Karl Martell - der 'illegitime' Erbe Pippins des Mittleren?

der 'illegitime' Erbe Pippins des Mittleren?

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Karl Martell - der 'illegitime' Erbe Pippins des Mittleren? by Andreas Lehmann, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Andreas Lehmann ISBN: 9783638416283
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 10, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Andreas Lehmann
ISBN: 9783638416283
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 10, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,5, Ludwig-Maximilians-Universität München, 38 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Der erste 'Karolinger' Karl Martell'1, der immerhin die Voraussetzungen für die gewaltige Expansion des fränkischen Reiches unter seinem Enkel Karl dem Großen schuf2, ist seit jeher in der Legitimität seines Herrschaftsanspruches mit dem Makel eines Sohnes zweifelhafter oder unklarer Herkunft behaftet gewesen. Die Einordnung Karl Martells als 'politischer Abenteurer ohne eigentlichen Rechtstitel auf die Nachfolge seines Vaters', getroffen von Eugen Ewig 19533, erscheint aus der Sicht der heutigen Forschung in ihrer Bestimmtheit aber als zumindest fragwürdig. Bis in die 1930er Jahre herrschte in der Forschung weitgehender Konsens darüber, dass Karl ein legitimer Sohn Pippins des Mittleren war4. Erst durch die Arbeiten von Herbert Meyer5 und der Anerkennung der sogenannten 'Friedelehe' als Rechtsinstitut erfolgte eine Neubewertung der rechtlichen Stellung Karls, und zwar dahingehend, dass er ein illegitimer Sohn Pippins ohne fundierte Erb- und Herrschaftsansprüche gewesen sei6. Seine Mutter Chalpaida wird in diesem Kontext verstärkt von der Ehefrau in die Nähe einer bloßen Konkubine Pippins gerückt7. Diese Anschauung und insbesondere der Begriff der 'Friedelehe' sehen sich in jüngster Zeit vermehrt fundamentaler Kritik ausgesetzt. Die Quellen aus der Zeit Karl Martells sind nicht nur äußerst begrenzt8, sondern auch durch Widersprüche 9 und teilweise tendenziöse Motivationen10 gekennzeichnet. Hier ist somit eine äußerst genaue Quellenkritik vonnöten. Die vorliegende Arbeit soll sich mit der rechtlichen Stellung Karl Martells als Sohn und Erbe Pippins des Mittleren beschäftigen. Dazu sollen die Ehe von Karls Mutter Chalpaida mit Pippin und die sich daraus ergebenden Erbansprüche von Karl untersucht werden; in diesem Zusammenhang sollen auch die verschiedenen Erbregelungen Pippins berücksichtigt werden. Von besonderer Bedeutung für die spezielle Thematik von Karls Qualität als Erbe Pippins müssen die Arbeiten von Waltraud Joch gelten. Im Zusammenhang mit dem Problemkreis der 'Friedelehe' und des Konkubinats sei auf Else Ebels11 und vor allem auf Andrea Esmyols eingehende Untersuchungen hingewiesen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,5, Ludwig-Maximilians-Universität München, 38 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Der erste 'Karolinger' Karl Martell'1, der immerhin die Voraussetzungen für die gewaltige Expansion des fränkischen Reiches unter seinem Enkel Karl dem Großen schuf2, ist seit jeher in der Legitimität seines Herrschaftsanspruches mit dem Makel eines Sohnes zweifelhafter oder unklarer Herkunft behaftet gewesen. Die Einordnung Karl Martells als 'politischer Abenteurer ohne eigentlichen Rechtstitel auf die Nachfolge seines Vaters', getroffen von Eugen Ewig 19533, erscheint aus der Sicht der heutigen Forschung in ihrer Bestimmtheit aber als zumindest fragwürdig. Bis in die 1930er Jahre herrschte in der Forschung weitgehender Konsens darüber, dass Karl ein legitimer Sohn Pippins des Mittleren war4. Erst durch die Arbeiten von Herbert Meyer5 und der Anerkennung der sogenannten 'Friedelehe' als Rechtsinstitut erfolgte eine Neubewertung der rechtlichen Stellung Karls, und zwar dahingehend, dass er ein illegitimer Sohn Pippins ohne fundierte Erb- und Herrschaftsansprüche gewesen sei6. Seine Mutter Chalpaida wird in diesem Kontext verstärkt von der Ehefrau in die Nähe einer bloßen Konkubine Pippins gerückt7. Diese Anschauung und insbesondere der Begriff der 'Friedelehe' sehen sich in jüngster Zeit vermehrt fundamentaler Kritik ausgesetzt. Die Quellen aus der Zeit Karl Martells sind nicht nur äußerst begrenzt8, sondern auch durch Widersprüche 9 und teilweise tendenziöse Motivationen10 gekennzeichnet. Hier ist somit eine äußerst genaue Quellenkritik vonnöten. Die vorliegende Arbeit soll sich mit der rechtlichen Stellung Karl Martells als Sohn und Erbe Pippins des Mittleren beschäftigen. Dazu sollen die Ehe von Karls Mutter Chalpaida mit Pippin und die sich daraus ergebenden Erbansprüche von Karl untersucht werden; in diesem Zusammenhang sollen auch die verschiedenen Erbregelungen Pippins berücksichtigt werden. Von besonderer Bedeutung für die spezielle Thematik von Karls Qualität als Erbe Pippins müssen die Arbeiten von Waltraud Joch gelten. Im Zusammenhang mit dem Problemkreis der 'Friedelehe' und des Konkubinats sei auf Else Ebels11 und vor allem auf Andrea Esmyols eingehende Untersuchungen hingewiesen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Das Verhältnis von Politik und Medien am Beispiel der Bundestagswahlkämpfe 1998 und 2002 by Andreas Lehmann
Cover of the book Die Ansätze zur Erklärung der Werbewirkung by Andreas Lehmann
Cover of the book Anton von Werners Siegesdenkmalfries by Andreas Lehmann
Cover of the book Andy Warhol's Mona Lisa by Andreas Lehmann
Cover of the book Staatstätigkeit in der Globalisierung by Andreas Lehmann
Cover of the book Migrantenkinder - Soziokulturelle Hintergründe, das Integrationsproblem und damit verbundene Aufgaben für Schule und Elternarbeit by Andreas Lehmann
Cover of the book Umwelterziehung in der Primarstufe by Andreas Lehmann
Cover of the book Lebenszyklusanalyse und Marktdynamik häufig gekaufter Produkte und Güter by Andreas Lehmann
Cover of the book Das Verhältnis von Text und Bild in Karikaturen der Satirezeitschrift pardon by Andreas Lehmann
Cover of the book Theoretische und methodische Überlegungen zur Gestaltung eines historisch-pädagogischen Spazierganges in der Stadt Halle by Andreas Lehmann
Cover of the book Die gesellschaftliche Bedingtheit individueller Selbstinszenierung: Goffman und Diderot by Andreas Lehmann
Cover of the book Staat und Souveränität: Die Entstehung des institutionellen Flächenstaates und seine Charakteristika by Andreas Lehmann
Cover of the book Revolution oder Evolution? Die National Security Strategy 2002 im Rahmen traditioneller Grundmuster amerikanischer Außenpolitik by Andreas Lehmann
Cover of the book Generationsgerechtigkeit und Nachhaltige Entwicklung am Beispiel von Wohnbedürfnissen der älteren Generation by Andreas Lehmann
Cover of the book Die Nation bei Benedict Anderson by Andreas Lehmann
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy