Die geistige Haltung im Kaiserreich. Ideologische Grundlagenbildung für den ersten Weltkrieg

Nonfiction, History, Germany
Cover of the book Die geistige Haltung im Kaiserreich. Ideologische Grundlagenbildung für den ersten Weltkrieg by Daniel Fischer, GRIN Verlag
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Author: Daniel Fischer ISBN: 9783656959670
Publisher: GRIN Verlag Publication: May 12, 2015
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Daniel Fischer
ISBN: 9783656959670
Publisher: GRIN Verlag
Publication: May 12, 2015
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Arbeit wird der Blick auf die geistige Haltung im Kaiserreich, gekennzeichnet durch verschiedene ideologische Strömungen, gerichtet werden. Vorurteile und Feindbilder prägten die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg immens - nicht nur in Deutschland. Der 'Kampf ums Dasein' war in erster Linie auch ein Kampf in den Köpfen und, im wahrsten Sinne des Wortes dann im Krieg, um die Köpfe der Menschen, die sich schließlich zu diesem verheerenden ideologisierten Krieg mobilisieren ließen. 'Vorurteile sind negative oder ablehnende Einstellungen einem Menschen oder einer Menschengruppe gegenüber, wobei dieser Gruppe infolge stereotyper Vorstellungen bestimmte Eigenschaften von vornherein zugeschrieben werden, die sich aufgrund von Starrheit und gefühlsmäßiger Ladung, selbst bei widersprechender Erfahrung, schwer korrigieren lassen.' Vorurteile waren keine Erfindung der damaligen Zeit. Sie bestanden vorher und wir finden sie auch in unserer Gegenwart: Vorurteile gegenüber Ausländern, Zigeunern, Homosexuellen, sozial schwachen Menschen oder gar gegenüber Menschen mit Behinderungen. Ebenso Vorurteile gegenüber anderen Religionen und Glaubensrichtungen sind keine Seltenheit. Vorurteile erfüllen nach Bergmann vier grundlegende Funktionen : (1)Sie führen zu Orientierung und geben Verhaltenssicherheit. (2) Damit dienen sie der Gruppenbildung und sind durch Ein- und Ausgrenzungen 'identitätsstiftend'. (3) Damit einher geht die Sicherung des Machtgefälles zwischen Mehr- und Minderheiten, was zum Ziel der Legitimation von Herrschaftsausübung führt. (4) In gesteigerter Form stabilisieren Vorurteile Herrschaft durch Bereitstellung von 'Sündenböcken' und Mythenbildung. Diese Phänomene werden am Deutschen Kaiserreich deutlich, letztlich sind sie auch durch die missglückte Außenpolitik unter Wilhelm II. verstärkt worden. Vorurteile wurden gleichsam zur Hypnose der Menschen durch die Machthaber forciert, an die sie mit Sicherheit auch selbst glaubten. Für die Zeit um 1900 wird jedoch der Begriff des Feindbildes in der im Deutschen Reich empfundenen Einkreisung durch die anderen Großmächte greifbarer, denn 'Feindbilder setzen sich aus negativen nationalen Stereotypen zusammen: in ihnen ist >eine Reihe negativer Vorurteile gebündelt, die gleichsam einem Zwang zur Vereinheitlichung gehorchen und eine differenzierte Beurteilung dessen, der mit dem Etikett >>Feind<< versehen wird, unmöglich machen< (nach Lißmann, 1975).'

Daniel Fischer, Studienrat, geb.1979 in Meißen/Sachsen; 1999 Abitur Wirtschaftsgymnasium Coswig; Wehrdienst; von 2000 - 2008 Studium für das Höhere Lehramt an Gymnasien Geschichte, Gemeinschaftskunde, Rechtserziehung und Wirtschaft an der Technischen Universität Dresden; Erstes Staatsexamen: 2008; Zweites Staatsexamen: 2010; seit 2010 im Schuldienst des Landes Baden-Württemberg.

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Akademische Arbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Arbeit wird der Blick auf die geistige Haltung im Kaiserreich, gekennzeichnet durch verschiedene ideologische Strömungen, gerichtet werden. Vorurteile und Feindbilder prägten die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg immens - nicht nur in Deutschland. Der 'Kampf ums Dasein' war in erster Linie auch ein Kampf in den Köpfen und, im wahrsten Sinne des Wortes dann im Krieg, um die Köpfe der Menschen, die sich schließlich zu diesem verheerenden ideologisierten Krieg mobilisieren ließen. 'Vorurteile sind negative oder ablehnende Einstellungen einem Menschen oder einer Menschengruppe gegenüber, wobei dieser Gruppe infolge stereotyper Vorstellungen bestimmte Eigenschaften von vornherein zugeschrieben werden, die sich aufgrund von Starrheit und gefühlsmäßiger Ladung, selbst bei widersprechender Erfahrung, schwer korrigieren lassen.' Vorurteile waren keine Erfindung der damaligen Zeit. Sie bestanden vorher und wir finden sie auch in unserer Gegenwart: Vorurteile gegenüber Ausländern, Zigeunern, Homosexuellen, sozial schwachen Menschen oder gar gegenüber Menschen mit Behinderungen. Ebenso Vorurteile gegenüber anderen Religionen und Glaubensrichtungen sind keine Seltenheit. Vorurteile erfüllen nach Bergmann vier grundlegende Funktionen : (1)Sie führen zu Orientierung und geben Verhaltenssicherheit. (2) Damit dienen sie der Gruppenbildung und sind durch Ein- und Ausgrenzungen 'identitätsstiftend'. (3) Damit einher geht die Sicherung des Machtgefälles zwischen Mehr- und Minderheiten, was zum Ziel der Legitimation von Herrschaftsausübung führt. (4) In gesteigerter Form stabilisieren Vorurteile Herrschaft durch Bereitstellung von 'Sündenböcken' und Mythenbildung. Diese Phänomene werden am Deutschen Kaiserreich deutlich, letztlich sind sie auch durch die missglückte Außenpolitik unter Wilhelm II. verstärkt worden. Vorurteile wurden gleichsam zur Hypnose der Menschen durch die Machthaber forciert, an die sie mit Sicherheit auch selbst glaubten. Für die Zeit um 1900 wird jedoch der Begriff des Feindbildes in der im Deutschen Reich empfundenen Einkreisung durch die anderen Großmächte greifbarer, denn 'Feindbilder setzen sich aus negativen nationalen Stereotypen zusammen: in ihnen ist >eine Reihe negativer Vorurteile gebündelt, die gleichsam einem Zwang zur Vereinheitlichung gehorchen und eine differenzierte Beurteilung dessen, der mit dem Etikett >>Feind<< versehen wird, unmöglich machen< (nach Lißmann, 1975).'

Daniel Fischer, Studienrat, geb.1979 in Meißen/Sachsen; 1999 Abitur Wirtschaftsgymnasium Coswig; Wehrdienst; von 2000 - 2008 Studium für das Höhere Lehramt an Gymnasien Geschichte, Gemeinschaftskunde, Rechtserziehung und Wirtschaft an der Technischen Universität Dresden; Erstes Staatsexamen: 2008; Zweites Staatsexamen: 2010; seit 2010 im Schuldienst des Landes Baden-Württemberg.

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