Ausdruck, Darstellung und künstlerische Freiheit: Die aristotelische mímesis und ihre Rezeption

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy, Ancient
Cover of the book Ausdruck, Darstellung und künstlerische Freiheit: Die aristotelische mímesis und ihre Rezeption by David Völker, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: David Völker ISBN: 9783638609043
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 7, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: David Völker
ISBN: 9783638609043
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 7, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Institut für Vergleichende Literaturwissenschaften), Veranstaltung: Die Poetik des Aristoteles, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Weist die mímesis in der Poetik des Aristoteles einen Realitätsbezug auf oder kann sie unabhängig von der Wirklichkeit gedacht werden? Gibt es bei Aristoteles die vom künstlerischen Akt hervorgerufene und von der Realität unabhängige Freiheit des Dichters oder geht es ihm um die in der Realität glaubwürdige Darstellung des dichterischen Produktes? Mit der Beantwortung dieser Fragen entscheidet sich, ob die aristotelische mímesis postmodern interpretiert werden kann oder nicht. Schließlich muss die Frage beantwortet werden, wie der Gehalt von kreativer Freiheit im aristotelischen Mimesisbegriff trotzdem begründet werden kann. Der Begriff 'mímesis' birgt unterschiedliche Bedeutungen in sich, von denen das wirklichkeitsgetreue Nachahmen gegenüber dem gestaltenden Darstellen in den Hintergrund tritt. Herman Kollers für das Verständnis des Mimesisbegriffs grundlegende These wird hier von der mímesis des Tanzes als Formwerdung eines seelischen Vorgangs vorgestellt. Darüber hinaus wird auf die Verbindung der mímesis mit Sprache, Erziehung und Kunst eingegangen. Dazu wird der Mimesisbegriff in der Poetik des Aristoteles behandelt, wo er in der Tragödientheorie zum zentralen Begriff der Handlungslehre uminterpretiert wird. Dabei versteht Aristoteles mímesis als eine natürliche Anlage des Menschen, die ihn zur Dichtung befähigt und diese von der Scheindichtung unterscheidet. In diesem Zusammenhang wird auf die komplizierte Interpretation des Begriffs der kátharsis und seiner therapeutischen Wirkung eingegangen. Schließlich wird Jürgen H. Petersens postmoderne These von der aristotelischen mímesis als kreativem Akt des Hervorbringens, in dem kreative Freiheit herrscht, vorgestellt. Der Vergleich von Kollers These mit der von Petersen ergibt einerseits, dass beide Thesen durchaus sinnvoll miteinander verbunden werden können. Schließlich bestätigt sich, dass Aristoteles mímesis in Bezug auf seine Tragödientheorie nicht als Nachahmung im Sinne eines wirklichkeitsgetreuen Abbildens verstanden haben kann. Andererseits stellt sich heraus, dass Aristoteles nicht die Autonomie der Kunst im postmodernen Sinne vertritt, sondern in der tragödientheoretischen Anwendung der Gesetze der Wahrscheinlichkeit immer referenziell bleibt. Trotz allem kann die These aufrechterhalten werden, dass der Gehalt von kreativer Freiheit im aristotelischen Mimesisbegriff alles andere als unbegründet ist.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Institut für Vergleichende Literaturwissenschaften), Veranstaltung: Die Poetik des Aristoteles, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Weist die mímesis in der Poetik des Aristoteles einen Realitätsbezug auf oder kann sie unabhängig von der Wirklichkeit gedacht werden? Gibt es bei Aristoteles die vom künstlerischen Akt hervorgerufene und von der Realität unabhängige Freiheit des Dichters oder geht es ihm um die in der Realität glaubwürdige Darstellung des dichterischen Produktes? Mit der Beantwortung dieser Fragen entscheidet sich, ob die aristotelische mímesis postmodern interpretiert werden kann oder nicht. Schließlich muss die Frage beantwortet werden, wie der Gehalt von kreativer Freiheit im aristotelischen Mimesisbegriff trotzdem begründet werden kann. Der Begriff 'mímesis' birgt unterschiedliche Bedeutungen in sich, von denen das wirklichkeitsgetreue Nachahmen gegenüber dem gestaltenden Darstellen in den Hintergrund tritt. Herman Kollers für das Verständnis des Mimesisbegriffs grundlegende These wird hier von der mímesis des Tanzes als Formwerdung eines seelischen Vorgangs vorgestellt. Darüber hinaus wird auf die Verbindung der mímesis mit Sprache, Erziehung und Kunst eingegangen. Dazu wird der Mimesisbegriff in der Poetik des Aristoteles behandelt, wo er in der Tragödientheorie zum zentralen Begriff der Handlungslehre uminterpretiert wird. Dabei versteht Aristoteles mímesis als eine natürliche Anlage des Menschen, die ihn zur Dichtung befähigt und diese von der Scheindichtung unterscheidet. In diesem Zusammenhang wird auf die komplizierte Interpretation des Begriffs der kátharsis und seiner therapeutischen Wirkung eingegangen. Schließlich wird Jürgen H. Petersens postmoderne These von der aristotelischen mímesis als kreativem Akt des Hervorbringens, in dem kreative Freiheit herrscht, vorgestellt. Der Vergleich von Kollers These mit der von Petersen ergibt einerseits, dass beide Thesen durchaus sinnvoll miteinander verbunden werden können. Schließlich bestätigt sich, dass Aristoteles mímesis in Bezug auf seine Tragödientheorie nicht als Nachahmung im Sinne eines wirklichkeitsgetreuen Abbildens verstanden haben kann. Andererseits stellt sich heraus, dass Aristoteles nicht die Autonomie der Kunst im postmodernen Sinne vertritt, sondern in der tragödientheoretischen Anwendung der Gesetze der Wahrscheinlichkeit immer referenziell bleibt. Trotz allem kann die These aufrechterhalten werden, dass der Gehalt von kreativer Freiheit im aristotelischen Mimesisbegriff alles andere als unbegründet ist.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Rolle der Frau in drei Geschichten von Mary E. Wilkins Freeman im Vergleich zur üblichen Ansicht der Frauenrolle im 19. Jahrhundert by David Völker
Cover of the book Zur Frage der Unabhängigkeit der Reichsbank von 1930 bis 1937 by David Völker
Cover of the book Die Identitätsentwicklung Jugendlicher im Religionsunterricht by David Völker
Cover of the book Trainingslehre 1. Praxisanalyse mit einer 20-jährigen Kandidatin by David Völker
Cover of the book Nietzsche als Vollender des Prinzips der Verleiblichung by David Völker
Cover of the book Internet-Enzyklopädien - Wissen und Wahrheit im Internet by David Völker
Cover of the book Sucht im Familiensystem - Wege aus der Co-Abhängigkeit by David Völker
Cover of the book Männliche Herrschaft - Die Dominanz des männlichen Geschlechts aus der Sicht Pierre Bourdieus und im Feld der Hochschule by David Völker
Cover of the book Zur Auswirkung der schwachen und starken aberranten thermischen Linse in Flüssigkeiten auf die Ausbreitung von Laserstrahlen by David Völker
Cover of the book Die Urnenfelder-Kultur in Österreich by David Völker
Cover of the book 'L´amour la Fantasia' von Assia Djebar - Kultur und Sprache im Maghreb by David Völker
Cover of the book Wirtschaftsreformen in der Sowjetunion und der Tschechoslowakei 1946-1969. Ein Vergleich. by David Völker
Cover of the book Teilnahme am Welthandel als entwicklungspolitische Strategie by David Völker
Cover of the book Strategische Handelspolitik im Vergleich: Importsubstitution vs. Exportorientierung am Beispiel der asiatischen Tigerstaaten und Lateinamerika by David Völker
Cover of the book Energiegewinnung und Umwelt. Probleme und Lösungsmöglichkeiten by David Völker
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy