Author: | Anja Göllner | ISBN: | 9783640763221 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | November 29, 2010 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Anja Göllner |
ISBN: | 9783640763221 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | November 29, 2010 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Erwachsenenbildung, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen (Institutu für Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Guantanamo. Kaum ein anderes Wort ist so negativ besetzt und steht klarer für den Entzug von Menschenrechten und die Missachtung der Menschenwürde im modernen 21. Jahrhundert. Kaum ein anderer Ort ist enger verknüpft mit der Ausschließung 'nicht lebenswerter Leben', angeblich gerechtfertigt im Namen einer nationalen Sicherheit. Und kaum eine andere Zeitspanne als die des Bestehens des Internierungslagers ist trauriger für die Demokratie, von der man optimistisch annahm, sie basiere auf international geltendem Rechten und Humanität. Guantanamo hat deutlich gezeigt, dass Ausnahmezustände immer noch Möglichkeiten der Legitimation beinhalten, mit denen die Würde des Menschen ihre Unantastbarkeit verliert und sie in eine Vogelfreiheit im rechtsfreien Raum verwandelt. Und Guantanamo hat auch gezeigt, dass am falschen Ort zur falschen Zeit zu sein und in ein bestimmtes Raster zu passen bedeuten kann, alles zu verlieren, Würde, Menschsein und ein lebenswertes Leben. Doch obwohl von journalistischer Seite weltweit viel publiziert, von administrativer Seite viel erwidert worden ist, bleibt die Erfahrung der Gefangenen 'merkwürdig unterrepräsentiert' (Willemsen, S.7). Bezugnehmend auf diese Tatsache setzt sich die vorliegende Arbeit mit dem subjektiven Erleben der Inhaftierten selbst auseinander und versucht darzustellen, welche Auswirkungen die Internierung für die Sozialisation eines Menschen haben kann. Indem faktische Tatbestände und subjektive Erfahrungen der Gefangenen gleichermaßen miteinbezogen werden, soll eine komplexe Vorstellung von dem geschaffen werden, was Guantanamo für ein Menschenleben bedeutet, das die durch die USA verübte willkürliche Gewalt erleben und erleiden musste. Gleichzeitig soll diese Arbeit auch von gesellschaftlicher und machtstruktureller Seite her aufzeigen, wodurch sich die Anschläge vom 11.September 2001 und die durchaus als radikal zu bezeichnende Reaktion der US-Regierung bedingen, und wie letzteres durch die USA ihre Legitimation fand. Zudem will die vorliegende Arbeit als Anstoß dienen, sich mit der sozialen Verfasstheit des eigenen Körpers, den ihn umgebenen Machtstrukturen und der Körper anderer als konstruierte Feindbilder kritisch auseinanderzusetzen. Sie möchte außerdem, ganz im Butler'schen Sinne, für die Gefährdetheit des Lebens sensibilisieren und den meist namenlosen (ehemaligen) Inhaftierten ein Gesicht und eine Stimme geben.
Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Erwachsenenbildung, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen (Institutu für Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Guantanamo. Kaum ein anderes Wort ist so negativ besetzt und steht klarer für den Entzug von Menschenrechten und die Missachtung der Menschenwürde im modernen 21. Jahrhundert. Kaum ein anderer Ort ist enger verknüpft mit der Ausschließung 'nicht lebenswerter Leben', angeblich gerechtfertigt im Namen einer nationalen Sicherheit. Und kaum eine andere Zeitspanne als die des Bestehens des Internierungslagers ist trauriger für die Demokratie, von der man optimistisch annahm, sie basiere auf international geltendem Rechten und Humanität. Guantanamo hat deutlich gezeigt, dass Ausnahmezustände immer noch Möglichkeiten der Legitimation beinhalten, mit denen die Würde des Menschen ihre Unantastbarkeit verliert und sie in eine Vogelfreiheit im rechtsfreien Raum verwandelt. Und Guantanamo hat auch gezeigt, dass am falschen Ort zur falschen Zeit zu sein und in ein bestimmtes Raster zu passen bedeuten kann, alles zu verlieren, Würde, Menschsein und ein lebenswertes Leben. Doch obwohl von journalistischer Seite weltweit viel publiziert, von administrativer Seite viel erwidert worden ist, bleibt die Erfahrung der Gefangenen 'merkwürdig unterrepräsentiert' (Willemsen, S.7). Bezugnehmend auf diese Tatsache setzt sich die vorliegende Arbeit mit dem subjektiven Erleben der Inhaftierten selbst auseinander und versucht darzustellen, welche Auswirkungen die Internierung für die Sozialisation eines Menschen haben kann. Indem faktische Tatbestände und subjektive Erfahrungen der Gefangenen gleichermaßen miteinbezogen werden, soll eine komplexe Vorstellung von dem geschaffen werden, was Guantanamo für ein Menschenleben bedeutet, das die durch die USA verübte willkürliche Gewalt erleben und erleiden musste. Gleichzeitig soll diese Arbeit auch von gesellschaftlicher und machtstruktureller Seite her aufzeigen, wodurch sich die Anschläge vom 11.September 2001 und die durchaus als radikal zu bezeichnende Reaktion der US-Regierung bedingen, und wie letzteres durch die USA ihre Legitimation fand. Zudem will die vorliegende Arbeit als Anstoß dienen, sich mit der sozialen Verfasstheit des eigenen Körpers, den ihn umgebenen Machtstrukturen und der Körper anderer als konstruierte Feindbilder kritisch auseinanderzusetzen. Sie möchte außerdem, ganz im Butler'schen Sinne, für die Gefährdetheit des Lebens sensibilisieren und den meist namenlosen (ehemaligen) Inhaftierten ein Gesicht und eine Stimme geben.