Textwissenschaftliche und fachdidaktische Analyse der Kurzgeschichte 'Die Tochter' von Peter Bichsel

Nonfiction, Reference & Language, Foreign Languages, German
Cover of the book Textwissenschaftliche und fachdidaktische Analyse der Kurzgeschichte 'Die Tochter' von Peter Bichsel by Dajana Gleim, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Dajana Gleim ISBN: 9783638270106
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 21, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Dajana Gleim
ISBN: 9783638270106
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 21, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Deutsch - Pädagogik, Didaktik, Sprachwissenschaft, Note: sehr gut, Pädagogische Hochschule Karlsruhe (Fachdidaktik Deutsch), Veranstaltung: Kurze Geschichten und Kurzgeschichten im Unterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: In der deutschen Literatur taucht der Begriff 'Kurzgeschichte' zum erstenmal im Laufe der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts auf. Wortbedeutung und Gebrauch sind allerdings in dieser Phase keineswegs klar definiert. Eine Kurzgeschichte ist demnach zwar eine relativ kurze Geschichte, aber nicht jede Geschichte ist auch eine Kurzgeschichte. Die Kurzgeschichte zählt zum 'unaufgeklärtesten 'Typus' literarischen Ausdrucks' und ist die poetologisch umstrittenste Gattung. Doderer führt dies u.a. auf die Entstehungsgeschichte und das geringe Alter des Begriffes zurück, sowie auf vernachlässigte Formuntersuchungen in der deutschen Literaturwissenschaft. Seine Arbeiten gehen davon aus, dass die Kurzgeschichte sich als selbständige Gattung neben anderen epischen Kurzformen herausgebildet hat. Als Vorläufer können hier die Anekdote, die Novelle und die short story genannt werden. Nach Kilchenmann vollzieht sich der eigentliche Durchbruch der Kurzgeschichte, als eigene Form, erst unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg, weil sie 'mit ihrer Möglichkeit der dokumentarischen Zeugenaussage über menschliche Wirklichkeit (...) dem Lebensgefühl (...) der Trümmerwelt von 1945 am besten entsprach'. Der Mensch steht 'mit seiner Not, mit seinem Anliegen im Mittelpunkt'. Die jungen Schriftsteller versuchten eine neue Form zu finden, 'der es möglich ist, sich der rapide veränderten Welt anzupassen und quecksilberhaft, chamäleonartig und lebendig jeder unerwarteten Situation gerecht zu werden'. Die Kurzgeschichte drückt damit die ständige Veränderung der Gegenwart aus und darf deshalb, nach Kilchenmann, 'keine feste Form aufweisen'. Folglich ist die Form von besonderer Wichtigkeit, sie ist Teil des Inhalts. Die beiden wichtigsten Versuche zu einer Typologie der Kurzgeschichte stammen von Doderer (1953) und Höllerer (1967). Zusammenfassend lässt sich jedoch sagen, dass keiner der beiden Typologisierungsversuche als zufriedenstellend angesehen werden kann, 'weil keiner die Variabilität des Phänomens Kurzgeschichte in seiner chamäleonartigen Differenzierung abzudecken vermag'. Es gibt also nicht die Kurzgeschichte, sondern nur Kurzgeschichten.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Deutsch - Pädagogik, Didaktik, Sprachwissenschaft, Note: sehr gut, Pädagogische Hochschule Karlsruhe (Fachdidaktik Deutsch), Veranstaltung: Kurze Geschichten und Kurzgeschichten im Unterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: In der deutschen Literatur taucht der Begriff 'Kurzgeschichte' zum erstenmal im Laufe der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts auf. Wortbedeutung und Gebrauch sind allerdings in dieser Phase keineswegs klar definiert. Eine Kurzgeschichte ist