Prähispanische Kulturen in mexikanischen Schulgeschichtsbüchern. Glorreiche Vergangenheit einer Nation?

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, Educational Theory, Multicultural Education
Cover of the book Prähispanische Kulturen in mexikanischen Schulgeschichtsbüchern. Glorreiche Vergangenheit einer Nation? by Dorit Heike Gruhn, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Dorit Heike Gruhn ISBN: 9783638195126
Publisher: GRIN Verlag Publication: May 26, 2003
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Dorit Heike Gruhn
ISBN: 9783638195126
Publisher: GRIN Verlag
Publication: May 26, 2003
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Pädagogik - Interkulturelle Pädagogik, Note: 1,3, FernUniversität Hagen (Institut für Interkulturelle Erziehungswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Auf dem 'Platz der drei Kulturen' in Mexiko-Stadt stehen ein zerstörter Aztekentempel, ein ehemaliges spanisches Kloster und moderne, mehrstöckige Zweckbauten des 20. Jahrhunderts dicht beieinander. Wenn hier die militärische Niederlage der Aztekenhauptstadt Tenochtitlan als schmerzhafte Geburt eines gegenwärtigen mestizischen Mexikos interpretiert wird, so drückt sich eine Haltung aus, die man immer wieder im mexikanischen Alltag beobachten kann: das Andenken und die archäologischen Überbleibsel der prähispanischen Hochkulturen werden gepflegt und in Ehren gehalten; das Christentum und die modernere Kultur der europäischen Eroberer haben die früheren Kulturen überlagert und bestimmen die Schicksale des Landes bis heute. Die Gedanktafel auf dem Platz verschweigt jedoch, dass auch in der Gegenwart nicht alle Mexikaner Mestizen sind, so werden zwischen 8-12% der Bevölkerung einer indianischen Ethnie zugerechnet. Doch diesen bleibt nur eine Existenz am Rande der sich als modern verstehenden mexikanischen Gesellschaft. Für das moderne Mexiko sind sie ein Dorn im Auge, gerne spielt man ihre Anzahl herunter oder blickt -nicht ohne Scham- von oben auf sie herab. Ausgehend von dieser Beobachtung im mexikanischen Alltag, die sich auch in einigen literarischen oder essayistischen Schriften widerspiegelt, geht es mir in der vorliegenden Arbeit darum, zu überprüfen, inwieweit die beschriebene Haltung durch mexikanische Schulbücher vermittelt wird. Da auch Wissenschaftler und Schulbuchschreiber niemals ganz von ihrer Erziehung und ihren persönlichen Werten absehen können, ist anzunehmen, dass sie in irgendeiner Form in die Schulbücher eingeflossen ist, und sich auf diese Weise in den Köpfen der nachfolgenden Generationen fortsetzen wird. Im folgenden werde ich mich allerdings nur auf einen Teil dieses doppelseiten Bildes der indianischen Völker beschränken: Ich beabsichtige, die Darstellung der prähispanischen Kulturen in mexikanischen Schulgeschichtsbüchern zu verfolgen, und dabei vor allem auf die Gewichtung dieses Themenkomplexes innerhalb des schulichen Curriculums, Schwerpunkte und Auslassungen, sowie wertende Stellungnahmen zu achten. Zusätzlich wird mich die Frage beschäftigen, ob die Geschichtsbücher Aussagen bezüglich der ethnischen Identität der heutigen Mexikaner enthalten, die mit den prähispanischen Kulturen in Zusammenhang stehen. Als Hintergrund und Vergleichsgrundlage dienen wissenschaftliche Schriften zur Geschichte und Kulturgeschichte Mexikos.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Pädagogik - Interkulturelle Pädagogik, Note: 1,3, FernUniversität Hagen (Institut für Interkulturelle Erziehungswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Auf dem 'Platz der drei Kulturen' in Mexiko-Stadt stehen ein zerstörter Aztekentempel, ein ehemaliges spanisches Kloster und moderne, mehrstöckige Zweckbauten des 20. Jahrhunderts dicht beieinander. Wenn hier die militärische Niederlage der Aztekenhauptstadt Tenochtitlan als schmerzhafte Geburt eines gegenwärtigen mestizischen Mexikos interpretiert wird, so drückt sich eine Haltung aus, die man immer wieder im mexikanischen Alltag beobachten kann: das Andenken und die archäologischen Überbleibsel der prähispanischen Hochkulturen werden gepflegt und in Ehren gehalten; das Christentum und die modernere Kultur der europäischen Eroberer haben die früheren Kulturen überlagert und bestimmen die Schicksale des Landes bis heute. Die Gedanktafel auf dem Platz verschweigt jedoch, dass auch in der Gegenwart nicht alle Mexikaner Mestizen sind, so werden zwischen 8-12% der Bevölkerung einer indianischen Ethnie zugerechnet. Doch diesen bleibt nur eine Existenz am Rande der sich als modern verstehenden mexikanischen Gesellschaft. Für das moderne Mexiko sind sie ein Dorn im Auge, gerne spielt man ihre Anzahl herunter oder blickt -nicht ohne Scham- von oben auf sie herab. Ausgehend von dieser Beobachtung im mexikanischen Alltag, die sich auch in einigen literarischen oder essayistischen Schriften widerspiegelt, geht es mir in der vorliegenden Arbeit darum, zu überprüfen, inwieweit die beschriebene Haltung durch mexikanische Schulbücher vermittelt wird. Da auch Wissenschaftler und Schulbuchschreiber niemals ganz von ihrer Erziehung und ihren persönlichen Werten absehen können, ist anzunehmen, dass sie in irgendeiner Form in die Schulbücher eingeflossen ist, und sich auf diese Weise in den Köpfen der nachfolgenden Generationen fortsetzen wird. Im folgenden werde ich mich allerdings nur auf einen Teil dieses doppelseiten Bildes der indianischen Völker beschränken: Ich beabsichtige, die Darstellung der prähispanischen Kulturen in mexikanischen Schulgeschichtsbüchern zu verfolgen, und dabei vor allem auf die Gewichtung dieses Themenkomplexes innerhalb des schulichen Curriculums, Schwerpunkte und Auslassungen, sowie wertende Stellungnahmen zu achten. Zusätzlich wird mich die Frage beschäftigen, ob die Geschichtsbücher Aussagen bezüglich der ethnischen Identität der heutigen Mexikaner enthalten, die mit den prähispanischen Kulturen in Zusammenhang stehen. Als Hintergrund und Vergleichsgrundlage dienen wissenschaftliche Schriften zur Geschichte und Kulturgeschichte Mexikos.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Teamrollen. Das Modell nach Belbin by Dorit Heike Gruhn
Cover of the book Strafjustiz als Terrorinstrument - Die politische Gerichtsbarkeit im dritten Reich und im faschistischen Italien by Dorit Heike Gruhn
Cover of the book Vom Opfer zum Täter: Kriegserfahrungen, ihre Auswirkungen und die Effektivität von Bewältigungsstrategien am Beispiel des nahen Ostens by Dorit Heike Gruhn
Cover of the book Overall Organisation. Openings and Closings in Moroccan Arabic by Dorit Heike Gruhn
Cover of the book OpenStreetMap Daten - Ein Instrument zur partizipativen Planung in Entwicklungsländern? by Dorit Heike Gruhn
Cover of the book Persönlichkeit und Gesundheit by Dorit Heike Gruhn
Cover of the book Die konfessionsverschiedene und die religionsverschiedene Ehe by Dorit Heike Gruhn
Cover of the book Der Triumphzug des Titus by Dorit Heike Gruhn
Cover of the book Der existenzielle Imperativ und dessen Quanteneffekt by Dorit Heike Gruhn
Cover of the book Revolution bei Barrington Moore - Existenz einer verborgenen Theorie? by Dorit Heike Gruhn
Cover of the book Artenschutz im Sachunterricht der Grundschule. Das Thema Krokodile by Dorit Heike Gruhn
Cover of the book Die reellen Zahlen by Dorit Heike Gruhn
Cover of the book Mythos Antifaschismus? Ein Mythos im Spiegel von 'Kindheitsmuster' und 'Zweiundzwanzig Tage oder Die Hälfte des Lebens' by Dorit Heike Gruhn
Cover of the book CAN-BUS und Automatisierungstechnik by Dorit Heike Gruhn
Cover of the book Identification and Evolution of Future (Mega-) Trends in Logistics by Dorit Heike Gruhn
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy