Das neuzeitliche Fortschrittsdenken

ein Säkularisat der christlich-biblischen Eschatologie oder etwas genuin Weltliches?

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Das neuzeitliche Fortschrittsdenken by Sofie Sonnenstatter, GRIN Verlag
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Author: Sofie Sonnenstatter ISBN: 9783638066945
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 20, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Sofie Sonnenstatter
ISBN: 9783638066945
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 20, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 2,3, Universität Augsburg (Lehrstuhl für Europäische Kulturgeschichte), Veranstaltung: Proseminar: Zeitkonzepte im 18. Jahrhundert, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Fortschritt ist in unserem Sprachgebrauch ein gängiger Begriff, allerdings ist er erst im 18. Jahrhundert entstanden. Obwohl sowohl die Meinung vertreten wird, dass es schon immer ein gewisses Bewusstsein über Fortschritt gab, als auch die, dass die Vorstellung erst in der Neuzeit entstanden ist, ist man sich dennoch einig, dass man sich erst in der Neuzeit, vor allem im 18. Jahrhundert, intensiv mit der Kategorie Fortschritt auseinandergesetzt hat, ihn empirisch zu beweisen versucht und gewisse Erwartungen an ihn geknüpft hat. Wo allerdings Dissens besteht, ist die Frage nach der Entstehung des Fortschrittsdenkens. Während einige Historiker und Theologen der Ansicht sind, dass es sich aus der christlichen Erwartung auf ein künftiges Heil entwickelt habe, gibt es auch Vertreter der These, dass das Fortschrittsdenken ausschließlich aufgrund technischer und wissenschaftlicher Neuerungen aufgekommen und daher unabhängig vom christlichen Glauben entstanden ist. Des Theologen Karl Löwiths Werk Weltgeschichte und Heilsgeschehen, in dem die These vertreten wird, das Fortschrittsdenken sei ein Säkularisat der Eschatologie, entfachte in den 1960er Jahren eine Kontroverse zwischen ihm und Hans Blumenberg. Auch von Jürgen Mittelstrass wurde der theologische Ansatz heftig kritisiert, und die These, das Fortschrittsdenken sei etwas genuin weltliches, verteidigt. Der erst im letzten Jahr verstorbene Historiker und Schüler Löwiths, Reinhart Koselleck, versucht, dessen Gedanken weiterzuführen und den christlichen Ursprung des Fortschrittsdenkens darzulegen. Die Auswahl der Quellen wurde auf diese Autoren beschränkt, da sie die wichtigsten Aussagen zu diesem Diskurs beigetragen haben. Im Folgenden soll zunächst der Begriff Fortschritt erläutert und die Entwicklung des Fortschrittsdenkens skizziert werden, um dann die bereits genannten widerstreitenden Thesen gegenüberzustellen. Fortschritt ist eine entscheidende Kategorie unserer modernen Welt, die weitgehend unser Geschichtsbild und somit unser Weltbild bestimmt. Daher ist es von wissenschaftlichem Interesse, die Entstehung der Fortschrittsidee so differenziert wie möglich darzustellen.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 2,3, Universität Augsburg (Lehrstuhl für Europäische Kulturgeschichte), Veranstaltung: Proseminar: Zeitkonzepte im 18. Jahrhundert, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Fortschritt ist in unserem Sprachgebrauch ein gängiger Begriff, allerdings ist er erst im 18. Jahrhundert entstanden. Obwohl sowohl die Meinung vertreten wird, dass es schon immer ein gewisses Bewusstsein über Fortschritt gab, als auch die, dass die Vorstellung erst in der Neuzeit entstanden ist, ist man sich dennoch einig, dass man sich erst in der Neuzeit, vor allem im 18. Jahrhundert, intensiv mit der Kategorie Fortschritt auseinandergesetzt hat, ihn empirisch zu beweisen versucht und gewisse Erwartungen an ihn geknüpft hat. Wo allerdings Dissens besteht, ist die Frage nach der Entstehung des Fortschrittsdenkens. Während einige Historiker und Theologen der Ansicht sind, dass es sich aus der christlichen Erwartung auf ein künftiges Heil entwickelt habe, gibt es auch Vertreter der These, dass das Fortschrittsdenken ausschließlich aufgrund technischer und wissenschaftlicher Neuerungen aufgekommen und daher unabhängig vom christlichen Glauben entstanden ist. Des Theologen Karl Löwiths Werk Weltgeschichte und Heilsgeschehen, in dem die These vertreten wird, das Fortschrittsdenken sei ein Säkularisat der Eschatologie, entfachte in den 1960er Jahren eine Kontroverse zwischen ihm und Hans Blumenberg. Auch von Jürgen Mittelstrass wurde der theologische Ansatz heftig kritisiert, und die These, das Fortschrittsdenken sei etwas genuin weltliches, verteidigt. Der erst im letzten Jahr verstorbene Historiker und Schüler Löwiths, Reinhart Koselleck, versucht, dessen Gedanken weiterzuführen und den christlichen Ursprung des Fortschrittsdenkens darzulegen. Die Auswahl der Quellen wurde auf diese Autoren beschränkt, da sie die wichtigsten Aussagen zu diesem Diskurs beigetragen haben. Im Folgenden soll zunächst der Begriff Fortschritt erläutert und die Entwicklung des Fortschrittsdenkens skizziert werden, um dann die bereits genannten widerstreitenden Thesen gegenüberzustellen. Fortschritt ist eine entscheidende Kategorie unserer modernen Welt, die weitgehend unser Geschichtsbild und somit unser Weltbild bestimmt. Daher ist es von wissenschaftlichem Interesse, die Entstehung der Fortschrittsidee so differenziert wie möglich darzustellen.

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