Author: | Inga Hemmerling | ISBN: | 9783640108459 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | July 23, 2008 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Inga Hemmerling |
ISBN: | 9783640108459 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | July 23, 2008 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaft, Theorie, Anthropologie, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Pädagogik), Veranstaltung: Sozialisations- und Bildungssoziologie: Pierre Bourdieu, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der französische Soziologe Pierre Bourdieu beschäftigte sich mit der Frage, wie die objektiv gegebenen sozial ungleichen Strukturen der Gesellschaft die Herausbildung subjektiver Denk- und Handlungsmuster beeinflussen. Bourdieu nannte sich selber einen strukturalistischen Konstruktivisten, womit er zum Ausdruck brachte, dass es für ihn in der Gesellschaft objektive Strukturen gibt, die alle Individuen der sozialen Welt leiten und begrenzen können. Die soziale Welt ist laut Bourdieu starrer und unbeweglicher als eigentlich bisher angenommen wurde. Kritiker warfen Bourdieu auf Grund solcher Thesen eine zu mechanische, sogar antiindividualistische Gesellschaftsauffassung vor. Bourdieu wird in seiner Theorie, so die Kritiker, der Subjekthaftigkeit des Menschen, die in der Gesellschaft gegeben sein muss, damit eine individuelle Freiheit überhaupt existieren kann, nicht gerecht. Somit lautet der Vorwurf, dass Bourdieu eine Gesellschaftstheorie entworfen habe, die keinen Platz für Spontaneität und Individualität zulässt. Schaut man sich Bourdieus Ausführungen an, könnte man der Kritik an seiner Gesellschaftstheorie in gewissem Maße zustimmen. Bourdieu macht deutlich, dass die Klassenzugehörigkeit eines Menschen sein ganzes Leben enorm prägt. Die Wohnung, das Essen, die Freizeitgestaltung, der Sport, die Liebe - alles ist abhängig von der Klassenzugehörigkeit eines Individuums. Kann dann überhaupt noch von einem Individuum gesprochen werden? Hat der Mensch in einer Gesellschaftsordnung, wie Bourdieu sie definiert, überhaupt eine menschliche Freiheit? Vor allem in Bourdieus Werk 'Die feinen Unterschiede - Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft' kommt zum Ausdruck, dass innerhalb einer Gesellschaft durch 'feine Unterschiede' zu erkennen ist, welche Personen zu welcher sozialen Schicht, zu welchem Milieu gehören. Um beispielsweise anspruchsvolle Kunst richtig interpretieren zu können, muss sich ein Mensch, so Bourdieu, einen bestimmten kulturellen Code aneignen.
Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaft, Theorie, Anthropologie, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Pädagogik), Veranstaltung: Sozialisations- und Bildungssoziologie: Pierre Bourdieu, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der französische Soziologe Pierre Bourdieu beschäftigte sich mit der Frage, wie die objektiv gegebenen sozial ungleichen Strukturen der Gesellschaft die Herausbildung subjektiver Denk- und Handlungsmuster beeinflussen. Bourdieu nannte sich selber einen strukturalistischen Konstruktivisten, womit er zum Ausdruck brachte, dass es für ihn in der Gesellschaft objektive Strukturen gibt, die alle Individuen der sozialen Welt leiten und begrenzen können. Die soziale Welt ist laut Bourdieu starrer und unbeweglicher als eigentlich bisher angenommen wurde. Kritiker warfen Bourdieu auf Grund solcher Thesen eine zu mechanische, sogar antiindividualistische Gesellschaftsauffassung vor. Bourdieu wird in seiner Theorie, so die Kritiker, der Subjekthaftigkeit des Menschen, die in der Gesellschaft gegeben sein muss, damit eine individuelle Freiheit überhaupt existieren kann, nicht gerecht. Somit lautet der Vorwurf, dass Bourdieu eine Gesellschaftstheorie entworfen habe, die keinen Platz für Spontaneität und Individualität zulässt. Schaut man sich Bourdieus Ausführungen an, könnte man der Kritik an seiner Gesellschaftstheorie in gewissem Maße zustimmen. Bourdieu macht deutlich, dass die Klassenzugehörigkeit eines Menschen sein ganzes Leben enorm prägt. Die Wohnung, das Essen, die Freizeitgestaltung, der Sport, die Liebe - alles ist abhängig von der Klassenzugehörigkeit eines Individuums. Kann dann überhaupt noch von einem Individuum gesprochen werden? Hat der Mensch in einer Gesellschaftsordnung, wie Bourdieu sie definiert, überhaupt eine menschliche Freiheit? Vor allem in Bourdieus Werk 'Die feinen Unterschiede - Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft' kommt zum Ausdruck, dass innerhalb einer Gesellschaft durch 'feine Unterschiede' zu erkennen ist, welche Personen zu welcher sozialen Schicht, zu welchem Milieu gehören. Um beispielsweise anspruchsvolle Kunst richtig interpretieren zu können, muss sich ein Mensch, so Bourdieu, einen bestimmten kulturellen Code aneignen.