Das Theater und das Politische

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy
Cover of the book Das Theater und das Politische by Matthias Zimmermann, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Matthias Zimmermann ISBN: 9783638446587
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 9, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Matthias Zimmermann
ISBN: 9783638446587
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 9, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,7, Universität Potsdam (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Kultur & Kritik, 29 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Dennoch sei gesagt: wenn die unterhaltende und nachahmende Dichtkunst nachweisen könnte, dass sie in einem wohlgeordneten Staat unentbehrlich sei, dann würden wir sie gerne aufnehmen, da wir offen unser Entzücken über sie gestehen.'3 Dieses abschließend über die Dichtung und ihre verwandten kulturellen Bereiche gesprochene Urteil Platons begründet eine bisher unbeendete Debatte der Kulturkritik, die trotz ihrer inzwischen mindestens 2300-jährigen Geschichte ungebrochen anhält; mehr noch: selten war sie brisanter als gegenwärtig. Das scheint vor allem daran zu liegen, dass, auch wenn Platon sich bemüht hat, nur ganz eingeschränkte Bereiche der Kultur im Feld der politischen Theorie zuzulassen, Kultur in zunehmendem Maße politisiert und damit umkämpft wird. Dennoch hatte das Theater bereits vor Platon eine zentrale Stellung im politischen Selbstverständnis der griechischen Gesellschaft, allen voran in der athenischen Demokratie. Diese wird kurz im ersten Teil skizziert. Platons dreigestaltiger Einwand gegen die Dichtung - der als wichtiger Referenzpunkt für alle nachfolgende Kulturkritik gilt - soll dagegen im zweiten Teil rekonstruiert werden. Die Figur der Authentizität - welche stets jenseits des falschen Scheins verortet wird - zieht sich durch alle (mehr oder weniger direkt) an Platon anknüpfenden kulturkritischen Texte. Sie halten an einem authentischen Strukturprinzip menschlicher Gesellschaft fest und grenzen es gegen Tendenzen ab, die vor allem im 20. Jahrhundert unter dem Begriff der Theatralisierung oder Ästhetisierung der Gesellschaft zusammengefasst werden können. Und wo ist das Theater? Theater, das bereits mit Platon zum Platzhalter des Inauthentischen, des Scheinhaften und Unwahrhaften wird, das sich auf der Kehrseite der Wahrheitsmünze befindet. Das Theater selbst versuchte sich zu (re)politisieren, sprich: sich einen Platz in der Gesellschaft zu sichern; seine Gegner hingegen auf und hinter seinem Rücken das Idealbild einer authentischen Repräsentation der Versöhnung von Individuum und Staat zu entwerfen. Der Verlauf dieser Diskussion wird kurz an einigen Schnittstellen im dritten Teil angerissen werden. Unter dem Einfluss neuer Medien ist Theater zu einem weiteren Stellungswechsel gezwungen, der ihm jedoch möglicherweise ungeahnte, wenn auch nicht (ganz) neue Pfade gleichermaßen aufzwingt wie eröffnet. Dies soll abschließend in Ergänzung zu den kulturkritischen Einwänden betrachtet werden.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,7, Universität Potsdam (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Kultur & Kritik, 29 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Dennoch sei gesagt: wenn die unterhaltende und nachahmende Dichtkunst nachweisen könnte, dass sie in einem wohlgeordneten Staat unentbehrlich sei, dann würden wir sie gerne aufnehmen, da wir offen unser Entzücken über sie gestehen.'3 Dieses abschließend über die Dichtung und ihre verwandten kulturellen Bereiche gesprochene Urteil Platons begründet eine bisher unbeendete Debatte der Kulturkritik, die trotz ihrer inzwischen mindestens 2300-jährigen Geschichte ungebrochen anhält; mehr noch: selten war sie brisanter als gegenwärtig. Das scheint vor allem daran zu liegen, dass, auch wenn Platon sich bemüht hat, nur ganz eingeschränkte Bereiche der Kultur im Feld der politischen Theorie zuzulassen, Kultur in zunehmendem Maße politisiert und damit umkämpft wird. Dennoch hatte das Theater bereits vor Platon eine zentrale Stellung im politischen Selbstverständnis der griechischen Gesellschaft, allen voran in der athenischen Demokratie. Diese wird kurz im ersten Teil skizziert. Platons dreigestaltiger Einwand gegen die Dichtung - der als wichtiger Referenzpunkt für alle nachfolgende Kulturkritik gilt - soll dagegen im zweiten Teil rekonstruiert werden. Die Figur der Authentizität - welche stets jenseits des falschen Scheins verortet wird - zieht sich durch alle (mehr oder weniger direkt) an Platon anknüpfenden kulturkritischen Texte. Sie halten an einem authentischen Strukturprinzip menschlicher Gesellschaft fest und grenzen es gegen Tendenzen ab, die vor allem im 20. Jahrhundert unter dem Begriff der Theatralisierung oder Ästhetisierung der Gesellschaft zusammengefasst werden können. Und wo ist das Theater? Theater, das bereits mit Platon zum Platzhalter des Inauthentischen, des Scheinhaften und Unwahrhaften wird, das sich auf der Kehrseite der Wahrheitsmünze befindet. Das Theater selbst versuchte sich zu (re)politisieren, sprich: sich einen Platz in der Gesellschaft zu sichern; seine Gegner hingegen auf und hinter seinem Rücken das Idealbild einer authentischen Repräsentation der Versöhnung von Individuum und Staat zu entwerfen. Der Verlauf dieser Diskussion wird kurz an einigen Schnittstellen im dritten Teil angerissen werden. Unter dem Einfluss neuer Medien ist Theater zu einem weiteren Stellungswechsel gezwungen, der ihm jedoch möglicherweise ungeahnte, wenn auch nicht (ganz) neue Pfade gleichermaßen aufzwingt wie eröffnet. Dies soll abschließend in Ergänzung zu den kulturkritischen Einwänden betrachtet werden.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Metaanalyse der Biofeedbacktherapie bei den gastrointestinalen Störungen Obstipation und Reizdarmsyndrom by Matthias Zimmermann
Cover of the book Energiepolitik in Mehrebenensystemen. Eine Betrachtung von Zielsetzungen und Ebenenverflechtungen by Matthias Zimmermann
Cover of the book Lesesozialisation. Fallbeispiel: Zum Verhältnis von Privatlektüre und Schullektüre by Matthias Zimmermann
Cover of the book Soziale Probleme und Soziale Arbeit unter besonderer Berücksichtigung des ausgewählten sozialen Problems der Alkoholabhängigkeit by Matthias Zimmermann
Cover of the book Stärken und Schwächen der Lernfeldkonzeption im Vergleich zur Fächersystematik by Matthias Zimmermann
Cover of the book Mobile Network Evolution in Austria beyond 2015 by Matthias Zimmermann
Cover of the book John Rawls Theorie der Gerechtigkeit und das Nichtraucherschutzgesetz am Beispiel von Hessen by Matthias Zimmermann
Cover of the book Stadien und Faktoren der Lesesozialisation by Matthias Zimmermann
Cover of the book eLearning-Systeme by Matthias Zimmermann
Cover of the book Altersdiskriminierung. Die Auswirkungen der europarechtlichen Vorgaben auf das deutsche Rechtssystem by Matthias Zimmermann
Cover of the book Acquisition of Quantification. Errors in Child Language by Matthias Zimmermann
Cover of the book Optimale Währungsräume by Matthias Zimmermann
Cover of the book Das neue Kaufhaus Tyrol aus ökonomischer Sicht by Matthias Zimmermann
Cover of the book Vergleich der deutschen und der türkischen Sprache mit anschließender Fehleranalyse eines Schülertextes by Matthias Zimmermann
Cover of the book Bürgerlichkeit und psychische Störungen by Matthias Zimmermann
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy