'Nichts zu sehr'? Die Institutionen der Polis Athen in der Solonischen Nomothesie

Nonfiction, History, Ancient History
Cover of the book 'Nichts zu sehr'? Die Institutionen der Polis Athen in der Solonischen Nomothesie by Silvia Bielert, GRIN Verlag
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Author: Silvia Bielert ISBN: 9783638594219
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 7, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Silvia Bielert
ISBN: 9783638594219
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 7, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Alte Geschichte), 232 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 7. und Anfang des 6. Jahrhunderts v. Chr. befand sich die Bürgergemeinschaft der pólis Athen in einer schweren inneren Krise. Die Unzufriedenheit breiter Bevölkerungsschichten über ihre wirtschaftliche Notlage führte zu Aufruhr (stásis) und bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen. Der Athener Solon (ca. 640-560 v.Chr.) soll seinen Mitbürgern geholfen haben, diese Krise zu überwinden und galt besonders im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. als großer Reformer und 'Gesetzgeber' (nomothétes). Sein Reformwerk umfaßte neben der sogenannten 'Lastenabschüttelung' (seisáchtheia) auch die schriftliche Fixierung von Rechtssatzungen (thesmoí); diese Maßnahme wird von den antiken Quellen und der modernen Forschung als nomothesía bezeichnet. Die Solonischen thesmoí behandeln eine Vielzahl von Bereichen des antiken Straf- und Familienrechts sowie des öffentlichen Rechts. Daneben wird Solon von den Quellen auch eine Münz-, Maß- und Gewichtsreform und die Ordnung der Bürgerschaft nach Klassen (téle) zugesprochen; beides dürften Bestandteile seiner nomothesía gewesen sein. Da Solon von der Geschichtsschreibung des 4. Jahrhunderts v. Chr. häufig als volksfreundlicher Begründer einer demokratischen pátrios politeía charakterisiert wird, soll in der vorliegenden Arbeit erörtert werden, inwieweit er auch das politisch-institutionelle System der sich noch in der Konsolidierungsphase befindenden pólis Athen neu konstituierte. Reformierte er die überkommene politische Ordnung oder sanktionierte er sie nachträglich? Ausgehend von einer Untersuchung der zugehörigen Überlieferung soll geklärt werden, inwieweit der dem Solon von Clemens von Alexandrien zugesprochene Sinnspruch Medén ágan - 'Nichts zu sehr' tatsächlich als Charakteristikum seines Reformwerkes gelten kann. Verteilte er die politische Macht neu oder veränderte Solon 'nichts zu sehr'? Wie wirkte sich die politische Reform auf die Teilhabe der einzelnen Bevölkerungsschichten an der pólis aus und welchen Beitrag leistete Solon für die Entwicklung Athens zum demokratischen Bürgerstaat?

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Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Alte Geschichte), 232 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 7. und Anfang des 6. Jahrhunderts v. Chr. befand sich die Bürgergemeinschaft der pólis Athen in einer schweren inneren Krise. Die Unzufriedenheit breiter Bevölkerungsschichten über ihre wirtschaftliche Notlage führte zu Aufruhr (stásis) und bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen. Der Athener Solon (ca. 640-560 v.Chr.) soll seinen Mitbürgern geholfen haben, diese Krise zu überwinden und galt besonders im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. als großer Reformer und 'Gesetzgeber' (nomothétes). Sein Reformwerk umfaßte neben der sogenannten 'Lastenabschüttelung' (seisáchtheia) auch die schriftliche Fixierung von Rechtssatzungen (thesmoí); diese Maßnahme wird von den antiken Quellen und der modernen Forschung als nomothesía bezeichnet. Die Solonischen thesmoí behandeln eine Vielzahl von Bereichen des antiken Straf- und Familienrechts sowie des öffentlichen Rechts. Daneben wird Solon von den Quellen auch eine Münz-, Maß- und Gewichtsreform und die Ordnung der Bürgerschaft nach Klassen (téle) zugesprochen; beides dürften Bestandteile seiner nomothesía gewesen sein. Da Solon von der Geschichtsschreibung des 4. Jahrhunderts v. Chr. häufig als volksfreundlicher Begründer einer demokratischen pátrios politeía charakterisiert wird, soll in der vorliegenden Arbeit erörtert werden, inwieweit er auch das politisch-institutionelle System der sich noch in der Konsolidierungsphase befindenden pólis Athen neu konstituierte. Reformierte er die überkommene politische Ordnung oder sanktionierte er sie nachträglich? Ausgehend von einer Untersuchung der zugehörigen Überlieferung soll geklärt werden, inwieweit der dem Solon von Clemens von Alexandrien zugesprochene Sinnspruch Medén ágan - 'Nichts zu sehr' tatsächlich als Charakteristikum seines Reformwerkes gelten kann. Verteilte er die politische Macht neu oder veränderte Solon 'nichts zu sehr'? Wie wirkte sich die politische Reform auf die Teilhabe der einzelnen Bevölkerungsschichten an der pólis aus und welchen Beitrag leistete Solon für die Entwicklung Athens zum demokratischen Bürgerstaat?

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