Falsche Meinung in Platons 'Theaitetos'

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy, Ancient
Cover of the book Falsche Meinung in Platons 'Theaitetos' by Carolin Catharina Wolf, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Carolin Catharina Wolf ISBN: 9783638018142
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 5, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Carolin Catharina Wolf
ISBN: 9783638018142
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 5, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Platons Spätdialog 'Theätet' behandelt die Frage 'Was ist Wissen?' . Die Dialogpartner Sokrates und Theätet besprechen, prüfen und verwerfen bei der Untersuchung dieser Frage drei Thesen: 1.Wissen ist Wahrnehmung 2.Wissen ist wahre Meinung 3.Wissen ist wahre begründete Meinung... Wenn der Vorschlag gemacht wird, dass es sich bei Wissen (beziehungsweise Erkenntnis) um wahre Meinung handelt, stellt sich die Frage 'Was ist falsche Meinung'? Sokrates und sein Gesprächspartner Theätet gehen davon aus, dass es solches 'falsches Meinen' gibt. Zu ersehen ist dies schon aus der Art und Weise, wie die Frage formuliert ist: 'Mich beunruhigt jetzt und auch sonst oft, und es bringt mich in große Verlegenheit mir selbst und einem anderen gegenüber, dass ich nicht erklären kann, was das eigentlich für ein Zustand in uns ist und wie er zustande kommt.' (187d) An anderer Stelle wir dies noch einmal explizit ausgesprochen: 'Sokrates: [...] Behaupten wir, dass es jeweils eine falsche Meinung gibt [...]? Theätet: Ja, das behaupten wir.' (187e) Es wird also keineswegs daran gezweifelt, dass falsche Meinung möglich sei. Dennoch soll zu erklären versucht werden, wie diese zustande kommen kann. Die anschließende Untersuchung ist für den späteren Verlauf des 'Theätet' nicht von Bedeutung- es handelt sich um einen Exkurs, für dessen Ausführung nicht nur Muße, sondern vor allen Dingen innere Gründe ausschlaggebend sind. Entscheidend für die Ausführung ist auch die Tatsache, dass philosophische Wahrheit nicht das Wahre an sich ist, sondern zugleich die Auflösung des Falschen. Um zu einer richtigen Meinung zu gelangen, muss also erst die falsche Meinung bestimmt und überwunden werden oder wie Spinoza es ausdrückt: 'Est enim verum index sui et falsi.' Wie also löst die richtige Meinung die ihr entgegenstehende falsche auf, beziehungsweise: Wie korrigiert sie sie? Insgesamt werden fünf Erklärungsversuche für falsche Meinung angetreten. Gleich zu Beginn dieser Untersuchung aber treten unerwartete Schwierigkeiten auf, weil die ersten drei Argumente, die Sokrates gegen die Annahme falscher Meinung ins Feld führt, auf fehlerhaften Prämissen beruhen. Der vierte und der fünfte Erklärungsversuch- das Gleichnis vom Wachsblock und das Gleichnis vom Taubenschlag- sollen Abhilfe schaffen. Alleine auch hier tun sich Hindernisse auf, so dass Platons Bemühungen, falsche Meinung zu beschreiben weitgehend scheitern. Im Folgenden sollen die von Platon behandelten Ansätze näher untersucht werden. Hierbei wird auf Schwachpunkte seiner Untersuchung aufmerksam gemacht werden; überdies hinaus interessiert aber auch die Frage, welche positiven Ansätze zur Beschreibung falscher Meinung der 'Theätet' bereits enthält. Ein Überblick über seinen direkt anschließenden Dialog 'Sophistes', in welchem eine solche Beschreibung entsprechend gelungen ist, soll in diesem Zusammenhang Aufschluss gebe

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Platons Spätdialog 'Theätet' behandelt die Frage 'Was ist Wissen?' . Die Dialogpartner Sokrates und Theätet besprechen, prüfen und verwerfen bei der Untersuchung dieser Frage drei Thesen: 1.Wissen ist Wahrnehmung 2.Wissen ist wahre Meinung 3.Wissen ist wahre begründete Meinung... Wenn der Vorschlag gemacht wird, dass es sich bei Wissen (beziehungsweise Erkenntnis) um wahre Meinung handelt, stellt sich die Frage 'Was ist falsche Meinung'? Sokrates und sein Gesprächspartner Theätet gehen davon aus, dass es solches 'falsches Meinen' gibt. Zu ersehen ist dies schon aus der Art und Weise, wie die Frage formuliert ist: 'Mich beunruhigt jetzt und auch sonst oft, und es bringt mich in große Verlegenheit mir selbst und einem anderen gegenüber, dass ich nicht erklären kann, was das eigentlich für ein Zustand in uns ist und wie er zustande kommt.' (187d) An anderer Stelle wir dies noch einmal explizit ausgesprochen: 'Sokrates: [...] Behaupten wir, dass es jeweils eine falsche Meinung gibt [...]? Theätet: Ja, das behaupten wir.' (187e) Es wird also keineswegs daran gezweifelt, dass falsche Meinung möglich sei. Dennoch soll zu erklären versucht werden, wie diese zustande kommen kann. Die anschließende Untersuchung ist für den späteren Verlauf des 'Theätet' nicht von Bedeutung- es handelt sich um einen Exkurs, für dessen Ausführung nicht nur Muße, sondern vor allen Dingen innere Gründe ausschlaggebend sind. Entscheidend für die Ausführung ist auch die Tatsache, dass philosophische Wahrheit nicht das Wahre an sich ist, sondern zugleich die Auflösung des Falschen. Um zu einer richtigen Meinung zu gelangen, muss also erst die falsche Meinung bestimmt und überwunden werden oder wie Spinoza es ausdrückt: 'Est enim verum index sui et falsi.' Wie also löst die richtige Meinung die ihr entgegenstehende falsche auf, beziehungsweise: Wie korrigiert sie sie? Insgesamt werden fünf Erklärungsversuche für falsche Meinung angetreten. Gleich zu Beginn dieser Untersuchung aber treten unerwartete Schwierigkeiten auf, weil die ersten drei Argumente, die Sokrates gegen die Annahme falscher Meinung ins Feld führt, auf fehlerhaften Prämissen beruhen. Der vierte und der fünfte Erklärungsversuch- das Gleichnis vom Wachsblock und das Gleichnis vom Taubenschlag- sollen Abhilfe schaffen. Alleine auch hier tun sich Hindernisse auf, so dass Platons Bemühungen, falsche Meinung zu beschreiben weitgehend scheitern. Im Folgenden sollen die von Platon behandelten Ansätze näher untersucht werden. Hierbei wird auf Schwachpunkte seiner Untersuchung aufmerksam gemacht werden; überdies hinaus interessiert aber auch die Frage, welche positiven Ansätze zur Beschreibung falscher Meinung der 'Theätet' bereits enthält. Ein Überblick über seinen direkt anschließenden Dialog 'Sophistes', in welchem eine solche Beschreibung entsprechend gelungen ist, soll in diesem Zusammenhang Aufschluss gebe

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Hinzurechnungsbesteuerung im deutschen Steuerrecht by Carolin Catharina Wolf
Cover of the book Ferien auf Saltkrokan - Betrachtung des Mädchenbildes unter Berücksichtigung des traditionellen Rollenbildes by Carolin Catharina Wolf
Cover of the book Wandel von Staatlichkeit: Internationalisierung des Staates & Mehrebenenpolitik. Wer regiert jenseits des Nationalstaates? by Carolin Catharina Wolf
Cover of the book Wissensmanagement von Honorarmitarbeitenden im Berliner Krisendienst by Carolin Catharina Wolf
Cover of the book IAS / IFRS 12. Theorie und Praxis der latenten Steuern by Carolin Catharina Wolf
Cover of the book Evaluation der Anerkennung von nicht-formal und informell erworbenen Kompetenzen by Carolin Catharina Wolf
Cover of the book Das Fernsehbild im Film. Zur Adaption von Fernsehästhetiken im Film am Beispiel von François Ozons 'Sitcom' by Carolin Catharina Wolf
Cover of the book Sozialkapital: Allgemeine Grundlagen und Messmethoden by Carolin Catharina Wolf
Cover of the book Nachhaltige Nachbarschaften durch die organisierte Gruppenselbsthilfe im Wohnungsbau? by Carolin Catharina Wolf
Cover of the book Von der systemischen Familientherapie zur systemischen Organisationsberatung by Carolin Catharina Wolf
Cover of the book Ursprung, Entstehung und Verbreitung des Buddhismus by Carolin Catharina Wolf
Cover of the book Werbung im Internet by Carolin Catharina Wolf
Cover of the book Über die Freundschaft bei Aristoteles und Michel de Montaigne by Carolin Catharina Wolf
Cover of the book Strukturelle Analyse des schottischen Handballsports (in Anlehnung an den Deutschen) by Carolin Catharina Wolf
Cover of the book Doppelbesteuerungsabkommen. Inhalt und Anwendungsbereich des Art. 15 Abs. 2 DBA Schweiz by Carolin Catharina Wolf
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy