Caspar David Friedrich und seine Stellung zu Schweden

Nonfiction, Art & Architecture, General Art, Art History
Cover of the book Caspar David Friedrich und seine Stellung zu Schweden by Melanie Dreisam, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Melanie Dreisam ISBN: 9783656914891
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 9, 2015
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Melanie Dreisam
ISBN: 9783656914891
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 9, 2015
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,3, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die gesamte Friedrich-Literatur durchzieht die Behauptung, dass der Maler Caspar David Friedrich (1774-1840) einen schwedischen Pass besäße und somit schwedischer Staatsbürger sei. Diese Idee könnte auf den ersten Blick auch stimmig sein. Dazu muss man jedoch erst einmal wissen, dass der Künstler in Greifswald geboren und aufgewachsen ist. Dieser Ort an der östlichen Ostseeküste gehörte bis 1815 zum schwedischen Reich und somit könnte angenommen werden, dass Friedrich als schwedischer Bürger geboren ist. Allerdings erklärt dazu Dr. Joachim Krüger, Historiker der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald: 'Die Einwohner in Schwedisch-Pommern haben, sofern sie nicht auch im Königreich Schweden direkt beheimatet waren, nie einen schwedischen Paß besessen. Schwedisch-Pommern blieb auch nach 1648 ein Territorium des Heiligen Römischen Reichs dt. Nation. Der schwedische König (in diesem Fall die Königin Christina) wurde als Reichsfürst eingesetzt (als Herzog von Pommern), er war als solcher Vasall des Kaisers. [...] Schwedisch-Pommern stand bis 1806 in einem Doppelstatus: als deutsches Herzogtum und gleichzeitig als schwedische Provinz. Aber die Untertanen waren keine Schweden, sie waren Einwohner eines Reichsfürstentums. Das, was sie mit Schweden verband, war der schwedische König.' Demnach ist Friedrich nie schwedischer Staatsbürger gewesen und hat auch keinen schwedischen Pass gehabt, nichtsdestotrotz gibt es immer noch Legenden darüber. Zurzeit als der Künstler geboren wird, ist Greifswald eine Stadt in Schwedisch-Pommern mit circa fünftausend Einwohnern. Er wächst in der so genannten 'Schwedenzeit' Deutschlands auf (1648-1815). Im Zuge des Westfälischen Frieden von 1648 fallen deutsche Territorien an Schweden. Zu diesen norddeutschen Territorien gehören die Gebiete Bremen-Verden mit Wildeshausen, Wismar mit der Insel Poel und Neukloster, sowie Schwedisch-Pommern mit Rügen. Der schwedische König ist damit Herzog von Pommern und wird von einem Generalgouverneur vertreten. Greifswald und Vorpommern werden jedoch nicht in den schwedischen Staatsverband eingegliedert und bleiben als Verwaltungseinheit weitgehend autonom. Im 18. Jahrhundert, zu Lebzeiten Friedrichs, führt Pommern, als letzte der übrig gebliebenen Ostseeprovinzen von Schweden, ein prävaliertes Dasein. Nur der Siebenjährige Krieg prägt kurzzeitig das Leben in der Provinz, allerdings verläuft er für Schweden ohne territoriale Verluste und somit kann der Adel ungestört seine Rechte geltend machen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,3, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die gesamte Friedrich-Literatur durchzieht die Behauptung, dass der Maler Caspar David Friedrich (1774-1840) einen schwedischen Pass besäße und somit schwedischer Staatsbürger sei. Diese Idee könnte auf den ersten Blick auch stimmig sein. Dazu muss man jedoch erst einmal wissen, dass der Künstler in Greifswald geboren und aufgewachsen ist. Dieser Ort an der östlichen Ostseeküste gehörte bis 1815 zum schwedischen Reich und somit könnte angenommen werden, dass Friedrich als schwedischer Bürger geboren ist. Allerdings erklärt dazu Dr. Joachim Krüger, Historiker der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald: 'Die Einwohner in Schwedisch-Pommern haben, sofern sie nicht auch im Königreich Schweden direkt beheimatet waren, nie einen schwedischen Paß besessen. Schwedisch-Pommern blieb auch nach 1648 ein Territorium des Heiligen Römischen Reichs dt. Nation. Der schwedische König (in diesem Fall die Königin Christina) wurde als Reichsfürst eingesetzt (als Herzog von Pommern), er war als solcher Vasall des Kaisers. [...] Schwedisch-Pommern stand bis 1806 in einem Doppelstatus: als deutsches Herzogtum und gleichzeitig als schwedische Provinz. Aber die Untertanen waren keine Schweden, sie waren Einwohner eines Reichsfürstentums. Das, was sie mit Schweden verband, war der schwedische König.' Demnach ist Friedrich nie schwedischer Staatsbürger gewesen und hat auch keinen schwedischen Pass gehabt, nichtsdestotrotz gibt es immer noch Legenden darüber. Zurzeit als der Künstler geboren wird, ist Greifswald eine Stadt in Schwedisch-Pommern mit circa fünftausend Einwohnern. Er wächst in der so genannten 'Schwedenzeit' Deutschlands auf (1648-1815). Im Zuge des Westfälischen Frieden von 1648 fallen deutsche Territorien an Schweden. Zu diesen norddeutschen Territorien gehören die Gebiete Bremen-Verden mit Wildeshausen, Wismar mit der Insel Poel und Neukloster, sowie Schwedisch-Pommern mit Rügen. Der schwedische König ist damit Herzog von Pommern und wird von einem Generalgouverneur vertreten. Greifswald und Vorpommern werden jedoch nicht in den schwedischen Staatsverband eingegliedert und bleiben als Verwaltungseinheit weitgehend autonom. Im 18. Jahrhundert, zu Lebzeiten Friedrichs, führt Pommern, als letzte der übrig gebliebenen Ostseeprovinzen von Schweden, ein prävaliertes Dasein. Nur der Siebenjährige Krieg prägt kurzzeitig das Leben in der Provinz, allerdings verläuft er für Schweden ohne territoriale Verluste und somit kann der Adel ungestört seine Rechte geltend machen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Labelling als Instrument des Social Supply Chain Management by Melanie Dreisam
Cover of the book Die Malerei von Ingres zwischen Tradition und Transformation by Melanie Dreisam
Cover of the book Raum und soziale Ungleichheit by Melanie Dreisam
Cover of the book Die Methode des Sokrates in Platons Dialog 'Gorgias' by Melanie Dreisam
Cover of the book Kommunale Familienpolitik - Familienzentren by Melanie Dreisam
Cover of the book Sexuelle Gewalt in der Pflege by Melanie Dreisam
Cover of the book Niederdeutsch und Friesisch by Melanie Dreisam
Cover of the book Tilly und Wallenstein - ein Vergleich zweier Heerführer by Melanie Dreisam
Cover of the book Besteht ein Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Lernmotivation von Schülern? by Melanie Dreisam
Cover of the book Ernst Theodor Amadeus Hoffmann 'Der goldene Topf'. Eine Betrachtung des Werks anhand selbst entwickelter Thesen by Melanie Dreisam
Cover of the book Umweltverhalten und Umweltbewusstsein im Wandel - Zur Aktualität eines Dilemmas by Melanie Dreisam
Cover of the book Soziale Bildungsungleichheit im deutschen Bildungssystem by Melanie Dreisam
Cover of the book Historische und gegenwartsbezogene Perspektiven der Pressegeschichte by Melanie Dreisam
Cover of the book Characteristics of the Investment Market for Sustainable Property Investments by Melanie Dreisam
Cover of the book Sokratische Gesprächsführung - Geschichtliche Hintergründe und moderne Anwendungsfelder by Melanie Dreisam
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy