Author: | N. H. | ISBN: | 9783668241473 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | June 14, 2016 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | N. H. |
ISBN: | 9783668241473 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | June 14, 2016 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 2,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Unterrichtsziel: Die SuS bilden sich ein eigenes Urteil, indem sie den kontroversen Standpunkt zur Gleichstellung der Frau bezüglich der Menschenrechte kennenlernen. Anschließend dient ein Rollenspiel der Multiperspektivierung und bildet damit die Grundlage zur Beurteilung der weiblichen Emanzipation im Hinblick auf die Menschen- und Bürgerrechte im Kontext der Französischen Revolution aus zeitgenössischer Sicht. Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte ist noch keine dreihundert Jahre alt. Zu den wichtigsten Bausteinen zählten Meinungs- und Pressefreiheit und Gleichheit. Neben den Männern haben sich auch die Frauen von Anfang an als 'Menschen' im Sinne der Menschenrechtserklärung verstanden. Jedoch musste Olympe de Gouges bereits 1790 feststellen, dass die 'Bürgerrechte' die Bürgerinnen ausschlossen, denn Frauenrechte waren noch nicht inbegriffen. Die Menschen- und Bürgerrechte galten nur für Männer, bis 1794 auch nur für weiße Männer. Mulatten, die indigene Bevölkerung in den Kolonien und Schwarze waren bis ebenso von den Menschen- und Bürgerrechten ausgeschlossen. Die Benachteiligung des weiblichen Geschlechts verdeutlicht sich darin, dass Frauen nicht in die Menschenrechtserklärung 1789 integriert und in der zwei Jahre später verabschiedete Verfassung lediglich als sogenannte Passivbürger, ohne politische Gestaltungsrechte, deklariert wurden. Mit der Gegenüberstellung der Menschen- und Bürgerrechte und der Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin erhob de Gouges darin den Vorwurf, dass der 'bürgerlich-revolutionäre Mann [...] weiterhin 'despotisch über ein Geschlecht befehlen' [wolle]. Obwohl die Tür zur weiblichen Emanzipation im Zuge der revolutionären Neuordnung anfangs weit offen zu stehen schien, wurde die Hoffnung auf Gleichberechtigung im Verlaufe der Revolution nicht erfüllt. So gehörten gleiche/gerechte Menschenrechte und Demokratie im modernen Sinne in der Französischen Revolution noch nicht zum Diskurs der Zeit. In den meisten okzidentalen Staaten wurde das Frauenwahlrecht erst im Laufe des 20. Jahrhunderts eingeführt.
Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 2,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Unterrichtsziel: Die SuS bilden sich ein eigenes Urteil, indem sie den kontroversen Standpunkt zur Gleichstellung der Frau bezüglich der Menschenrechte kennenlernen. Anschließend dient ein Rollenspiel der Multiperspektivierung und bildet damit die Grundlage zur Beurteilung der weiblichen Emanzipation im Hinblick auf die Menschen- und Bürgerrechte im Kontext der Französischen Revolution aus zeitgenössischer Sicht. Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte ist noch keine dreihundert Jahre alt. Zu den wichtigsten Bausteinen zählten Meinungs- und Pressefreiheit und Gleichheit. Neben den Männern haben sich auch die Frauen von Anfang an als 'Menschen' im Sinne der Menschenrechtserklärung verstanden. Jedoch musste Olympe de Gouges bereits 1790 feststellen, dass die 'Bürgerrechte' die Bürgerinnen ausschlossen, denn Frauenrechte waren noch nicht inbegriffen. Die Menschen- und Bürgerrechte galten nur für Männer, bis 1794 auch nur für weiße Männer. Mulatten, die indigene Bevölkerung in den Kolonien und Schwarze waren bis ebenso von den Menschen- und Bürgerrechten ausgeschlossen. Die Benachteiligung des weiblichen Geschlechts verdeutlicht sich darin, dass Frauen nicht in die Menschenrechtserklärung 1789 integriert und in der zwei Jahre später verabschiedete Verfassung lediglich als sogenannte Passivbürger, ohne politische Gestaltungsrechte, deklariert wurden. Mit der Gegenüberstellung der Menschen- und Bürgerrechte und der Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin erhob de Gouges darin den Vorwurf, dass der 'bürgerlich-revolutionäre Mann [...] weiterhin 'despotisch über ein Geschlecht befehlen' [wolle]. Obwohl die Tür zur weiblichen Emanzipation im Zuge der revolutionären Neuordnung anfangs weit offen zu stehen schien, wurde die Hoffnung auf Gleichberechtigung im Verlaufe der Revolution nicht erfüllt. So gehörten gleiche/gerechte Menschenrechte und Demokratie im modernen Sinne in der Französischen Revolution noch nicht zum Diskurs der Zeit. In den meisten okzidentalen Staaten wurde das Frauenwahlrecht erst im Laufe des 20. Jahrhunderts eingeführt.