Gefährlichkeitsprognose bei Straftätern

Nonfiction, Reference & Language, Law, Criminal Procedure
Cover of the book Gefährlichkeitsprognose bei Straftätern by Jürgen Wolsfeld, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Jürgen Wolsfeld ISBN: 9783638036641
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 15, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Jürgen Wolsfeld
ISBN: 9783638036641
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 15, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 1994 im Fachbereich Jura - Strafprozessrecht, Kriminologie, Strafvollzug, Note: 2,0 (gut, 14 Punkte), Universität Bielefeld (Strafrecht), Veranstaltung: Psychologie und Strafrecht, 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema dieser Arbeit hat leider an Aktualität nicht verloren. Immer wieder stellt sich dem außenstehenden Betrachter die Frage, auf welcher Grundlage bestimmte Straftäter in den Genuss von Freigang oder vorzeitiger Haftentlassung kommen. Grundlage hierfür ist die Gefährlichkeitsprognose. Zudem spielt die Prognose bei der Strafzumessung, bei der Strafaussetzung zur Bewährung und bei der Verwarnung mit Strafvorbehalt eine Rolle. Strafjuristen, also Richter, Staatsanwälte und Verteidiger, haben alltäglich Menschen vor sich stehen, die gegen die Spielregeln unserer Gesellschaft verstoßen und daher mit einer strafenden Reaktion zu rechnen haben. Rechtsordnungen, die in der Strafe den für die unrechte Tat geschuldeten Ausgleich sehen, ist die Prognose fremd. Für Rechtsordnungen, die Strafrecht u.a. als Instrumentarium eines effektiven Güterschutzes begreifen, bildet die Kriminalprognose jedoch ein bedeutsames Element. Der Gesetzgeber muß Gefahren für Güter abschätzen und denkbare Gegenstrategien entwerfen. Hierzu bedient man sich der Kriminalprognose. Die Prognose widmet sich der Frage, ob vom Angeklagten weitere Taten zu erwarten sind, ob eine bestimmte Sanktion zur Verhinderung dieser Taten taugt und erforderlich ist oder aber, wie eine bestimmte Sanktionsstrategie in Richtung auf die Allgemeinheit wirken wird, ob sie die Gefahr weitere Taten bannt, reduziert oder vielleicht gerade umgekehrt, heraufbeschwört. Somit spielt die Prognose im Strafrecht insbesondere bei der Strafzumessung (§ 46 I Satz 2 StGB) ), bei der Strafaussetzung zur Bewährung und ihrer Ausgestaltung (§ 56 ff.), bei der Prüfung, ob ein Strafrest ausgesetzt werden kann (§ 57) und der Verwarnung mit Strafvorbehalt (§ 59 I Nr. 1) eine Rolle. Ein geradezu zentrales materielles Kriterium stellt die Prognose jedoch bei den 'Maßregeln der Besserung und Sicherung' gemäß § 61 ff. dar. Hier geht es um die Frage, ob vom Täter auch in Zukunft mit Wahrscheinlichkeit Straftaten oder doch Taten bestimmter Art zu erwarten sind. Zudem muss dies für das 'Ob' und das 'Wie' des strafrechtlichen Zugriffs herangezogen werden. Insgesamt betrachtet wird aber im Gesetz selbst das geforderte Prognoseergebnis nur unpräzise umrissen. Bei der Strafaussetzung zur Bewährung in der Form der §§ 56 bis 58 kommt es lediglich darauf an, ob zu erwarten ist, 'dass der Verurteilte schon unter dem Eindruck der Verurteilung auch ohne Strafvollstreckung keine Straftaten mehr begehen wird'.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 1994 im Fachbereich Jura - Strafprozessrecht, Kriminologie, Strafvollzug, Note: 2,0 (gut, 14 Punkte), Universität Bielefeld (Strafrecht), Veranstaltung: Psychologie und Strafrecht, 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema dieser Arbeit hat leider an Aktualität nicht verloren. Immer wieder stellt sich dem außenstehenden Betrachter die Frage, auf welcher Grundlage bestimmte Straftäter in den Genuss von Freigang oder vorzeitiger Haftentlassung kommen. Grundlage hierfür ist die Gefährlichkeitsprognose. Zudem spielt die Prognose bei der Strafzumessung, bei der Strafaussetzung zur Bewährung und bei der Verwarnung mit Strafvorbehalt eine Rolle. Strafjuristen, also Richter, Staatsanwälte und Verteidiger, haben alltäglich Menschen vor sich stehen, die gegen die Spielregeln unserer Gesellschaft verstoßen und daher mit einer strafenden Reaktion zu rechnen haben. Rechtsordnungen, die in der Strafe den für die unrechte Tat geschuldeten Ausgleich sehen, ist die Prognose fremd. Für Rechtsordnungen, die Strafrecht u.a. als Instrumentarium eines effektiven Güterschutzes begreifen, bildet die Kriminalprognose jedoch ein bedeutsames Element. Der Gesetzgeber muß Gefahren für Güter abschätzen und denkbare Gegenstrategien entwerfen. Hierzu bedient man sich der Kriminalprognose. Die Prognose widmet sich der Frage, ob vom Angeklagten weitere Taten zu erwarten sind, ob eine bestimmte Sanktion zur Verhinderung dieser Taten taugt und erforderlich ist oder aber, wie eine bestimmte Sanktionsstrategie in Richtung auf die Allgemeinheit wirken wird, ob sie die Gefahr weitere Taten bannt, reduziert oder vielleicht gerade umgekehrt, heraufbeschwört. Somit spielt die Prognose im Strafrecht insbesondere bei der Strafzumessung (§ 46 I Satz 2 StGB) ), bei der Strafaussetzung zur Bewährung und ihrer Ausgestaltung (§ 56 ff.), bei der Prüfung, ob ein Strafrest ausgesetzt werden kann (§ 57) und der Verwarnung mit Strafvorbehalt (§ 59 I Nr. 1) eine Rolle. Ein geradezu zentrales materielles Kriterium stellt die Prognose jedoch bei den 'Maßregeln der Besserung und Sicherung' gemäß § 61 ff. dar. Hier geht es um die Frage, ob vom Täter auch in Zukunft mit Wahrscheinlichkeit Straftaten oder doch Taten bestimmter Art zu erwarten sind. Zudem muss dies für das 'Ob' und das 'Wie' des strafrechtlichen Zugriffs herangezogen werden. Insgesamt betrachtet wird aber im Gesetz selbst das geforderte Prognoseergebnis nur unpräzise umrissen. Bei der Strafaussetzung zur Bewährung in der Form der §§ 56 bis 58 kommt es lediglich darauf an, ob zu erwarten ist, 'dass der Verurteilte schon unter dem Eindruck der Verurteilung auch ohne Strafvollstreckung keine Straftaten mehr begehen wird'.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Armand Freiherr von Dumreichers Konzeption zur Neugestaltung des österreichischen gewerblichen Schulwesens by Jürgen Wolsfeld
Cover of the book Marktübersicht und Leistungskomponenten von Online-Shops by Jürgen Wolsfeld
Cover of the book Die häufigsten Pflegediagnosen und -interventionen in der Geriatrie und ihre wissenschaftliche Fundiertheit by Jürgen Wolsfeld
Cover of the book Der Leistungsfaktor Taktik im Sportspiel Volleyball und seine Anwendung in Spielsystemen by Jürgen Wolsfeld
Cover of the book Die Systemtheorie Niklas Luhmanns by Jürgen Wolsfeld
Cover of the book Landerziehungsheime - Von der Entstehung zur heutigen Praxis by Jürgen Wolsfeld
Cover of the book Dezentralisierungsstrategien in der deutschen Entwicklungspolitik am Beispiel der GTZ in Nicaragua by Jürgen Wolsfeld
Cover of the book The transmittance of changes of the prime rate to the long end of the yield curve - and why it actually does not work by Jürgen Wolsfeld
Cover of the book Solarstrom aus der Wüste. Das Potenzial erneuerbarer Energien in der MENA-Region by Jürgen Wolsfeld
Cover of the book Von der Heimerziehung zur Fremdunterbringung Entwicklung von Strukturen und Konzepten von 1970 bis in die Gegenwart by Jürgen Wolsfeld
Cover of the book Der Key Account Plan. Ein Instrument der Analyse und Entwicklung von strategisch wichtigen Schlüsselkunden by Jürgen Wolsfeld
Cover of the book Vergleich der Migrationsregime Kanadas und Deutschlands by Jürgen Wolsfeld
Cover of the book Über den Rechtspopulismus in Österreich und Italien by Jürgen Wolsfeld
Cover of the book Vor- und Nachteile aus der Sicht der Gründer bzw. der den Kredit gewährenden Bank am Beispiel der OHG im Vergleich zur KG by Jürgen Wolsfeld
Cover of the book Romy Schneider. Sie wollte nicht ewig 'Sissi' sein by Jürgen Wolsfeld
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy