Kindespietät im urbanen China des 20. Jahrhunderts

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Anthropology
Cover of the book Kindespietät im urbanen China des 20. Jahrhunderts by Sarah Brügger, GRIN Verlag
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Author: Sarah Brügger ISBN: 9783638583862
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 3, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Sarah Brügger
ISBN: 9783638583862
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 3, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: sehr gut, Universität Bern (Institut für Ethnologie), 19 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ehrfurcht vor dem Alter wird in der traditionellen chinesischen Kultur hochgeschrieben. Ein fundamentales Prinzip ist dabei das Ideal der Kindespietät (xiào). Dieser Begriff umfasst die Pflichten, die man als Kind der älteren Generation und vor allem seinen eigenen Eltern schuldet. Dazu gehören unter anderem Respekt, Gehorsam, Loyalität und lebenslange Fürsorge. Die Volksrepublik China machte jedoch im 20. Jahrhundert einige grundlegende Wandlungen durch. Es ist anzunehmen, dass Kommunismus, Kulturrevolution und die Reformen seit den achtziger Jahren einen Einfluss auf Werte und Familienstrukturen hatten und dass sich deshalb auch die Bedeutung der Kindespietät gewandelt hat. In dieser Arbeit werde ich der Frage nachgehen, welche Rolle das Ideal der Kindespietät im heutigen, urbanen China einnimmt. Folgt man der Argumentation von Modernisierungstheoretikern (z.B. Goode 1967), so kann man annehmen, dass mit dem Einzug des Kapitalismus und der zunehmenden Öffnung gegenüber dem Westen seit den achtziger Jahren die traditionellen Werte an Einfluss verloren haben. Auf der anderen Seite rechnen einige Autoren jedoch wegen dem Rückzug des Staates in den letzten Jahren mit einem Wiedererstarken dieser Werte (Davis und Harrell 1993: 5-6, Whyte 1997: 23). Welche der beiden Annahmen eher zutrifft, werde ich anhand der folgenden Punkte zu beantworten versuchen: 1. Wie wird das Ideal der Kindespietät von der jungen Generation Chinas bewertet? 2. Hat die Kindespietät einen Einfluss auf den Anteil der Mehrgenerationenhaushalte in China? 3. Wie gross ist die intergenerationelle Unterstützung in China und welche Rolle spielt dabei die Kindespietät? Die Unterschiede zwischen urbanen und ruralen Gebieten im heutigen China sind immens. Da die verschiedenen Lebensumstände kaum miteinander verglichen werden können, beschränke ich mich bei dieser Arbeit auf die urbanen Gebiete, die viel stärker von Modernisierung und Industrialisierung betroffen sind als ländliche Gebiete. Ich werde mit einem Beschrieb des Ideals der Kindespietät beginnen. Im 2. Kapitel werde ich auf die Umwälzungen, die China im 20. Jahrhundert durchgemacht hat, eingehen. Danach folgt der Hauptteil, in dem ich unter den drei obengenannten Aspekten die Rolle der Kindespietät im heutigen China untersuchen werde.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: sehr gut, Universität Bern (Institut für Ethnologie), 19 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ehrfurcht vor dem Alter wird in der traditionellen chinesischen Kultur hochgeschrieben. Ein fundamentales Prinzip ist dabei das Ideal der Kindespietät (xiào). Dieser Begriff umfasst die Pflichten, die man als Kind der älteren Generation und vor allem seinen eigenen Eltern schuldet. Dazu gehören unter anderem Respekt, Gehorsam, Loyalität und lebenslange Fürsorge. Die Volksrepublik China machte jedoch im 20. Jahrhundert einige grundlegende Wandlungen durch. Es ist anzunehmen, dass Kommunismus, Kulturrevolution und die Reformen seit den achtziger Jahren einen Einfluss auf Werte und Familienstrukturen hatten und dass sich deshalb auch die Bedeutung der Kindespietät gewandelt hat. In dieser Arbeit werde ich der Frage nachgehen, welche Rolle das Ideal der Kindespietät im heutigen, urbanen China einnimmt. Folgt man der Argumentation von Modernisierungstheoretikern (z.B. Goode 1967), so kann man annehmen, dass mit dem Einzug des Kapitalismus und der zunehmenden Öffnung gegenüber dem Westen seit den achtziger Jahren die traditionellen Werte an Einfluss verloren haben. Auf der anderen Seite rechnen einige Autoren jedoch wegen dem Rückzug des Staates in den letzten Jahren mit einem Wiedererstarken dieser Werte (Davis und Harrell 1993: 5-6, Whyte 1997: 23). Welche der beiden Annahmen eher zutrifft, werde ich anhand der folgenden Punkte zu beantworten versuchen: 1. Wie wird das Ideal der Kindespietät von der jungen Generation Chinas bewertet? 2. Hat die Kindespietät einen Einfluss auf den Anteil der Mehrgenerationenhaushalte in China? 3. Wie gross ist die intergenerationelle Unterstützung in China und welche Rolle spielt dabei die Kindespietät? Die Unterschiede zwischen urbanen und ruralen Gebieten im heutigen China sind immens. Da die verschiedenen Lebensumstände kaum miteinander verglichen werden können, beschränke ich mich bei dieser Arbeit auf die urbanen Gebiete, die viel stärker von Modernisierung und Industrialisierung betroffen sind als ländliche Gebiete. Ich werde mit einem Beschrieb des Ideals der Kindespietät beginnen. Im 2. Kapitel werde ich auf die Umwälzungen, die China im 20. Jahrhundert durchgemacht hat, eingehen. Danach folgt der Hauptteil, in dem ich unter den drei obengenannten Aspekten die Rolle der Kindespietät im heutigen China untersuchen werde.

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