Kriminalisierung psychischer Krankheiten im Film am Beispiel von James Mangolds 'Identität' (2003)

Nonfiction, Entertainment, Performing Arts, Film
Cover of the book Kriminalisierung psychischer Krankheiten im Film am Beispiel von James Mangolds 'Identität' (2003) by Hildegard Schnell, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Hildegard Schnell ISBN: 9783640519637
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 27, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Hildegard Schnell
ISBN: 9783640519637
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 27, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1.0, Universität Duisburg-Essen, Veranstaltung: Blockseminar: Identität, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Ich ging die Treppe rauf und sah dort einen Mann, der war nicht da.' Dieses Zitat aus dem Film Identität spiegelt ein zentrales Symptom dissoziativer Identitätsstörung wider, das sich in Form von visuellen, akustischen oder haptischen Halluzinationen äußern kann. Das Interesse der post-modernen Gesellschaft an psychischen Krankheiten im Kino kann bis Mitte der 70er Jahre zurückverfolgt werden, in der die Verfilmung von Ken Keseys Einer flog über das Kuckucksnest einen Anti-Psychiatrie Diskurs initiierte. Milo? Formans Verfilmung stellte psychiatrische Fehldiagnosen und deren fatale Folgen für die vermeintlich an psychischen Krankheiten leidenden Patienten visuell dar, so dass es dem Zuschauer möglich war die an Folter grenzenden Behandlungsmethoden intensiv nachzuvollziehen und als inhuman zu verurteilen. Diese Kritik an der psychiatrischen Praxis wurde Ende der 90er Jahre mit James Mangolds Verfilmung von Susanna Kaysens autobiographischem Roman Durchgeknallt wieder aufgegriffen. Die eigentlichen Anfänge im Umgang mit psychisch Kranken reichen jedoch weit in das 18. Jahrhundert zurück und spiegeln sich in der zeitgenössischen Literatur wider, die psychische Krankheiten, so wie wir sie heute bezeichnen, anhand von Wahnsinns- und Doppelgängerphänomenen thematisiert. Der Schauerliteratur des 18. Jahrhunderts und der Verfilmung psychischer Krankheiten ist eines über die Jahrhunderte gemein geblieben: Beide thematisieren und kriminalisieren die psycho-pathologische Variante der Identität und stellen die Frage, ob der Protagonist, weil psychisch krank, unschuldig oder doch schuldig sei. Seit Anfang des 21. Jahrhunderts wird versucht dieser Frage auch in Serien, wie CSI oder Medium, etc. mal mit wissenschaftlichen, mal mit übersinnlichen Mitteln, nachzugehen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1.0, Universität Duisburg-Essen, Veranstaltung: Blockseminar: Identität, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Ich ging die Treppe rauf und sah dort einen Mann, der war nicht da.' Dieses Zitat aus dem Film Identität spiegelt ein zentrales Symptom dissoziativer Identitätsstörung wider, das sich in Form von visuellen, akustischen oder haptischen Halluzinationen äußern kann. Das Interesse der post-modernen Gesellschaft an psychischen Krankheiten im Kino kann bis Mitte der 70er Jahre zurückverfolgt werden, in der die Verfilmung von Ken Keseys Einer flog über das Kuckucksnest einen Anti-Psychiatrie Diskurs initiierte. Milo? Formans Verfilmung stellte psychiatrische Fehldiagnosen und deren fatale Folgen für die vermeintlich an psychischen Krankheiten leidenden Patienten visuell dar, so dass es dem Zuschauer möglich war die an Folter grenzenden Behandlungsmethoden intensiv nachzuvollziehen und als inhuman zu verurteilen. Diese Kritik an der psychiatrischen Praxis wurde Ende der 90er Jahre mit James Mangolds Verfilmung von Susanna Kaysens autobiographischem Roman Durchgeknallt wieder aufgegriffen. Die eigentlichen Anfänge im Umgang mit psychisch Kranken reichen jedoch weit in das 18. Jahrhundert zurück und spiegeln sich in der zeitgenössischen Literatur wider, die psychische Krankheiten, so wie wir sie heute bezeichnen, anhand von Wahnsinns- und Doppelgängerphänomenen thematisiert. Der Schauerliteratur des 18. Jahrhunderts und der Verfilmung psychischer Krankheiten ist eines über die Jahrhunderte gemein geblieben: Beide thematisieren und kriminalisieren die psycho-pathologische Variante der Identität und stellen die Frage, ob der Protagonist, weil psychisch krank, unschuldig oder doch schuldig sei. Seit Anfang des 21. Jahrhunderts wird versucht dieser Frage auch in Serien, wie CSI oder Medium, etc. mal mit wissenschaftlichen, mal mit übersinnlichen Mitteln, nachzugehen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Inwieweit ist 'humanitäre Intervention' human? by Hildegard Schnell
Cover of the book Anlegen einer Personalakte (Unterweisungsentwurf Kaufmann, -frau für Büromanagement) by Hildegard Schnell
Cover of the book Texteinführung 'Novyj dom' und Erarbeitung des Gebrauchs der Aspekte by Hildegard Schnell
Cover of the book Die Projektmethode by Hildegard Schnell
Cover of the book Nachfragepotenzialanalyse für den Spielort Bochum zur FIFA Frauen-WM 2011 by Hildegard Schnell
Cover of the book Märkte, Medien, Moral? by Hildegard Schnell
Cover of the book Kritische Lebensereignisse. Die Lebensereignisforschung und das Problem, Lebensereignisse zu klassifizieren by Hildegard Schnell
Cover of the book Frühwarnsysteme und Risikomanagement als Aufgabenfelder und Instrumente im Controlling by Hildegard Schnell
Cover of the book Reinvestition - Fallstudie Autohaus Langwasser by Hildegard Schnell
Cover of the book Herstellen einer Schutzkontaktverlängerungsleitung (Unterweisung Energieelektroniker / -in FR Betriebstechnik) by Hildegard Schnell
Cover of the book Unternehmenskultur: Verantwortung des Managements in Unternehmen und Gesellschaft by Hildegard Schnell
Cover of the book Integration der Mitglieder der römischen Auxiliareinheiten im römischen Heer und Reich von der Zeit des Augustus bis Traian by Hildegard Schnell
Cover of the book Einfluss von Diclofenac (NSAR) auf die Knochenbruch- und Wundheilung by Hildegard Schnell
Cover of the book Natürliche Familienplanung - Eine Möglichkeit zur Eingrenzung des Bevölkerungswachstums? by Hildegard Schnell
Cover of the book Das Iran Tribunal by Hildegard Schnell
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy