Author: | Judith Heide | ISBN: | 9783638282796 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | June 13, 2004 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Judith Heide |
ISBN: | 9783638282796 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | June 13, 2004 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Essay aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: sehr gut (1,3), Universität Potsdam (Institut für Linguistik), Veranstaltung: Developmental Disorders and Language Acquisition, Sprache: Deutsch, Abstract: Sprachstörungen, die im Kindesalter auftreten, können verschiedenste Ursachen haben. Im wesentlichen muss zwischen zwei Typen unterschieden werden: Sprachentwicklungsstörungen (SES, developmental aphasia) setzen bereits vor oder aber spätestens mit dem Beginn des Spracherwerbs ein. Dessen Verlauf ist also in seiner Gesamtheit beeinflusst, was sowohl zu Sprachentwicklungsverzögerungen (verlangsamter Spracherwerb) als auch zu Sprachentwicklungsstörungen (abweichender Spracherwerb) führen kann. Ursache kann zum Beispiel ein pränataler Hirnschaden, eine Primärstörung (geistige Behinderung) oder eine spezifische Störung des Spracherwerbsmechanismus' (sSES) sein. Auf der anderen Seite stehen solche Sprachstörungen, die erst nach Beginn eines zunächst normal verlaufenden Spracherwerbs einsetzen und Folge eines klar umschriebenen Ereignisses, nämlich einer plötzlich auftretenden hirnorganischen Schädigung, sind. In diesem Fall spricht man von kindlicher Aphasie bzw. acquired childhood aphasia. Das folgende Essay wird sich ausschließlich mit der letzteren Störung beschäftigen. Ich werde zunächst auf die Vorkommenshäufigkeit von kindlicher Aphasie eingehen und die Frage beantworten, ob Aphasien bei Kindern tatsächlich seltener auftreten als bei Erwachsenen. Weiterhin werde ich die Störungsmerkmale kindlicher Aphasien beschreiben und dabei ausführlich diskutieren, ob und wenn ja warum Aphasien im Kindesalter zumeist nicht-flüssiger Natur sind. Abschließend werde ich drei Hypothesen zum Verlauf der zerebralen Lateralisierung vorstellen und diese vor dem Hintergrund der durch die Untersuchung von aphasischen Kindern gewonnen Ergebnisse bewerten.
Essay aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: sehr gut (1,3), Universität Potsdam (Institut für Linguistik), Veranstaltung: Developmental Disorders and Language Acquisition, Sprache: Deutsch, Abstract: Sprachstörungen, die im Kindesalter auftreten, können verschiedenste Ursachen haben. Im wesentlichen muss zwischen zwei Typen unterschieden werden: Sprachentwicklungsstörungen (SES, developmental aphasia) setzen bereits vor oder aber spätestens mit dem Beginn des Spracherwerbs ein. Dessen Verlauf ist also in seiner Gesamtheit beeinflusst, was sowohl zu Sprachentwicklungsverzögerungen (verlangsamter Spracherwerb) als auch zu Sprachentwicklungsstörungen (abweichender Spracherwerb) führen kann. Ursache kann zum Beispiel ein pränataler Hirnschaden, eine Primärstörung (geistige Behinderung) oder eine spezifische Störung des Spracherwerbsmechanismus' (sSES) sein. Auf der anderen Seite stehen solche Sprachstörungen, die erst nach Beginn eines zunächst normal verlaufenden Spracherwerbs einsetzen und Folge eines klar umschriebenen Ereignisses, nämlich einer plötzlich auftretenden hirnorganischen Schädigung, sind. In diesem Fall spricht man von kindlicher Aphasie bzw. acquired childhood aphasia. Das folgende Essay wird sich ausschließlich mit der letzteren Störung beschäftigen. Ich werde zunächst auf die Vorkommenshäufigkeit von kindlicher Aphasie eingehen und die Frage beantworten, ob Aphasien bei Kindern tatsächlich seltener auftreten als bei Erwachsenen. Weiterhin werde ich die Störungsmerkmale kindlicher Aphasien beschreiben und dabei ausführlich diskutieren, ob und wenn ja warum Aphasien im Kindesalter zumeist nicht-flüssiger Natur sind. Abschließend werde ich drei Hypothesen zum Verlauf der zerebralen Lateralisierung vorstellen und diese vor dem Hintergrund der durch die Untersuchung von aphasischen Kindern gewonnen Ergebnisse bewerten.