Heimatverlangen und interkulturelle Netzwerke. Zur deutschen Diaspora in Mexiko

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Anthropology
Cover of the book Heimatverlangen und interkulturelle Netzwerke. Zur deutschen Diaspora in Mexiko by Ida Blick, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Ida Blick ISBN: 9783668215320
Publisher: GRIN Verlag Publication: May 11, 2016
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Ida Blick
ISBN: 9783668215320
Publisher: GRIN Verlag
Publication: May 11, 2016
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,7, Universität Bayreuth (Interkulturelle Germanistik), Veranstaltung: Auslandsdeutsche Gemeinschaften und innerdeutsche Diasporen: Formen der Einpassung in die Fremde?, Sprache: Deutsch, Abstract: In vorliegender Arbeit im Rahmen der Interkulturellen Germanistik geht es um auslandsdeutsche Gemeinschaften und das deutsche Zugehörigkeitsgefühl und die Identität dieser Auswanderer. Da die Interkulturelle Germanistik unter anderem auch Fachbereiche wie Fremdverstehen und kulturelles Mitteln sowie Aspekte des Kulturaustauschs und die Erarbeitung fremder Perspektiven auf Deutschland behandelt sowie von einem erweiterten Kulturbegriff ausgeht, der besagt, dass Kultur durch den Kontakt zwischen Personen oder Völkern ständig im Wandel ist, lassen sich demnach in ihrem Kontext auch deutsche Auswanderer und ihre diasporische Dimension untersuchen. Dafür ist zunächst ein kurzer Abriss über die Geschichte der deutschen Auswanderung nach Lateinamerika nötig, um die dortigen Ursprünge heutiger deutscher Gemeinschaften, speziell in Mexiko, zu verstehen. Schon im 17. Jahrhundert waren deutsche Auswanderer nach Lateinamerika gelangt, jedoch sind erst seit dem 19. Jahrhundert größere Auswanderungsschübe zu verzeichnen. Um 1850 wanderten fast 23000 Deutsche nach Lateinamerika aus. Die Zielländer der deutschen Auswanderer waren hauptsächlich Brasilien und Argentinien, während Mexiko und auch die Karibik oder Kolumbien eher seltener angestrebt wurden. Im Zusammenhang mit diesen Auslandsdeutschen sind zwei Auswanderungsformen zu unterscheiden. Neben der ,normalen' Siedlungsbewegung erfolgte zudem eine nicht quantitativ, aber qualitativ bedeutende Elitenwanderung, bei der sich Kaufleute vornehmlich in städtischen Marktzentren niederließen. So kam es auch, dass bereits um 1820 herum verhältnismäßig viele deutsche Händler und Handlungsgehilfen in Mexiko lebten. Etwa einhundert Jahre später kam es dann zudem zu einer Einwanderung der Mennoniten, die eine beträchtliche Anzahl der heutigen Deutschstämmigen in Mexiko ausmachen, jedoch in den Statistiken nicht dazugerechnet werden, da sie vorher bereits in Kanada ansässig waren. Mit Hitlers Machtergreifung wurde Lateinamerika und so auch Mexiko schließlich zum politischen Fluchtziel von Sozialdemokraten, Kommunisten und von den Nazis verfolgten deutschsprachigen Intellektuellen (auch besonders jüdischer Herkunft). Während bis Ende des 19. Jahrhunderts insgesamt maximal 9000 Deutsche nach Mexiko ausgewandert waren, betrug die Zahl der Einwanderer in den 1930er Jahren allein etwa 6000. In den 1940er Jahren ließ sich innerhalb kürzester Zeit ein großer Teil der literarischen und publizistischen Elite der KPD in Mexiko nieder.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,7, Universität Bayreuth (Interkulturelle Germanistik), Veranstaltung: Auslandsdeutsche Gemeinschaften und innerdeutsche Diasporen: Formen der Einpassung in die Fremde?, Sprache: Deutsch, Abstract: In vorliegender Arbeit im Rahmen der Interkulturellen Germanistik geht es um auslandsdeutsche Gemeinschaften und das deutsche Zugehörigkeitsgefühl und die Identität dieser Auswanderer. Da die Interkulturelle Germanistik unter anderem auch Fachbereiche wie Fremdverstehen und kulturelles Mitteln sowie Aspekte des Kulturaustauschs und die Erarbeitung fremder Perspektiven auf Deutschland behandelt sowie von einem erweiterten Kulturbegriff ausgeht, der besagt, dass Kultur durch den Kontakt zwischen Personen oder Völkern ständig im Wandel ist, lassen sich demnach in ihrem Kontext auch deutsche Auswanderer und ihre diasporische Dimension untersuchen. Dafür ist zunächst ein kurzer Abriss über die Geschichte der deutschen Auswanderung nach Lateinamerika nötig, um die dortigen Ursprünge heutiger deutscher Gemeinschaften, speziell in Mexiko, zu verstehen. Schon im 17. Jahrhundert waren deutsche Auswanderer nach Lateinamerika gelangt, jedoch sind erst seit dem 19. Jahrhundert größere Auswanderungsschübe zu verzeichnen. Um 1850 wanderten fast 23000 Deutsche nach Lateinamerika aus. Die Zielländer der deutschen Auswanderer waren hauptsächlich Brasilien und Argentinien, während Mexiko und auch die Karibik oder Kolumbien eher seltener angestrebt wurden. Im Zusammenhang mit diesen Auslandsdeutschen sind zwei Auswanderungsformen zu unterscheiden. Neben der ,normalen' Siedlungsbewegung erfolgte zudem eine nicht quantitativ, aber qualitativ bedeutende Elitenwanderung, bei der sich Kaufleute vornehmlich in städtischen Marktzentren niederließen. So kam es auch, dass bereits um 1820 herum verhältnismäßig viele deutsche Händler und Handlungsgehilfen in Mexiko lebten. Etwa einhundert Jahre später kam es dann zudem zu einer Einwanderung der Mennoniten, die eine beträchtliche Anzahl der heutigen Deutschstämmigen in Mexiko ausmachen, jedoch in den Statistiken nicht dazugerechnet werden, da sie vorher bereits in Kanada ansässig waren. Mit Hitlers Machtergreifung wurde Lateinamerika und so auch Mexiko schließlich zum politischen Fluchtziel von Sozialdemokraten, Kommunisten und von den Nazis verfolgten deutschsprachigen Intellektuellen (auch besonders jüdischer Herkunft). Während bis Ende des 19. Jahrhunderts insgesamt maximal 9000 Deutsche nach Mexiko ausgewandert waren, betrug die Zahl der Einwanderer in den 1930er Jahren allein etwa 6000. In den 1940er Jahren ließ sich innerhalb kürzester Zeit ein großer Teil der literarischen und publizistischen Elite der KPD in Mexiko nieder.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Korrespondenzanalyse by Ida Blick
Cover of the book Vertraulichkeit und Integrität. Kommunikationssicherheit durch Secure Sockets Layer (SSL) und Transport Layer Security (TSL) by Ida Blick
Cover of the book 1 Tag in Münster by Ida Blick
Cover of the book Eliten in Lateinamerika - Am Beispiel Chile von 1964 - 1973 unter der Administration Eduardo Frei und Salvador Allende by Ida Blick
Cover of the book Wie können 2,4 Millionen türkischstämmige Muslime in Deutschland erfolgreich integriert werden? by Ida Blick
Cover of the book Observation of social organization, nesting and ecological interaction of termites in a semi-arid ecosystem by Ida Blick
Cover of the book Die Beat-Generation - Entwurf einer Gegenkultur by Ida Blick
Cover of the book Teamentwicklung in einer 6. Klasse - Kooperative Spiele zur Entwicklung der Klassengemeinschaft by Ida Blick
Cover of the book Ungleichheit im Bildungssystem Deutschlands by Ida Blick
Cover of the book Imaginary Debates von u.a. Shepard, Kosslyn, Pylyshyn & Shebar by Ida Blick
Cover of the book Möglichkeiten und Grenzen der Rolle der Medien für die Demokratisierung Chinas by Ida Blick
Cover of the book Auswirkungen des Bildungsstatus der Eltern auf die Teilnahme der Kinder an informellen vorschulischen Angeboten by Ida Blick
Cover of the book Die Zielkostenrechnung. Target Costing by Ida Blick
Cover of the book Philosophie der Erziehung. Metatheorie nach Wolfgang Brezinka by Ida Blick
Cover of the book Täufertum in Tirol by Ida Blick
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy