Der Herrschaftsantritt Alexanders III.

Nonfiction, History, Ancient History
Cover of the book Der Herrschaftsantritt Alexanders III. by Konrad Gähler, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Konrad Gähler ISBN: 9783640191017
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 17, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Konrad Gähler
ISBN: 9783640191017
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 17, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Insitut für Alte Geschichte), 19 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Vor allem in politischen Systemen, die keine formalen Festlegungen des Herrschaftswechsels kennen, erscheint die nähere Betrachtung eines solchen Wechsels interessant. Denn es ist anzunehmen, dass auch dann bestimmte Handlungsmuster und Instanzen mitwirken, wenn nicht nach festgeschriebenen Regelungen verfahren wird. Was nun die Position Alexanders des Großen im makedonischen Königreich vor und während seiner Herrschaftsübernahme angeht, so war die 'chronische Unsicherheit' eine Konstante, die in nicht zu unterschätzendem Maße sein Handeln bestimmte. Die ungesicherten Thronfolgeverhältnisse begünstigten auch die Aktionsmöglichkeiten der makedonischen Adligen, die dadurch in die Thronfolge eingreifen konnten und eigene Prätendenten in die Diskussion einbringen konnten. Die historische Alexanderüberlieferung zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie aus einem rückwärtsgewandten Blickwinkel berichtet. Der Versuch, die Geschichte Alexanders vom Herrschaftsbeginn bis zum militärischen Triumph über Persien und Indien im Nachhinein als eine logische Abfolge darzustellen, führte dazu, dass die Überlieferung einer Glättung unterlag, die das Bild Alexanders heute nicht unbedingt deutlicher macht. In der Forschung des 19. und 20. Jahrhunderts wurde diese Glättung oftmals ohne kritische Hinterfragung übernommen; Alexander als gottgesandter Schöpfer der griechischen Einheit oder skrupelloser Tyrann dargestellt. Analog dazu sah man die Ereignisse im Zuge der Machtergreifung entweder als Preis einer geschichtlich notwendigen Heldenlaufbahn oder als Wahnsinnstat eines blutrünstigen Egomanen, der für seinen Erfolg immer wieder über Leichen gehen würde. In beiden Fällen ging die Forschung von einem idealtypischen Herrscher aus - nur eben unter verschiedenen Vorzeichen. Dass die Ergebnisse einer solchen Forschung oftmals einer kritischen Überprüfung nur bedingt standhalten, liegt nahe, da äußere Einflüsse, persönlicher Wille oder Phasen der Unsicherheit in Alexanders Herrscherlaufbahn zugunsten einer idealtypischen Entwicklungslinie vernachlässigt wurden. Im Gegensatz dazu hat sich die Forschung der letzten Jahre zunehmend einer Parteinahme enthalten und sich verstärkt den rekonstruierbaren Wirkungs- und Handlungszusammenhängen in Alexanders Herrschaft gewidmet.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Insitut für Alte Geschichte), 19 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Vor allem in politischen Systemen, die keine formalen Festlegungen des Herrschaftswechsels kennen, erscheint die nähere Betrachtung eines solchen Wechsels interessant. Denn es ist anzunehmen, dass auch dann bestimmte Handlungsmuster und Instanzen mitwirken, wenn nicht nach festgeschriebenen Regelungen verfahren wird. Was nun die Position Alexanders des Großen im makedonischen Königreich vor und während seiner Herrschaftsübernahme angeht, so war die 'chronische Unsicherheit' eine Konstante, die in nicht zu unterschätzendem Maße sein Handeln bestimmte. Die ungesicherten Thronfolgeverhältnisse begünstigten auch die Aktionsmöglichkeiten der makedonischen Adligen, die dadurch in die Thronfolge eingreifen konnten und eigene Prätendenten in die Diskussion einbringen konnten. Die historische Alexanderüberlieferung zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie aus einem rückwärtsgewandten Blickwinkel berichtet. Der Versuch, die Geschichte Alexanders vom Herrschaftsbeginn bis zum militärischen Triumph über Persien und Indien im Nachhinein als eine logische Abfolge darzustellen, führte dazu, dass die Überlieferung einer Glättung unterlag, die das Bild Alexanders heute nicht unbedingt deutlicher macht. In der Forschung des 19. und 20. Jahrhunderts wurde diese Glättung oftmals ohne kritische Hinterfragung übernommen; Alexander als gottgesandter Schöpfer der griechischen Einheit oder skrupelloser Tyrann dargestellt. Analog dazu sah man die Ereignisse im Zuge der Machtergreifung entweder als Preis einer geschichtlich notwendigen Heldenlaufbahn oder als Wahnsinnstat eines blutrünstigen Egomanen, der für seinen Erfolg immer wieder über Leichen gehen würde. In beiden Fällen ging die Forschung von einem idealtypischen Herrscher aus - nur eben unter verschiedenen Vorzeichen. Dass die Ergebnisse einer solchen Forschung oftmals einer kritischen Überprüfung nur bedingt standhalten, liegt nahe, da äußere Einflüsse, persönlicher Wille oder Phasen der Unsicherheit in Alexanders Herrscherlaufbahn zugunsten einer idealtypischen Entwicklungslinie vernachlässigt wurden. Im Gegensatz dazu hat sich die Forschung der letzten Jahre zunehmend einer Parteinahme enthalten und sich verstärkt den rekonstruierbaren Wirkungs- und Handlungszusammenhängen in Alexanders Herrschaft gewidmet.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Herrschaftslegitimation Diokletians im Konflikt mit der christlichen Religion by Konrad Gähler
Cover of the book 'Höre Israel' by Konrad Gähler
Cover of the book Das Konzept der konduktiven Förderung nach András Petö by Konrad Gähler
Cover of the book Sollten die Entwicklungsländer im GATT (WTO) eine Sonderbehandlung erfahren? by Konrad Gähler
Cover of the book Kulturologie am Beispiel Russlands by Konrad Gähler
Cover of the book Kapitalbedarfs-, Umsatz- und Rentabilitätsplanung by Konrad Gähler
Cover of the book Die Ptolemäer-Königinnen Arsinoe II. und Berenike II. by Konrad Gähler
Cover of the book Irish English by Konrad Gähler
Cover of the book Historischer Rückblick der erlebnispädagogischen Arbeit mit delinquenten Jugendlichen und ihre heutige Ausprägung im Jugendstrafvollzug by Konrad Gähler
Cover of the book Kommunikation in neuen Kontexten - Der Computerrahmen als Voraussetzung computervermittelter Kommunikation by Konrad Gähler
Cover of the book Freiheit und Unfreiheit in Luthers Theologie by Konrad Gähler
Cover of the book Konzeption eines Bildungscontrolling-Modells für Produktionsunternehmen by Konrad Gähler
Cover of the book El jazz y la ficción-Zur Erzählstrategie in Antonio Munoz Molinas Roman El invierno en Lisboa by Konrad Gähler
Cover of the book Studien zur Metaphorisierung von Liebe und Aggression im Englischen, Deutschen und einigen anderen Sprachen by Konrad Gähler
Cover of the book Bilanzielle Behandlung langfristiger Vermögenswerte nach IFRS 5 by Konrad Gähler
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy