Lucius Licinius Lucullus

Ein Feldherr und Gentleman

Nonfiction, History, Ancient History
Cover of the book Lucius Licinius Lucullus by Marcel Weitschat, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Marcel Weitschat ISBN: 9783640502073
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 1, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Marcel Weitschat
ISBN: 9783640502073
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 1, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German
Als im Jahre 66 v. Chr. die Truppen des Lucius Licinius Lucullus während des aus römischer Sicht erfolgreich verlaufenden Dritten Mithridatischen Krieges gegen ihren Feldherren aufbegehrten, was noch im gleichen Jahr zu dessen Abberufung und Ersatz durch Gnaeus Pompeius Magnus führte, richteten sie sich tatsächlich gegen einen Normbruch: Lucullus weigerte sich, seinen Truppen die übliche Zeit für Plünderungen zuzugestehen, um auf diese Weise die Zivilbevölkerung zu schonen. Diese Plünderungen waren für den häufig mittellosen römischen Legionär in der Regel aber die einzige Möglichkeit, nach der Militärdienstzeit nicht als Bettler dazustehen, sondern sich mit einem gewissen Vermögen eine Existenz aufzubauen. Lucullus musste in Folge seiner Verwaltungsreform in der Provinz Asia, die aus der gleichen Motivation heraus erfolgte, also die Zivilbevölkerung vor den skrupellosen römischen Steuerpächtern zu schützen, gleichzeitig mit einem enormen Einbruch seines politischen Einflusses in Rom fertig werden. Dass er seine politischen Ideale und damit verbunden auch seine Treue zur römischen Republik dennoch bis zum Beginn des ersten Triumvirats im Jahr 56 v. Chr. aufrecht erhielt, erscheint aus zwei Gründen erstaunlich. Zum einen war es zur damaligen Zeit schlicht unüblich, Unterlegene zu schonen, und eine Unterscheidung zwischen zivilen und militärischen Gefangenen wurde schon gar nicht vorgenommen. Zum anderen entstammte Lucullus zwar der Familie eines Konsuls und damit dem römischen Adel, konnte aber gerade in seiner Elterngeneration nicht auf ehrenwerte Vorfahren verweisen: Sein Vater wurde der Untreue überführt und verurteilt. Seine Mutter war zwar eine Tante von Sullas vorletzter Ehefrau, aber vor allem durch ihren unsteten Lebenswandel zu Bekanntheit gelangt. Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um eine Kurzbiographie des vor allem für seinen Geschmack bekannt gewordenen Feldherrn, die sich vor allem auf seine Beteiligung an der Schlussphase der Kriege gegen Mithridates konzentriert und dabei versucht, einen Charakter lebendiger zu gestalten, der in einer kurzen Zeit der römischen Geschichte öffentlich sehr präsent war - nur um anschließend außerhalb humanistischer Kreise praktisch nur noch für eine bekannte Süßspeise im kollektiven Gedächtnis zu verbleiben.
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Als im Jahre 66 v. Chr. die Truppen des Lucius Licinius Lucullus während des aus römischer Sicht erfolgreich verlaufenden Dritten Mithridatischen Krieges gegen ihren Feldherren aufbegehrten, was noch im gleichen Jahr zu dessen Abberufung und Ersatz durch Gnaeus Pompeius Magnus führte, richteten sie sich tatsächlich gegen einen Normbruch: Lucullus weigerte sich, seinen Truppen die übliche Zeit für Plünderungen zuzugestehen, um auf diese Weise die Zivilbevölkerung zu schonen. Diese Plünderungen waren für den häufig mittellosen römischen Legionär in der Regel aber die einzige Möglichkeit, nach der Militärdienstzeit nicht als Bettler dazustehen, sondern sich mit einem gewissen Vermögen eine Existenz aufzubauen. Lucullus musste in Folge seiner Verwaltungsreform in der Provinz Asia, die aus der gleichen Motivation heraus erfolgte, also die Zivilbevölkerung vor den skrupellosen römischen Steuerpächtern zu schützen, gleichzeitig mit einem enormen Einbruch seines politischen Einflusses in Rom fertig werden. Dass er seine politischen Ideale und damit verbunden auch seine Treue zur römischen Republik dennoch bis zum Beginn des ersten Triumvirats im Jahr 56 v. Chr. aufrecht erhielt, erscheint aus zwei Gründen erstaunlich. Zum einen war es zur damaligen Zeit schlicht unüblich, Unterlegene zu schonen, und eine Unterscheidung zwischen zivilen und militärischen Gefangenen wurde schon gar nicht vorgenommen. Zum anderen entstammte Lucullus zwar der Familie eines Konsuls und damit dem römischen Adel, konnte aber gerade in seiner Elterngeneration nicht auf ehrenwerte Vorfahren verweisen: Sein Vater wurde der Untreue überführt und verurteilt. Seine Mutter war zwar eine Tante von Sullas vorletzter Ehefrau, aber vor allem durch ihren unsteten Lebenswandel zu Bekanntheit gelangt. Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um eine Kurzbiographie des vor allem für seinen Geschmack bekannt gewordenen Feldherrn, die sich vor allem auf seine Beteiligung an der Schlussphase der Kriege gegen Mithridates konzentriert und dabei versucht, einen Charakter lebendiger zu gestalten, der in einer kurzen Zeit der römischen Geschichte öffentlich sehr präsent war - nur um anschließend außerhalb humanistischer Kreise praktisch nur noch für eine bekannte Süßspeise im kollektiven Gedächtnis zu verbleiben.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Der Bau der Notre Dame du Raincy von Auguste Perret by Marcel Weitschat
Cover of the book Multimodale Datenfusion fuer die bildgesteuerte Neurochirurgie und Strahlentherapie by Marcel Weitschat
Cover of the book Neue Ansätze im Bereich der Budgetierung: Das Beyond Budgeting Modell by Marcel Weitschat
Cover of the book Praxisansätze zum selbstgesteuerten Lernen im Sport by Marcel Weitschat
Cover of the book Erkenntnistheoretische Grundlegung zur Anthropologie by Marcel Weitschat
Cover of the book G8 und Global Governance in der Wirtschafts- und Finanzpolitik by Marcel Weitschat
Cover of the book Kurzfristig neue Kunden gewinnen by Marcel Weitschat
Cover of the book Korrespondenzanalyse by Marcel Weitschat
Cover of the book REITs und Immobilienfonds im direkten Vergleich by Marcel Weitschat
Cover of the book Zu Singer's 'Praktische Ethik' - und Gedanken über den Wert des Menschen by Marcel Weitschat
Cover of the book Die Grundsicherung in Deutschland - Status quo und aktuelle Reformvorschläge by Marcel Weitschat
Cover of the book IS/LM/ZB Modell: Geld- und Fiskalpolitik bei festen sowie flexiblen Wechselkursen unter Berücksichtigung der internationalen Kapitalmobilität by Marcel Weitschat
Cover of the book Dschihad und Kampf im Heiligen Koran und in der Überlieferung by Marcel Weitschat
Cover of the book Hof und Stadt (1600 bis 1750) Würzburg by Marcel Weitschat
Cover of the book How far, if at all, do the media and public opinion influence US foreign and defence policy? by Marcel Weitschat
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy