Wechselseitiges Vertrauen durch gemeinsame Werte als Ursache der Exklusion im europäischen Einigungsprozess

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science
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Author: Jannina Wielke ISBN: 9783656338635
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 21, 2012
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Jannina Wielke
ISBN: 9783656338635
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 21, 2012
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,3, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Europäische Union befindet sich im 55. Jubiläumsjahr der Römischen Verträge in einer schweren Krise. Ihre Ursachen unterliegen verschiedentlichen Etikettierungen als Legitimationskrise (Hochleitner/ Scheich 2007: 57-58), als Erweiterungskrise (Vobruba 2000: 477-478) oder zurzeit medial dominierend als Schuldenkrise. Tatsächlich liegen die Wurzeln jedoch tiefer und berühren die fundamentale Grundlage der Union: das Vertrauen; Vertrauen in die Handlungs- und Problemlösungsfähigkeit der Institutionen, in die Wahrung der eigenen Werte und Kultur, besonders aber in die Aufrichtigkeit der Gliedstaaten. Denn Vertrauen in die Anderen ist ein wesentlicher Indikator für die Messung des transnationalen Zusammenhalts innerhalb Europas, beschreibt es doch 'eine Verhaltensdisposition, die solidarische Handlungen wahrscheinlich werden lässt' (Delhey 2004: 18). Spielte Vertrauen in die EU lange Zeit nur eine sekundäre Rolle, solange sich die europäische Staatengemeinschaft vornehmlich als Wirtschaftsgemeinschaft definierte, wurde es zum konstituierenden Element in dem Augenblick, als die politische und gesellschaftliche Integration Europas zunehmende Bedeutung gewann (Küçük 2008: 15-16). Denn die Integrationspolitik der europäischen Regierungen setzt ein grundsätzliches Vertrauen der jeweiligen Bevölkerungen in die anderen Nationen voraus, andernfalls diese Politik durch Stimmenverluste abgestraft würde (Kleiner 2012: 1, ebenso Gerhards 2006: 14, Vobruba 2005: 341-342). Vor diesem Hintergrund erlangt die nicht abbrechende Debatte über einen türkischen EU-Beitritt eine besondere Brisanz, dominiert in diesem Diskurs doch die kulturalistische Argumentationslinie, welche die sozio-kulturellen Unterschiede betont (Alber 2004: 465) und gleichsam eine von der türkischen verschiedene europäische Identität hervorhebt. Diese speist sich wiederum aus der vermeintlich gemeinsamen europäischen Kultur und soll, als Bindemittel dienend, den Vertrauensverlust innerhalb der für den Einzelnen zunehmend unschärfer werdenden Union kompensieren.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,3, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Europäische Union befindet sich im 55. Jubiläumsjahr der Römischen Verträge in einer schweren Krise. Ihre Ursachen unterliegen verschiedentlichen Etikettierungen als Legitimationskrise (Hochleitner/ Scheich 2007: 57-58), als Erweiterungskrise (Vobruba 2000: 477-478) oder zurzeit medial dominierend als Schuldenkrise. Tatsächlich liegen die Wurzeln jedoch tiefer und berühren die fundamentale Grundlage der Union: das Vertrauen; Vertrauen in die Handlungs- und Problemlösungsfähigkeit der Institutionen, in die Wahrung der eigenen Werte und Kultur, besonders aber in die Aufrichtigkeit der Gliedstaaten. Denn Vertrauen in die Anderen ist ein wesentlicher Indikator für die Messung des transnationalen Zusammenhalts innerhalb Europas, beschreibt es doch 'eine Verhaltensdisposition, die solidarische Handlungen wahrscheinlich werden lässt' (Delhey 2004: 18). Spielte Vertrauen in die EU lange Zeit nur eine sekundäre Rolle, solange sich die europäische Staatengemeinschaft vornehmlich als Wirtschaftsgemeinschaft definierte, wurde es zum konstituierenden Element in dem Augenblick, als die politische und gesellschaftliche Integration Europas zunehmende Bedeutung gewann (Küçük 2008: 15-16). Denn die Integrationspolitik der europäischen Regierungen setzt ein grundsätzliches Vertrauen der jeweiligen Bevölkerungen in die anderen Nationen voraus, andernfalls diese Politik durch Stimmenverluste abgestraft würde (Kleiner 2012: 1, ebenso Gerhards 2006: 14, Vobruba 2005: 341-342). Vor diesem Hintergrund erlangt die nicht abbrechende Debatte über einen türkischen EU-Beitritt eine besondere Brisanz, dominiert in diesem Diskurs doch die kulturalistische Argumentationslinie, welche die sozio-kulturellen Unterschiede betont (Alber 2004: 465) und gleichsam eine von der türkischen verschiedene europäische Identität hervorhebt. Diese speist sich wiederum aus der vermeintlich gemeinsamen europäischen Kultur und soll, als Bindemittel dienend, den Vertrauensverlust innerhalb der für den Einzelnen zunehmend unschärfer werdenden Union kompensieren.

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