demnach zwar eine relativ kurze Geschichte, aber nicht jede Geschichte ist auch eine Kurzgeschichte. Die Kurzgeschichte zählt zum 'unaufgeklärtesten 'Typus' literarischen Ausdrucks' und ist die poetologisch umstrittenste Gattung. Doderer führt dies u.a. auf die Entstehungsgeschichte und das geringe Alter des Begriffes zurück, sowie auf vernachlässigte Formuntersuchungen in der deutschen Literaturwissenschaft. Seine Arbeiten gehen davon aus, dass die Kurzgeschichte sich als selbständige Gattung neben anderen epischen Kurzformen herausgebildet hat. Als Vorläufer können hier die Anekdote, die Novelle und die short story genannt werden. Nach Kilchenmann vollzieht sich der eigentliche Durchbruch der Kurzgeschichte, als eigene Form, erst unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg, weil sie 'mit ihrer Möglichkeit der dokumentarischen Zeugenaussage über menschliche Wirklichkeit (...) dem Lebensgefühl (...) der Trümmerwelt von 1945 am besten entsprach'. Der Mensch steht 'mit seiner Not, mit seinem Anliegen im Mittelpunkt'. Die jungen Schriftsteller versuchten eine neue Form zu finden, 'der es möglich ist, sich der rapide veränderten Welt anzupassen und quecksilberhaft, chamäleonartig und lebendig jeder unerwarteten Situation gerecht zu werden'. Die Kurzgeschichte drückt damit die ständige Veränderung der Gegenwart aus und darf deshalb, nach Kilchenmann, 'keine feste Form aufweisen'. Folglich ist die Form von besonderer Wichtigkeit, sie ist Teil des Inhalts. Die beiden wichtigsten Versuche zu einer Typologie der Kurzgeschichte stammen von Doderer (1953) und Höllerer (1967). Zusammenfassend lässt sich jedoch sagen, dass keiner der beiden Typologisierungsversuche als zufriedenstellend angesehen werden kann, 'weil keiner die Variabilität des Phänomens Kurzgeschichte in seiner chamäleonartigen Differenzierung abzudecken vermag'. Es gibt also nicht die Kurzgeschichte, sondern nur Kurzgeschichten.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Berlioz und seine Harold-Symphonie by Dajana Gleim
Cover of the book Gerard David 'Die Verkündigung Mariens' - Werkbeschreibung und Analyse by Dajana Gleim
Cover of the book Gleiche Chancen für alle? Die Bildungssysteme von Deutschland und Schweden im Vergleich by Dajana Gleim
Cover of the book Exegese von Mk 10, 46-52: Die Heilung des blinden Barthimäus by Dajana Gleim
Cover of the book Peter Senges Konzept vom Organisationslernen. Eine kritische Betrachtung by Dajana Gleim
Cover of the book Das Konzept Erinnerungsorte by Dajana Gleim
Cover of the book Welfare and Education - Austria & Sweden in comparison by Dajana Gleim
Cover of the book Der 'Student Adaptation to College Questionnaire (SACQ)' von R. W. Baker und B. Syrik. Entwicklung, psychometrische Überprüfung und Validierung einer deutschen Fassung by Dajana Gleim
Cover of the book Zur Bedeutung kunst- und gestaltungstherapeutischer Methoden im alltäglichen Unterricht by Dajana Gleim
Cover of the book Möglichkeiten und Grenzen königlicher Lehnspolitik by Dajana Gleim
Cover of the book Chancengleichheit in der Leistungsgesellschaft - Eine Ideologie? by Dajana Gleim
Cover of the book Inwiefern nimmt die Unterhaltungsindustrie während der 'Great Depression' Einfluss auf die Bevölkerung? by Dajana Gleim
Cover of the book Arbeitsmoral und Kriminalisierung by Dajana Gleim
Cover of the book Die Idee des Schönen und der Eros. Zu Platons Ästhetik by Dajana Gleim
Cover of the book Die Schwarze Pädagogik des 18. und 19. Jahrhunderts nach Katharina Rutschky und deren Renaissance im 21. Jahrhundert by Dajana Gleim
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy