Die Zukunft der österreichischen Neutralität

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science
Cover of the book Die Zukunft der österreichischen Neutralität by Stefan Meingast, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Stefan Meingast ISBN: 9783638178822
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 26, 2003
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Stefan Meingast
ISBN: 9783638178822
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 26, 2003
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Magisterarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut München), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit 1955 ist Österreich 'immerwährend neutral'. Der in der Verfassung verankerte Status brachte dem Land die Unabhängigkeit und den Abzug der alliierten Besatzungstruppen. Es bedeutete jedoch auch eine eingeschränkte Außenpolitik. Jahrzehntelang konnte Österreich keine solchen Beziehungen zu Europa aufbauen, wie man sich das wirtschaftlich aber auch militärisch wünschte. Das Ende des Ost-West-Konflikts brachte schließlich jene Bewegungsfreiheit, die bis dahin gefehlt hatte. Wenn die Neutralität in ihrer Geschichte auch immer Veränderungen unterworfen war, mit dem Ende der Bipolarität entwickelte sich ein internationales Staatensystem, wie es vorher keines gegeben hatte. Die 'postmoderne Welt', wie sie Robert Cooper nennt, ist geprägt von gegenseitiger Einmischung in innenpolitische Angelegenheiten, einer allgemeinen Ablehnung staatlicher Gewalt und einer auf Transparenz beruhenden Sicherheit. Für Österreich stellte sich die Frage, ob die Neutralität, deren rechtliche Normen ihren Ursprung im 19. Jahrhundert haben, der neuen Situation angepasst werden kann - oder ihr auch angepasst nicht gerecht wird. Nach der Auflösung der Blöcke hat Österreich sein Neutralitätsverständnis, wie es bis dahin entwickelt worden war, gewandelt. Das Land sucht nach einer Neudefinition seiner sicherheitspolitischen Prämissen und tendenziell ist eine Abkehr von der Neutralität feststellbar. NATO und EU scheinen in dieser Hinsicht den Anforderungen der 'Post-moderne' besser zu entsprechen. Für die österreichische Bevölkerung reichen aber sicherheitspolitische Argumente nicht aus, denn neutral zu sein ist zu einem Bestandteil der nationalen Identität geworden. Eine Abschaffung der Neutralität wird weiterhin von einer Mehrzahl der Österreicher abgelehnt. Dennoch ist aufgrund des neuen staatlichen Umfelds unwahrscheinlich, dass Österreich die Neutralität in Zukunft erhalten kann. Aus diesen Rahmenbedingungen lässt sich eine These schlussfolgern, die in der vorliegenden Untersuchung bearbeitet werden soll: Österreich wird seine Neutralität wegen der Bedeutung für die Bevölkerung zwar nicht kurzfristig, so doch mittel- bis langfristig wegen sicherheitspolitischer Mängel aufgeben.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Magisterarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut München), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit 1955 ist Österreich 'immerwährend neutral'. Der in der Verfassung verankerte Status brachte dem Land die Unabhängigkeit und den Abzug der alliierten Besatzungstruppen. Es bedeutete jedoch auch eine eingeschränkte Außenpolitik. Jahrzehntelang konnte Österreich keine solchen Beziehungen zu Europa aufbauen, wie man sich das wirtschaftlich aber auch militärisch wünschte. Das Ende des Ost-West-Konflikts brachte schließlich jene Bewegungsfreiheit, die bis dahin gefehlt hatte. Wenn die Neutralität in ihrer Geschichte auch immer Veränderungen unterworfen war, mit dem Ende der Bipolarität entwickelte sich ein internationales Staatensystem, wie es vorher keines gegeben hatte. Die 'postmoderne Welt', wie sie Robert Cooper nennt, ist geprägt von gegenseitiger Einmischung in innenpolitische Angelegenheiten, einer allgemeinen Ablehnung staatlicher Gewalt und einer auf Transparenz beruhenden Sicherheit. Für Österreich stellte sich die Frage, ob die Neutralität, deren rechtliche Normen ihren Ursprung im 19. Jahrhundert haben, der neuen Situation angepasst werden kann - oder ihr auch angepasst nicht gerecht wird. Nach der Auflösung der Blöcke hat Österreich sein Neutralitätsverständnis, wie es bis dahin entwickelt worden war, gewandelt. Das Land sucht nach einer Neudefinition seiner sicherheitspolitischen Prämissen und tendenziell ist eine Abkehr von der Neutralität feststellbar. NATO und EU scheinen in dieser Hinsicht den Anforderungen der 'Post-moderne' besser zu entsprechen. Für die österreichische Bevölkerung reichen aber sicherheitspolitische Argumente nicht aus, denn neutral zu sein ist zu einem Bestandteil der nationalen Identität geworden. Eine Abschaffung der Neutralität wird weiterhin von einer Mehrzahl der Österreicher abgelehnt. Dennoch ist aufgrund des neuen staatlichen Umfelds unwahrscheinlich, dass Österreich die Neutralität in Zukunft erhalten kann. Aus diesen Rahmenbedingungen lässt sich eine These schlussfolgern, die in der vorliegenden Untersuchung bearbeitet werden soll: Österreich wird seine Neutralität wegen der Bedeutung für die Bevölkerung zwar nicht kurzfristig, so doch mittel- bis langfristig wegen sicherheitspolitischer Mängel aufgeben.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book The Resource Curse in the context of 'Socialism of the 21st Century' by Stefan Meingast
Cover of the book Ziele des Föderalismus - Was bringt eine bundesstaatliche Organisation? by Stefan Meingast
Cover of the book Symptomatologie, Ätiologie und Therapie des Stotterns im Kindesalter by Stefan Meingast
Cover of the book Handlungsorientierter (Religions-) Unterricht - Ein Modell für die Zukunft? by Stefan Meingast
Cover of the book TIMSS und TIMSS-Video: Deutschland - Japan ein Vergleich by Stefan Meingast
Cover of the book Die Rolle der Religion in der BRD und Frankreich by Stefan Meingast
Cover of the book Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Ursachen und Prävention im schulischen Kontext by Stefan Meingast
Cover of the book Dynamik in Gruppen by Stefan Meingast
Cover of the book Untersuchung der Rolle von 'Corporate Social Responsibility' in ausgewählten Unternehmen des deutschen Einzelhandels by Stefan Meingast
Cover of the book Der 'David' und der 'Bacchus' im Werk Michelangelos by Stefan Meingast
Cover of the book Chinesische und westliche Auffassungen zum Terrorismus by Stefan Meingast
Cover of the book Die Entwicklung der Vaterrolle in der bürgerlichen Familie vom 18. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert by Stefan Meingast
Cover of the book Konzepte zur Risikoevaluation von Anlageentscheidungen in Schwellenländern by Stefan Meingast
Cover of the book Alice Walker's Use of Epistolary Narrative in 'The Color Purple' by Stefan Meingast
Cover of the book Job and Housing Allocation Scheme for the County of Ludwigsburg - Stuttgart, Germany by Stefan Meingast
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy