatte im Sommer 1989. Singer erhielt mehrere Einladungen in Europa, darunter auch eine von der 'Lebenshilfe', welche ein Symposium über 'Biotechnologie, Ethik und geistige Behinderung' geplant hatte. Aufgrund heftiger Proteste, vornehmlich von Behindertenorganisationen, fielen jedoch sämtliche Veranstaltungen mit Singer in Deutschland aus oder wurden aufgrund massiver Störungen abgebrochen [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Zeichnung 'Monument eines Feldherrn zu Pferd' von Jacopo Bellini. Analyse und Interpretation von fol. 27v des British Museum, London by Natascha Glisic
Cover of the book Ältere Migranten aus der Türkei im deutschen Gesundheitssystem by Natascha Glisic
Cover of the book Die These der Kolonialisierung der Lebenswelt by Natascha Glisic
Cover of the book Hegemoniale Männlichkeit im Militär von der Ausbildungsphase über die Kriegsphase bis zur Sozialisierung der Soldaten nach Kriegsende by Natascha Glisic
Cover of the book Corporate Identity und Coporate Image von Starbucks by Natascha Glisic
Cover of the book Zygmunt Bauman und die Ambivalenz der Moderne by Natascha Glisic
Cover of the book Entwicklung einer ortsabhängigen Spielesoftware für Pervasive Gaming by Natascha Glisic
Cover of the book Europäischer Betriebsrat am Beispiel von Opel by Natascha Glisic
Cover of the book Claude Monets Seerosen-Serien. Genese der Abstraktion by Natascha Glisic
Cover of the book Neue Medien und professionelles Handeln in der Erwachsenenbildung by Natascha Glisic
Cover of the book Effekt der Heirat auf den Erwerbsverlauf von Frauen und Männern by Natascha Glisic
Cover of the book Interkulturelles Coaching by Natascha Glisic
Cover of the book Kindliches Lernen, Einfühlen und Verstehen aus neurobiologischer Sicht by Natascha Glisic
Cover of the book Fitness-Trainer B-Lizenz by Natascha Glisic
Cover of the book Convergence and/or divergence by Natascha Glisic
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy