Die Reichskleinodien

Bedeutung, Symbolik und Gebrauch der Herrschaftszeichen des Alten Reiches

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Die Reichskleinodien by Christian Lannert, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Christian Lannert ISBN: 9783638069540
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 25, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Christian Lannert
ISBN: 9783638069540
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 25, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1-, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Historisches Seminar), Veranstaltung: HS Mittelalterliche Krönungsorte und Nekropolen im europäischen Vergleich, 65 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: (...) Innerhalb einer solchen Gesellschaftsordnung kam der Person des Herrschers eine heilsgeschichtlich relevante, göttlich legitimierte Qualität zu. In besonderem Maße galt dies für das Heilige Römische Reich. Über Karl den Großen (800-814) führte es sich auf das Imperium Romanum zurück und glaubte sich bereits im Licht des kommenden Reiches Christi. Seine Herrscher verstanden sich als Schutzherren der Kirche und der ganzen Christenheit. Daher wurde der Deutsche König und Römische Kaiser in besondere Gewänder gehüllt, er trug als heilig angesehene Waffen in der Hand und eine Krone auf dem Haupt, die seine Erhabenheit über alle anderen Menschen deutlich machte. Auf dem Höhepunkt ihrer Bedeutung erschienen die Reichskleinodien als 'Unterpfand und Siegel' der Herrschaft, denn das Römisch-Deutsche Reich war keine erbliche Monarchie. Seine Herrscher wurden gewählt und erwiesen ihre Rechtmäßigkeit daher nicht durch Erbrecht, sondern durch den Besitz der überlieferten und anerkannten Insignien. Die Reichskleinodien hatten jedoch nicht von Anfang an diese Bedeutung, vielmehr durchliefen sie eine lange Entwicklung, in der sie von prinzipiell austauschbaren Herrschaftszeichen zu unverwechselbaren Symbolen des Reiches wurden. Der Diskurs, der im Folgenden geführt werden soll, will Licht in diese Vorgänge bringen. Es soll untersucht werden, welche Rolle die Reichskleinodien im Bereich des zeremoniellen Handels und im politischen Denken ihrer Zeit spielten. Anschließend werden die eingangs bereits erwähnten Insignien beschrieben und ihre Symbolik erläutert. Ebenso wird auf Zusammensetzung und Genese der Objektgruppe eingegangen werden. Ein besonders Augenmerk soll hierbei der Heiligen Lanze zukommen, die aus verschiedenen Gründen eine herausragende Sonderstellung unter den deutschen Reichskleinodien besitzt und sich in besonderer Weise eignet, exemplarisch den Charakter eines mittelalterlichen Herrschaftszeichen anschaulich zu machen. Ihre Bedeutung speiste sich gleichermaßen aus christlich-biblischer Tradition, germanischer Überlieferung und dem Erbe des antiken Römischen Kaiserreiches. Sie war Gegenstand zeitgenössischer Rechtsauffassungen und frommen Wunderglaubens und in ihrer Ausdeutung einem sich ständig wandelndem Prozess unterworfen, der ihr durch die Jahrhunderte immer neue Facetten abgewann.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1-, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Historisches Seminar), Veranstaltung: HS Mittelalterliche Krönungsorte und Nekropolen im europäischen Vergleich, 65 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: (...) Innerhalb einer solchen Gesellschaftsordnung kam der Person des Herrschers eine heilsgeschichtlich relevante, göttlich legitimierte Qualität zu. In besonderem Maße galt dies für das Heilige Römische Reich. Über Karl den Großen (800-814) führte es sich auf das Imperium Romanum zurück und glaubte sich bereits im Licht des kommenden Reiches Christi. Seine Herrscher verstanden sich als Schutzherren der Kirche und der ganzen Christenheit. Daher wurde der Deutsche König und Römische Kaiser in besondere Gewänder gehüllt, er trug als heilig angesehene Waffen in der Hand und eine Krone auf dem Haupt, die seine Erhabenheit über alle anderen Menschen deutlich machte. Auf dem Höhepunkt ihrer Bedeutung erschienen die Reichskleinodien als 'Unterpfand und Siegel' der Herrschaft, denn das Römisch-Deutsche Reich war keine erbliche Monarchie. Seine Herrscher wurden gewählt und erwiesen ihre Rechtmäßigkeit daher nicht durch Erbrecht, sondern durch den Besitz der überlieferten und anerkannten Insignien. Die Reichskleinodien hatten jedoch nicht von Anfang an diese Bedeutung, vielmehr durchliefen sie eine lange Entwicklung, in der sie von prinzipiell austauschbaren Herrschaftszeichen zu unverwechselbaren Symbolen des Reiches wurden. Der Diskurs, der im Folgenden geführt werden soll, will Licht in diese Vorgänge bringen. Es soll untersucht werden, welche Rolle die Reichskleinodien im Bereich des zeremoniellen Handels und im politischen Denken ihrer Zeit spielten. Anschließend werden die eingangs bereits erwähnten Insignien beschrieben und ihre Symbolik erläutert. Ebenso wird auf Zusammensetzung und Genese der Objektgruppe eingegangen werden. Ein besonders Augenmerk soll hierbei der Heiligen Lanze zukommen, die aus verschiedenen Gründen eine herausragende Sonderstellung unter den deutschen Reichskleinodien besitzt und sich in besonderer Weise eignet, exemplarisch den Charakter eines mittelalterlichen Herrschaftszeichen anschaulich zu machen. Ihre Bedeutung speiste sich gleichermaßen aus christlich-biblischer Tradition, germanischer Überlieferung und dem Erbe des antiken Römischen Kaiserreiches. Sie war Gegenstand zeitgenössischer Rechtsauffassungen und frommen Wunderglaubens und in ihrer Ausdeutung einem sich ständig wandelndem Prozess unterworfen, der ihr durch die Jahrhunderte immer neue Facetten abgewann.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Chancen und Risiken einer beruflich motivierten Fernliebe by Christian Lannert
Cover of the book WLAN im öffentlichen Raum. Sicherheit durch VPN? by Christian Lannert
Cover of the book Öl und Islam - wie abhängig sind wir wirklich vom Nahen Osten? by Christian Lannert
Cover of the book Risikomanagement in IT-Netzwerken. Informationssicherheit bei medizinischen IT-Systemen by Christian Lannert
Cover of the book Sulla et Marius - Die Gegnerschaft von Sulla und Marius by Christian Lannert
Cover of the book Architektonische Entwurfszeichnungen Michelangelos für die Medici-Kapelle in Florenz by Christian Lannert
Cover of the book Weinheim als Zankapfel zwischen dem Mainzer Fürstbischof und den Pfalzgrafen im Zusammenhang mit der pfälzischen Territorialentwicklung im Mittelalter by Christian Lannert
Cover of the book Evolutionäre Psychologie: Was wollen Frauen eigentlich? by Christian Lannert
Cover of the book Eucharistie. Theologie und Gestalt by Christian Lannert
Cover of the book Wagenscheins Genetisches Lernen und seine Bedeutung für die Chemiedidaktik by Christian Lannert
Cover of the book Lernkulturwandel und Change Management by Christian Lannert
Cover of the book Die Änderungen der körperschaftsteuerlichen Vorschriften zur Gesellschafter-Fremdfinanzierung by Christian Lannert
Cover of the book Niccolò Machiavelli und Walter Ulbricht. Ein Vergleich von politischer Theorie und politischer Realität basierend auf Machiavellis Werk 'Il Principe' by Christian Lannert
Cover of the book Gibt es den gerechten Krieg? by Christian Lannert
Cover of the book Ein Ziel vor Augen? by Christian Lannert
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy